Alt 30.12.10, 18:52
Standard So tickt die Börse: Leitzinserhöhung in China
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Am Wochenende hat die chinesische Notenbank den Leitzins um ein Viertel Prozent angehoben, um die Wirtschaft vor einer Überhitzung zu bewahren. Die Aktienmärkte, sowie die Rohstoffmärkte weltweit, sind in Folge dessen am Montag dick ins Minus gerutscht, der globale Aufschwung schien in Frage gestellt.

Erinnern Sie sich aber bitte: Vor drei Wochen galt es als sicher, dass in China in Folge von überraschend guten Konjunkturdaten den Leitzins anheben würde. Die Anhebung blieb Anfang Dezember aus, sie folgte nun also nur mit etwas Verspätung. Kein Grund zur Panik.

Wie ich schon Anfang Dezember schrieb, ist eine Anhebung des Leitzinses in China kein Drama, denn China wächst noch immer ordentlich und fragt international noch immer deutlich mehr nach als vor einem Jahr. Von einem Stopp im Konjunkturaufschwung kann keine Rede sein, bestenfalls von der Vermeidung einer Überhitzung mit dem folgenden Platzen einer Blase. Chinas Politikbosse sind in meinen Augen sehr nah am Wirtschaftsgeschehen ihres Landes dran und steuern wesentlich umsichtiger als dies in unseren westlichen Industrienationen in den vergangenen dreißig Jahren der Fall war.

Also lassen Sie sich nicht von der Zinsanhebung entmutigen, es ist für mich ein Zeichen dafür, dass die Chinesen ihre Wirtschaft im Griff haben.

An den Börsen ist zwischen den Tagen nicht viel los. Es gibt kaum Unternehmensmeldungen, und da beherrschen in Europa offensichtlich die Terrormeldungen die Stimmung. So ist die Stimmung an der deutschen Börse in den vergangenen Tagen sehr verhalten gewesen, die Kursgewinne des Dow Jones wurden hierzulande nicht nachvollzogen. Schauen Sie sich die Wochenentwicklung selbst einmal an:

WOCHENRÜCKBLICK DER WICHTIGSTEN INDIZES

INDIZES (29.12.2010)

Dow Jones: 11.585 | 0,2%
DAX: 6.995 | -1,0%
Nikkei: 10.228 | -1,1%
Euro/US-Dollar: 1,324 | 1,2%
Euro/Yen: 107,955 | -0,7%
10-Jahres-US-Anleihe: 3,34% | 0,0
Umlaufrendite Dt: 2,55% | 0,0
Feinunze Gold USD: $1.413,00 | 2,3%
Fass Crude Öl USD: $94,10 | 0,5%
Baltic Dry Shipping I: 1.773 | -3,1%
Kupfer in US$/to: 9.473 | 2,8%



Seit vielen Wochen sackt der Baltic Dry Shipping Index ab. Ein besorgniserregendes Zeichen, weil damit die Spotpreise für die Verschiffung von Schüttgut gemessen werden. Fällt dieser Index, so kann dies zwei Ursachen haben: Zum einen könnte die Nachfrage nach Eisenerz, Kohle, etc. nachlassen, was zu einem abflauenden Wirtschaftswachstum führen würde. Zum anderen könnte aber auch einfach eine Flut von neuen Transportschiffen auf den Markt strömen, was die Preise kaputt macht. Meinen Informationen zufolge ist derzeit letzteres der Fall. In den vergangenen Jahren wurden viele Schiffe in Auftrag gegeben, um sich für den nun erwarteten Aufschwung zu rüsten. Zusätzlich wurden nun viele Schiffe fertiggestellt und ausgeliefert, die während der Finanzkrise Verzögerungen erfuhren.

Daher habe ich vor einigen Monaten den Kupferpreis mit aufgenommen. Dieser steigt von Allzeithoch auf neues Allzeithoch. Der Kupferpreis gibt in meinen Augen die weltweite wirtschaftliche Aktivität besser wieder. Und der Kupferpreis spricht für eine weiterhin gesunde Weltkonjunktur.

SENTIMENTDATEN

Daten von der Vorwoche, da keine aktuellen Daten vorliegen.

Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen): Kaufen / Verkaufen
03.12.- 10.12. (196): 55% / 11%
10.12.- 16.12. (197): 60% / 6%
16.12.- 23.12. (155): 65% / 8%

Kaufempfehlungen der Analysten
Bilfinger Berger, Arcelor Mittal, Jabil Circuit

Verkaufempfehlungen der Analysten
Conergy, Bank of Montreal, Lanxess

Privatanleger
49. KW 2010: 68% Bullen (218 Stimmen)
50. KW 2010: 71% Bullen (218 Stimmen)
51. KW 2010: 73% Bullen (230 Stimmen)

Durchschnittlich erwarteter DAX-Endstand für heute: 7.038

Kaufempfehlungen der Privatanleger
Electricite de France, RWE, Pfleiderer

Verkaufempfehlungen der Privatanleger
Intercell, Xoma


Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise erstellt: http://www.sharewise.com?heibel
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Stephan Heibel die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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