Alt 15.06.11, 17:17
Standard XETRA-SCHLUSS/Schwach - US-Konjunkturdaten senden Warnsignal
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach den Kursgewinnen vom Vortag hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch wieder deutlich nachgegeben. Marktteilnehmer begründeten den Rücksetzer mit den schwachen US-Konjunkturdaten. Vor allem der Empire State Index, der deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, belastete. Der Indikator fiel in den kontraktiven Bereich und deutet damit auf einen Rückgang der Produktion hin. "Die Stimmung in der amerikanischen Industrie hat sich deutlich eingetrübt", meinte eine Volkswirtin.

Der DAX fiel um 1,3% oder 90 auf 7.115 Punkte. Umgesetzt wurden an DAX-Titeln auf Xetra rund 122,2 (Vortag: 112,0) Mio Aktien im Wert von rund 3,35 (Vortag: 3,03) Mrd EUR. Auch die übrigen US-Daten konnten nicht überzeugen. So stiegen die US-Verbraucherpreise im Mai stärker als erwartet. "Die US-Inflation könnte bereits im kommenden Monat die 4-Prozentmarke touchieren oder sogar erreichen", meinte Volkswirt Heinrich Bayer von der Postbank. Es sei zu vermuten, dass angesichts dieser Entwicklung und der gleichzeitig schwächelnden US-Konjunktur die Konflikte um den richtigen geldpolitischen Kurs innerhalb der US-Notenbank weiter zunehmen werden. Zudem erfüllten auch die Daten zur US-Industrieproduktion die Erwartungen nicht ganz.

Die meisten Einzelwerte gaben ihre am Vortag erzielten Gewinne wieder ab. ThyssenKrupp verloren 2,7% auf 33,91 EUR und RWE 2,4% auf 37,91 EUR. Die Citigroup hält in einer Studie zu E.ON und RWE eine Kapitalerhöhung von RWE von bis zu 5 Mrd EUR für möglich. E.ON gaben um 1,5% auf 19,13 EUR nach. Hier rechnet die Citigroup mit einer Dividendensenkung auf 1,10 EUR je Aktie, verglichen mit dem von E.ON ausgegebenen Ziel von 1,30 EUR.

Einer der wenigen Gewinner waren adidas mit 0,8% auf 50,91 EUR. HSBC rät zum Übergewichten der Aktie. VW gewannen 0,1% auf 128,50 EUR. Die Wolfsburger wollen im laufenden Jahr in China mehr als 2,2 Mio Fahrzeuge absetzen. Das wäre ein neuer Verkaufsrekord. Händler schlossen aber nicht aus, dass die Aktie auch vom Verfall am Optionsmarkt am Freitag beeinflusst worden ist.

Fraport stiegen nach Verkehrszahlen für den Mai um 0,2% auf 54,22 EUR. Die Flughafengesellschaft hatte erstmals in der Geschichte ihres Heimatflughafens Frankfurt im Mai mehr als 5 Millionen Passagiere abgefertigt. Die Deutsche Bank stufte die Aktie daher auf "Kaufen". Deutsche Wohnen waren mit 3% auf 11,33 EUR ebenfalls gefragt. "Möglicherweise lag es an einer Konferenz von Morgan Stanley in London, auf der sich das Unternehmen präsentiert hat", meinte ein Händler. Sky Deutschland bauten die Gewinne weiter aus und legten um 5,4% auf 3,75 EUR zu. News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist an Sky Deutschland derzeit mit 49,9% beteiligt.

Die Verluste der Aixtron-Aktie begründete ein Händler mit einer Studie des Marktforschungsinstituts Gartner. Danach werden die Investitionen für Halbleiterausrüstungsgüster 2012 einen Rückgang erleiden. Aixtron fielen um 4% auf 25,57 EUR.

DJG/mif/raz

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