Alt 09.06.11, 17:10
Standard XETRA-SCHLUSS/Fest - Deutliche Gewinne nach EZB-Sitzung
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag deutlich zugelegt. Nach dem Ende der EZB-Sitzung am Nachmittag kam es zu einer kräftigen Erholung. Händler sprachen von einer überfälligen Gegenbewegung nach den Verlusten der Vorwochen. Mit der Sitzung der EZB sei der Unsicherheitsfaktor, der die Märkte zu Beginn der Woche noch in Schach gehalten habe, nun beseitigt. Positive Impulse seien ferner von den US-Börsen gekommen, die im frühen Handel zulegten und ihre Gewinne ebenfalls ausbauten.

Der Leitzins wurden wie prognostiziert unverändert bei 1,25% belassen und eine neuerliche Zinsanhebung im Juli in der anschließenden Pressekonferenz rhetorisch vorbereitet. "Das war genau das, was die Märkte erwartet haben", meinte ein Händler. Positiv sei, dass die Zinsen nur vorsichtig angehoben werden dürften. Die EZB werde den graduellen Straffungsprozess zwar fortsetzen, aber die reduzierte Wachstumsprognose 2012 könnte ein Hinweis auf eine zögerliche Haltung der Zentralbank sein, merkte ein Volkswirt an.

Der DAX legte um 1,4% oder 99 auf 7.160 Punkte zu. Umgesetzt wurden an DAX-Titeln auf Xetra rund 147,6 (Vortag: 143,8) Mio Aktien im Wert von rund 3,30 (Vortag: 3,29) Mrd EUR.

Deutlich Gewinne verzeichneten die zyklischen Werte. Automobilwerte profitierten abermals von Berichten über eine Abwrackprämie in China. Auch ein Bericht im "Handelsblatt" über verkürzte Werksferien stützte. Nach der bereits 2010 starken Produktion dürfte die gute Nachfrage mindestens bis in dritte Quartal 2011 fortdauern, meinten die Analysten von Silvia Quandt Research. BMW gewannen 3,2% auf 62,93 EUR und VW 3% auf 127,50 EUR. Die VW-Tochter Skoda ist weiter mit hohem Tempo unterwegs und hat im Mai 2011 gegenüber dem Vorjahr erneut kräftig zugelegt. Gefragt waren zudem die Automobilzulieferer im MDAX.

BASF legten mit 2,8% auf 64,00 ebenfalls deutlich zu. Ein Händler verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Erhöhung des Kursziels auf 77 von 72 EUR durch Morgan Stanley am Vortag. Die Gewinne der Aktie von K+S begründeten Marktteilnehmer mit dem am Donnerstag veröffentlichten Juni-Bericht "World Agricultural Supply and Demand Estimates" (WASDE). Darin hat das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) die Schätzung für die weltweite Weizenerzeugung 2011/12 um 5,2 Mio auf 664,3 Mio t nach unten korrigiert. Besonders deutlich wurde die Schätzung für die europäischen Weizenernte reduziert, nämlich um 7,1 Mio t. K+S stiegen um 1,7% auf 54,49 EUR.

FMC rückten nach einem positiven Kommentar von Goldman Sachs um 2% auf 50,78 EUR vor. Die Bank hatte nach einem Treffen mit dem CEO Ben Lipps die Aktie des Dialyse-Dienstleisters mit "Kaufen" und einem Kursziel von 63 EUR bestätigt.

Infineon verloren dagegen 0,6% auf 7,645 EUR, nachdem Morgan Stanley die Aktie auf "Equalweight" gesenkt hatte. Lufthansa gaben um 0,2% auf 14,08 EUR nach. Händler verwiesen auf den Anstieg des Ölpreises und die Gefahr eines Streiks der Fluglotsen. Im MDAX konnten sich die zuvor stark gefallenen Aktien von Heidelberger Druck und IVG deutlich erholen. IVG gewannen 3,4% auf 5,25 EUR, Heidelberger Druck 3,9% auf 2,75 EUR.

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