Alt 09.06.11, 12:21
Standard XETRA-MITTAG/DAX notiert vor EZB-Entscheidung gut behauptet
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hält bis zum Donnerstagmittag die Eröffnungsgewinne nicht ganz, notiert aber nach einem Ausflug in negative Gefilde wieder im Plus. Als dämpfend erweist sich vor allem eine europaweite Schwäche im Bankensektor. Bis 12.11 Uhr gewinnt der DAX 0,1% oder 6 auf 7.066 Punkte. Zu Handelsbeginn hatten Eindeckungskäufe von Leerpositionen noch für deutlichere Kursgewinne gesorgt.

Nach den jüngsten Verkäufen an den Börsen hoffen Händler und technische Analysten nun auf eine Stabilisierung an den Finanzmärkten. "Nichts deutet darauf hin, dass der DAX doch noch zu einem fulminanten Ausbruch unter 6.994 gezwungen werden könnte", meint der technische Analyst Marcel Mußler. Der Abwärtstrend bei 7.200 Punkten sei das nächste Ziel einer Erholung.

Vor der Bekanntgabe der EZB-Zinsentscheidung verläuft das Geschäft zurückhaltend. Es gilt als ausgemachte Sache, dass die europäische Notenbank den Leitzins bei 1,25% bestätigen wird. Wie fast immer steht die begleitende Pressekonferenz von Jean-Claude Trichet im Mittelpunkt des Interesses. Der EZB-Präsident könnte deutliche Signale für eine Zinsanhebung im Juli liefern.

Gerade diese Aussicht auf steigende Zinsen ist möglicherweise ein Grund für die Bankenschwäche. Daneben lastet weiterhin die Unklarheit über das weitere Vorgehen in der griechischen Schuldenkrise auf dem Sentiment. Die deutsche Regierung hat zuletzt ihre Forderung nach einer Beteiligung der privaten Gläubiger an einem neuen Rettungspaket erneuert, was für Unsicherheit am Markt sorgt. Deutsche Bank verlieren 0,9% auf 39,29 EUR, für Commerzbank geht es 2,4% nach unten.

Infineon verlieren 2,5% auf 7,50 EUR, nachdem Morgan Stanley die Aktie auf "Equalweight" gesenkt hat. Wenig Einfluss auf die Kursfindung hat dagegen laut Händlern die nachbörsliche Umsatz- und Gewinnwarnung von Texas Instruments (TI) auf die Aktie. TI begründete die gesenkten Prognosen mit den Schwierigkeiten beim Großkunden Nokia und Lieferproblemen aus Japan. "Nach dem Verkauf der Wireless-Sparte ist Infineon aber nicht von der Nokia-Malaise betroffen und CEO Peter Bauer hat erst bei der Investorenkonferenz gesagt, dass es bislang keine großen Auswirkungen der Japan-Katastrophe gegeben hat", erklärt ein Börsianer.

Nach Berichten über eine Abwrackprämie in China sind Automobilaktien weiter gesucht. Auch ein Bericht im "Handelsblatt" über verkürzte Werksferien stützt: BMW gewinnen 0,9% und VW 1,2%. Daimler ziehen allerdings nicht mit und geben leicht nach. FMC rücken nach einem positiven Kommentar von Goldman Sachs 1,7% auf 50,66 EUR vor. Die Bank hat nach einem Treffen mit dem CEO Ben Lipps die Aktie des Dialyse-Dienstleisters mit "Kaufen" und einem Kursziel von 63 EUR bestätigt.

Der Erntebericht des US-Landwirtschaftsministerium könnte derweil Bewegung in die Aktien von K+S bringen, vermuten Händler. Der Bericht wird am Nachmittag veröffentlicht und enthält Schätzungen über Angebot und Nachfrage wichtiger Agrarprodukte in den USA und weltweit. Bis zum Mittag geht es für K+S 0,1% auf 53,50 EUR nach unten. In der zweiten Reihe steigen MTU Aero nach einer Kaufempfehlung durch die Citigroup 2,4%.

DJG/mpt/flf

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