Alt 04.05.10, 19:05
Standard Wall Street mittags sehr schwach - Schuldenkrise wieder im Fokus
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NEW YORK (Dow Jones) - Nachdem neuerliche Spekulationen über die Finanzlage der Euroländer in Südeuropa bereits die europäischen Aktienmärkte unter Druck gesetzt haben, zeigt sich auch die Wall Street mit kräftigen Kursverlusten am Dienstagmittag (Ortszeit). Erst etwas besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten bremsen den freien Fall nur vorübergehend. Gegen den Trend sind nach guten Quartalszahlen Pharmawerte gesucht.

Bis 18.53 Uhr MESZ fällt der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) um 2% oder 226 Punkte auf 10.923 und damit unter die Marke von 11.000 Zählern. Es ist zugleich der größte Abschlag für die Standardwerte im Jahr 2010. Für den S&P-500-Index geht es um 2,3% bzw 28 Punkte auf 1.175 nach unten. Der Nasdaq-Composite-Index verliert 3,1% oder 78 Zähler auf 2.421. Insbesondere konjunktursensitive Werte, die am Vortag noch zu den Gewinnern zählten, geraten am Berichtstag am stärksten unter Abgabedruck.

"Heute gelten die Sorgen wieder der Verschuldung in der Eurozone und dem Rettungspaket für Griechenland. Es dürfte für die EU schwieriger werden, andere Staaten mit Problemen zu retten. Derzeit schauen die Märkte Richtung Portugal und Spanien", sagt eine Analystin. Letztlich zeige die globale Talfahrt an den Aktienmärkten, wie gering das Vertrauen in die Maßnahmen für Griechenland letztlich sei. Abzulesen sei dies auch am Zwölfmonatstief des Euro zum Dollar, heißt es weiter.

"Mit dem Auslaufen der Berichtssaison wird ein wesentlicher positiver Trigger wegfallen", ergänzt ein Händler. Dies bestärke ihn in der Auffassung, dass der S&P-500-Index den starken Widerstand bei 1.225 Punkten nicht herausnehmen, sondern weiter in einer Handelsspanne verweilen und zunächst deren unteres Ende im Bereich von 1.150 bis 1.160 Punkten testen werde. "Ein klassischer Tag von Gewinnmitnahmen, mit den Energie- und Rohstoffwerten stehen besonders die zuletzt gut gelaufenen Werte auf den Verkaufslisten", sagt ein weitere Händler.

Zu den überraschend positiv ausgefallenen Konjunkturdaten gehört der Auftragseingang der US-Industrie im März. Binnen Monatsfrist stieg das Orderaufkommen um 1,3%, Volkswirte hatten hingegen ein Minus von 0,1% erwartet. Auch die Daten zu den ausstehenden Hausverkäufen überraschten positiv. Doch eine stützende Wirkung für den Markt entfalten die Daten kaum.

Gegen den Trend legen die Aktien von Pfizer um 1,8% auf 17,21 USD zu. Der Pharmakonzern hat im Auftaktvierteljahr die Erwartungen bei Gewinn und Umsatz übertroffen. Auch für die Wettbewerberaktien Merck & Co geht es nach Vorlage des Geschäftsausweises zum ersten Quartal um 1,6% auf 35,82 USD nach oben. Der Pharmakonzern schnitt ebenfalls besser als vorhergesagt ab. "Die Zahlen hätte es für eine Outperformance von Pfizer und Merck aber gar nicht gebraucht", sagt ein Händler. Beide Aktien hätten die vorangegangene Aufwärtsbewegung erst gar nicht mitgemacht, weshalb Korrekturbedarf faktisch nicht vorhanden gewesen sei.

Massive Kursverluste verzeichnen hingegen konjunktursensitive Aktien. So brechen Alcoa um 4,6% auf 12,55 USD ein und General Electric geben 3,6% auf 18,57 USD nach. Unter den Technologietiteln fallen Apple um 3,2% auf 257,68 USD. Dem Unternehmen drohen möglicherweise kartellrechtliche Schritte bei Anwendungen für das Mobiltelefon "iPhone", so informierte Personen.

DJG/DJN/flf

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