Die Börse in Schanghai hat die von Feiertagen übersäte Börsenwoche mit deutlichen Gewinnen beendet. Nachdem von Montag bis einschließlich Mittwoch feiertagsbedingt in Schanghai nicht gehandelt wurde, stieg der Index am Freitag um 1,4 Prozent. Gestützt von der Zinssenkung der Europäischen Zentralbank und einem überraschenden Rückgang der Anträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA setzte sich der Shanghai-Composite damit mit Abstand an die Spitze der Gewinner in Ostasien.

Zur guten Stimmung trug die Zuversicht der chinesischen Verbraucher bei. Zwar blieb der Index zum Verbrauchervertrauen im April insgesamt stabil, jedoch blicken die Verbraucher wesentlich optimistischer in die Zukunft als zuvor. Der Rückgang beim Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor auf 54,4 Punkte von zuvor 55,6 Punkte belastete indes kaum. Die sich abschwächenden Erholung der chinesischen Konjunktur sei bereits in den Kursen eingepreist, hieß es dazu am Markt.

"Wir glauben, dass der Markt Anlegern bei den momentan recht niedrigen Kursen gute Einstiegsmöglichkeiten bietet. Die Schwäche beim Einkaufsmanagerindex in dieser Woche scheint eher kurzfristiger Natur zu sein. Insgesamt ist die chinesische Wirtschaft auf dem richtigen Weg ihren Erholungskurs fortzusetzen", sagte Analystin Amy Lin von Capital Securities.

Besonders gefragt waren die Papiere von Aktienhändlern. Die Anteilsscheine von Citic Securities, China Merchants Securities und Haitong Securities gewannen zwischen 3 Prozent und 4,2 Prozent. Hier trieben Hoffnungen auf eine Liberalisierung des Börsenhandels die Kurse.

Belastet von einem Rückgang beim HSBC-Einkaufsmanager-Index für das Verarbeitende Gewerbe in Hongkong legte der HSI nur um 0,1 Prozent zu. Der Index sank im April auf 49,9 Punkte nach 50,5 Punkte im März und nahm damit das erste Mal seit dem dritten Quartal des vergangenen Jahres ab. Dennoch gefragt waren die Aktien von New World Development. Sie zogen um 3,9 Prozent an, nachdem das Unternehmen bekannt gegeben hatte, seine Hotels auszugliedern.

Kaum verändert schlossen auch die Börsen in Sydney und Seoul, während der Handel in Tokio feiertagsbedingt erneut pausierte und auch am Montag im Rahmen der sogenannten "Goldenen Woche" geschlossen bleiben wird.

In Australien standen Bankentitel im Fokus der Anleger, während der S&P/ASX 200 kaum verändert schloss. Steil bergauf ging es insbesondere für die Aktien von Macquarie. Ein deutlich höherer Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr sorgte für einen Sprung der Anteilsscheine um 10,9 Prozent. Abwärts ging es dagegen für die Papiere von Quantas. Belastet von einer Warnung vor einem möglicherweise schwachen zweiten Halbjahr gaben die Aktien 4,1 Prozent ab.

In Taiwan verloren die Aktien des Smartphone-Herstellers HTC -Konkurrent von Apple und Samsung - nach einem enttäuschenden Ausblick für das zweite Quartal 5,3 Prozent und schnitten damit deutlich schlechter ab als der Gesamtmarkt der um 0,1 Prozent zulegte.

Am Devisenmarkt erholte sich der US-Dollar gegenüber dem Yen. Der Greenback kostete zuletzt 98,20 Yen nachdem er am Donnerstag noch für 97,14 Yen zu haben war. Gestützt worden sei die US-Währung vom überraschenden Rückgang bei den Anträgen auf Arbeitslosenhilfe in den USA, hieß es am Markt. Sollten auch die US-Arbeitsmarktdaten, die vor Börsenstart in den USA veröffentlicht werden, gut ausfallen, könnte der Dollar erneut zu einem Angriff auf die 100 Yen-Marke ansetzen, so ein Analyst.

Der Goldpreis zog unterdessen weiter an auf 1.477 Dollar, verglichen mit 1.467 im US-Handel. Die Aussicht auf mehr billiges Geld und damit möglicherweise höhere Inflation in Europa stütze den Goldpreis, hieß es mit Blick auf die Zinssenkung der EZB.

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