Alt 22.04.13, 11:28
Standard Schwacher Yen hievt Nikkei auf Viereinhalbjahreshoch
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Der Yen hat seinen Abwärtstrend zum Wochenstart fortgesetzt und dem Nikkei-Index ein sattes Plus von 1,9 Prozent auf 13.568 Punkte beschert. Der Leitindex der japanischen Börse schloss damit auf dem höchsten Stand seit Juli 2008. Nachdem die G-20-Finanzminister am Wochenende die lockere Geldpolitik Japans abgesegnet hatten, reagierten die Devisenmärkte erleichtert und schickten den Dollar weiter in Richtung der 100-Yen-Marke, an der die Abwärtsbewegung aber einmal mehr ins Stocken geriet. Zuletzt notierte der Greenback bei 99,73 Yen und damit knapp unter seinem Vierjahreshoch, das er erst in der zweiten Aprilwoche mit 99,96 Yen erreicht hatte.

"Hoffnungen über eine weitere Lockerung der japanischen Geldpolitik und zusätzliche Impulse aus der Wirtschaftspolitik dürften die Kurse weiter stützen", sagte Analyst Tsutomu Yamada von kabu.com Securities. Zudem dürften internationale Fonds zunehmend in Japan investieren, fügte er mit Blick auf die deutlichen Kursgewinne hinzu.

Gestützt vom schwachen Yen waren in Japan Aktien exportorientierter Unternehmen gefragt: Die Papiere von Toyota legten um 1,3 Prozent, Mazda um 6 Prozent und die Anteilsscheine von Canon um 1,8 Prozent zu. Ebenfalls gesucht waren Finanzwerte. Sie dürften von der lockeren Geldpolitik und der dadurch anziehenden Inflation profitieren, hieß es im Markt. Die Aktien von Acom gewannen 3,6 Prozent und Matsui Securities legten 2,9 Prozent zu.

Im Einzelhandelssektor gewannen Seven & i Holdings 3,5 Prozent, die Aktien des Verbraucherkreditunternehmens kamen um 3 Prozent voran. Mitsui Engineering & Shipbuilding wurden von einem Bericht über Fusionsverhandlungen des Unternehmens mit Kawasaki Heavy Industries nach oben gerieben. Mitsui Engineering gewannen 13 Prozent, Kawasaki Heavy verloren 0,9 Prozent.

Mit Spannung warteten Anleger nun auf Impulse von den Quartalsberichten zahlreicher japanischer Unternehmen in dieser Woche, hieß es. Im Fokus stehe vor allem die Frage, wie stark sich der schwache Yen auf die Zahlen von Konzernen wie Toyota auswirke, sagte Fondsmanager Naoki Fujiwara von Shinkin Asset Management.

Die restlichen Börsen in Ostasien entwickelten sich uneinheitlich. Während es in Australien gestützt von den positiven US-Vorgaben um 0,7 Prozent bergauf ging, notierte der Shanghai-Composite vor Veröffentlichung der Industrieproduktionsdaten am Dienstag mit 0,2 Prozent leicht im Minus. Nachdem die chinesischen BIP-Daten im ersten Quartal enttäuschend ausgefallen waren, warteten Anleger nun mit Spannung und Zurückhaltung auf die nächsten Zeichen zum Zustand der chinesischen Wirtschaft.

Im Fokus der Anleger standen in China nach dem Erdbeben in der Provinz Sichuan insbesondere Aktien des Bausektors. West China Cement verteuerten sich um 5,8 Prozent. Größere Verluste verzeichneten Versicherer wie Ping An Insurance, China Life Insurance und China Pacific Insurance mit Einbußen bis 2,6 Prozent.

In Korea waren insbesondere Technologie- und Bankenwerte gefragt. Vor Veröffentlichung der Zahlen für das erste Quartal nach Börsenschluss legten die Aktien von LG Display um 2,2 Prozent zu. Nach einem Verlust von 129 Milliarden koreanischen Won im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn von 3,5 Milliarden Won. Der Kospi legte um 1 Prozent zu.

Gestützt von physischer Nachfrage erholte sich der Goldpreis nach seinem Absturz vor einer Woche im asiatischen Handel weiter. Zuletzt kostete er 1.423 Dollar nachdem das Edelmetall am Freitag für 1.396 Dollar zu haben war. Beim Öl ging es zunächst bergauf. Gegen Ende des asiatischen Handels büßte das schwarze Gold seine Gewinne jedoch wieder ein und rutschte erneut unter die 88-Dollar-Marke. Zuletzt kostete die US-Sorte WTI 87,81 Dollar nach 88,01 im späten US-Handel.

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