Alt 15.04.13, 13:29
Standard Schwache China-Daten schicken Börsen auf Talfahrt
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Schwache Daten aus China und den USA sowie ein gestiegener Yen haben die Aktien an den ostasiatischen Börsen am Montag überwiegend und zum Teil kräftig ins Minus gedrückt. Zudem breitete sich die Vogelgrippe in China weiter aus. Völlig aus dem Rahmen fiel in diesem Zusammenhang die Aktie von Sharp, die um 10 Prozent nach oben katapultierte. Laut einem "Nikkei"-Bericht will der Elektronikkonzern seine gesamte Beteiligung von 9,2 Prozent an Pioneer veräußern. Die Papiere des Wettbewerbers zogen um knapp 4,3 Prozent an. Der Schritt wurde als Neuaufstellung der Finanzen von Sharp gefeiert. "Der Verkauf ist ein echter Segen für Sharp bei den Bemühungen, Barmittel aufzutreiben", sagte ein Analyst in Tokio.

Doch ansonsten herrschte Tristesse an den Börsen. In China sorgten die unter den Hoffnungen des Marktes gebliebenen BIP-Daten für das erste Quartal ebenso für Verdruss wie auch die Zahlen zur Industrieproduktion im März, die ebenfalls die Prognosen verfehlten. Die Daten deuteten darauf hin, dass die größte Volkswirtschaft in Asien an Schwung einbüße, hieß es im Handel. Darauf ließen auch die unter den Vorhersagen gebliebenen Anlageinvestitionen der Städte in der ersten Periode schließen. Aber auch in den USA hatte die Schwäche der dortigen Konjunkturdaten am vergangenen Freitag überrascht. Die Leitindizes Shanghai-Composite und HSI in Hongkong verloren 1,1 bzw 1,3 Prozent - die Börse in Schanghai schloss auf Jahrestief. Damit gehörten die chinesischen Börsen zu den größten Abgebern der Region. In Australien fiel der S&P/ASX-200 um 0,9 Prozent und der südkoreanische Kospi um 0,2 Prozent.

Ein steigender Yen belastete die Börse in Tokio zusätzlich. Für den Nikkei-225 ging es um 1,6 Prozent auf 13.276 Punkte gen Süden. "Der Aktienmarkt schreit förmlich nach Gewinnmitnahmen. Da liefert der wieder steigende Yen einen willkommenen Anlass. Der japanische Leitindex handelt noch immer 6 Prozent über dem 25-Tagesdurchschnitt. Daher gibt es kurzfristig noch jede Menge Abwärtspotenzial", kommentierte Analyst Kenichi Hirano von Tachibana Securities das Marktgeschehen in Tokio.

Der US-Dollar ermäßigte sich zum Handelsschluss in Tokio auf 97,91 Yen und fiel damit deutlich unter die 98-Yenmarke, die er zur Eröffnung noch gehalten hatte. Zu den Leidtragenden der China-Daten zählten auch der Australische Dollar, der zum US-Pendant in unmittelbarer Reaktion auf die Daten auf 1,0455 nachgab. Der Australische Dollar gilt als Rohstoffwährung, die Nachfrage nach solchen dürfte mit den China-Daten aber nachlassen. Diese Sorge war auch bei den entsprechenden Branchenwerten ablesbar: BHP Billiton, Rio Tinto, Fortescue Metals und Atlas Iron verbilligten sich in Sydney zwischen 3 und knapp 8 Prozent.

Im Schlepptau der schwachen Daten geben auch Rohstoffpreise wie die von Gold und Silber nach. Der Goldpreis sank auf 1.437 Dollar nach zuletzt 1.479 Dollar. In Sydney brachen die entsprechenden Anteilsscheine aus dem Sektor regelrecht ein: Silver Lake Resources, Resolute Mining, Kingsgate and Medusa Mining stürzten zwischen 14 und 16 Prozent ab. Der Ölpreis der US-Sorte WTI fiel auf 89,26 Dollar nach einem Vortagesschluss in den USA von 91,29 Dollar. Auch drückte die Sorge vor einer sinkenden Nachfrage.

Nach einer Gewinnwarnung - passend zu den schwachen Konjunkturdaten - fielen in China die Titel von Zoomlion Heavy Industry Science and Technology um 8,3 Prozent. In Japan wurde die Liste der Verlierer von exportsensiblen Aktien und Immobilienwerten angeführt. Tokyo Electron gaben 3,7 Prozent, Toyota Motor 2,1 Prozent und Sumitomo Realty & Development 3,4 Prozent ab. Fanuc und Komatsu, beide Werte weisen einen starken Chinabezug auf, verbilligten sich um 1,3 und 2,9 Prozent. Genauso wie in Australien und China gerieten auch in Tokio Goldtitel unter Abgabedruck. Metal Mining sanken um 5,9 Prozent.

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