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Liegt es am Markt oder an mir?
Die besinnliche Adventszeit bietet eine gute Gelegenheit zur Selbstreflektion. Habe ich es als Anleger geschafft, die positiven Renditen der Aktienmärkte im eigenen Portfolio abzubilden oder haben mir emotionale Fehlentscheidungen einen Strich durch die Rechnung gemacht? Welchen Anteil am Erfolg oder Misserfolg hat „der Markt“ zu verantworten und was ist auf meine Fähigkeiten als Investor zurückzuführen? Langfristig denken Ganz unabhängig vom eigenen Ergebnis sollte man zunächst feststellen, dass es gerade langfristig betrachtet NIE an den globalen Aktienmärkten selbst liegt, wenn sich der nachhaltige Erfolg nicht einstellt. Speziell im Börsenjahr 2020 hat der Aktienmarkt einen extrem schnellen Zykluswechsel durchgeführt. Rekordwerte: Extrem runter und extrem wieder rauf. Der Markt hat alles dafür getan, dass Anleger das gute Endergebnis nicht ohne weiteres einfahren konnten. In volatilen und emotionalen Phasen hängt also viel an der Frage: Welcher Typ Anleger bin ich? Zu viel Ego ist schädlich Dabei ist es immer wichtig, zwischen Zufall und Strategie zu unterscheiden. Wer mit viel Risiko auf wenige Aktien setzt, unterliegt schnell einer selektiven Wahrnehmung. Steigt eine Aktie, wird das Unternehmen für gut befunden, die eigenen Fähigkeiten als Investor werden hoch eingeschätzt. Fällt eine Aktie, wird das Management als schlecht eingestuft – stellt man das eigene Ego hier nicht zurück, wird der Fehler nicht bei sich selbst gesucht. Selbstreflektion, Fehleranalyse, niemals die Demut verlieren, wenn es ums Investieren geht. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei die Fähigkeit, stets eine realistische Erwartungshaltung zu wahren. Zu Zeiten der Dotcom-Euphorie herrschte eine teilweise astronomische Erwartungshaltung. Gute Quartalsergebnisse wurden selbst dann letztendlich als enttäuschend wahrgenommen, wenn das Unternehmen keinen weiteren Aktiensplit ankündigte – von diesem Niveau sind wir heute weit entfernt, dennoch sollte es erfolgreichen Investoren immer eine Mahnung sein. Mit Selbstkontrolle zum Erfolg Finanzmedien sorgen für eine börsentägliche und allumfassende Berichterstattung. Viel kurzfristiger und hektischer Trubel! Zugegeben, es ist auch eine undankbare Aufgabe, Begründungen für kurzfristige Marktturbulenzen zu finden. Veröffentlicht ein Unternehmen Quartalszahlen und die Aktie steigt zur Börsenöffnung an, lautet die Schlagzeile „Quartalszahlen überzeugen Anleger“. Dreht die Aktie noch am selben Tag ins Minus, lautet die Schlagzeile „Ausblick enttäuscht Anleger“. Besonders hilfreich sind diese frei interpretierbaren Situationsbeschreibungen für Anleger aber nicht. 2020 im Rückblick Warum sind die Aktienmärkte im Börsenjahr 2020 angestiegen? Weil die COVID-Krise zwar mächtig eingeschlagen hat, sie sich aber durch zeitlich begrenzte Lockdowns nicht als nachhaltiger Bärenmarkt-Verursacher halten konnte. Umrahmt von der wirtschaftlichen Anpassungsfähigkeit, niedrigen Zinsen und politischen Pattsituationen haben es die Aktienmärkte geschafft, die gesunkene Erwartungshaltung auf breiter Ebene zu übertreffen. Die Realität ist nicht perfekt, aber sie ist deutlich besser, als es die Erwartungshaltung vor ungefähr sechs Monaten vermuten ließ – eine mächtige Triebfeder für steigende Märkte. Fazit Das Börsenjahr 2020 hat uns eindrucksvoll vor Augen geführt, dass gute Endergebnisse den Aktienanlegern einiges abverlangen. Mit einer gesunden Erwartungshaltung, einem gemäßigten Ego und dem Grundverständnis, dass Aktienmärkte langfristig „liefern“, sind Sie bestens gewappnet. Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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