Alt 25.07.17, 14:32
Standard Dax-Anleger wagen sich aus der Deckung – ifo auf Rekordhoch – Autobauer schlagen zurück
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Angesichts der laufenden Berichtssaison hielten sich die Anleger zunächst bedeckt. Der Dax startet mit einem kleinen Plus, dreht dann aber auf. Die Autobauer halten mit starken Worten gegen die Kartellvorwürfe. Kupfer auf Fünf-Monats-Hoch.

Die Stimmung in den Chefetagen deutscher Unternehmen ist im Juli erneut auf ein Rekordhoch gestiegen. Der ifo Geschäftsklimaindex kletterte überraschend auf 116,0 Punkte von 115,2 Zählern im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner Umfrage unter 7000 Managern mitteilte.

Autobauer schlagen zurück

“Wir werden in Zukunft Elektroautos mit Reichweiten von bis zu 600 Kilometern anbieten können – zum Preis eines vergleichbaren Dieselfahrzeugs.” – So Matthias Müller, CEO Volkswagen, heute in der Heilbronner Stimme. Eine Kampfansage.

Sollte der Dieselskandal am Ende bewirken, dass sich die deutschen Autobauer bewegen und auch in Sachen Elektromobilität wieder international wettbewerbsfähig werden – dass sie wieder Technologieführer und Qualitätsführer werden? Dass sie Vertrauen zurückerarbeiten mit Leistung und Lieferung von Technik und Qualität? Dann muss sich Elon Musk bei Tesla warm anziehen. Die Gefahr allerdings ist, dass die Autobauer jetzt drei Schritte auf einmal machen, und dabei ins Stolpern geraten.

Rekordstrafe drückt Gewinn bei Google

Eine milliardenschwere Rekordstrafe der EU-Kommission hat dem Google-Mutterkonzern einen Gewinneinbruch eingebrockt. Im abgelaufenen Quartal brach der Überschuss verglichen mit dem Vorjahr um 28 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar ein. Der Umsatz stieg jedoch unter anderem dank eines boomenden Werbegeschäfts auf Smartphones und Tablets um 21 Prozent auf 26 Milliarden Dollar. Zudem zahlte sich auch der Fokus auf die Video-Tochter YouTube aus. Die Aktien tauchten im nachbörslichen Handel rund drei Prozent ab.

Covestro macht Gewinnsprung – Preiserhöhungen geben Schwung

Preiserhöhungen geben der Bayer-Kunststofftochter Covestro Rückenwind. Das Betriebsergebnis (Ebitda) kletterte im zweiten Quartal um 56 Prozent auf 848 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 772 Millionen Euro einen geringeren Anstieg erwartet. Covestro setzte 3,5 Milliarden Euro um, ein Plus von 17 Prozent binnen Jahresfrist. Das Konzernergebnis wurde auf 484 Millionen Euro mehr als verdoppelt.

Der Konzern bekräftigte seine im April erhöhten Jahresziele. Für 2017 rechnet Covestro mit einem Betriebsgewinn deutlich über dem Vorjahresniveau von gut zwei Milliarden Euro. Das Mengenwachstum im Kerngeschäft soll unverändert im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich liegen, im zweiten Quartal waren die Absatzmengen leicht um 1,6 Prozent gesunken. Auch für das laufende Quartal ist das Leverkusener Unternehmen optimistisch: Der Betriebsgewinn soll signifikant zulegen.

Bayer hält noch rund 41 Prozent an Covestro und will mittelfristig komplett aussteigen. Der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern hatte sein Kunststoffgeschäft im Herbst 2015 an die Börse gebracht.

Aixtron will aus eigener Kraft wachsen – Prognose angehoben

Volle Auftragsbücher stimmen den seit Jahren defizitären Chipanlagenbauer Aixtron zuversichtlicher. Interimschef Kim Schindelhauer hob am Dienstag seine Ziele für Umsatz und Auftragseingang in 2017 an. Zudem erklärte er, nach der gescheiterten Übernahme durch einen chinesischen Investor die Käufersuche ad acta gelegt zu haben.

Im kommenden Jahr soll operativ wieder ein Gewinn verbucht werden. Schindelhauer will das Ziel auch durch Einsparungen bei den Forschungskosten erreichen. Statt 30 Prozent vom Umsatz sollen nur noch zehn bis 15 Prozent investiert und Partner für die Entwicklung neuer Technologien ins Boot geholt werden, erklärte er der Zeitung. Zudem sollen Randgeschäfte verkauft, auf Eis oder mit Partnern entwickelt werden.

Im ersten Halbjahr schnellte der Auftragseingang um 34 Prozent auf 128,5 Millionen Euro. Der Umsatz wurde mit 114,1 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Restrukturierungskosten von 14,5 Millionen Euro sorgten derweil erneut für einen operativen Verlust von 24,1 (Vorjahr: minus 25,9) Millionen Euro.


Börse Stuttgart TV

Die Krise in der Autobranche verschärft sich: Zu den Manipulationsvorwürfen bei Dieselfahrzeugen kommt nun ein Kartellverdacht hinzu. Wie sehr setzt das die Anleihen von Daimler, BMW und VW unter Druck? Und welche positiven Signale kommen derzeit aus Griechenland? Aktuelle Informationen von der Anleihen-Expertin Bianca Becker im wöchentlichen Marktgespräch mit Börse Stuttgart TV.




Euwax Sentiment Index

Seit dem Morgen sind die Derivate Anleger an der Börse Stuttgart mehrheitlich auf fallende Kurse eingestellt. Der Euwax Sentiment Index zeigte eine kräftige Tendenz nach unten. Am Nachmittag liegt das Stimmungsbarometer mit 50 Punkten deutlich im Minus.


Trends im Handel

Nach wie vor ungebrochen ist der Run auf Calls auf Alibaba nach einer Empfehlung eines Börsenbriefs aus der Vorwoche.

Die jüngste Empfehlung gilt für Infineon. Anleger kaufen Calls auf den Technologietitel.

Die leichte Erholung der Autotitel nach dem Ausverkauf nutzen Anleger zum Einstieg in Calls auf VW– andere Anleger trennen sich allerdings von ihren Calls auf VW, so dass das übergeordnete Bild ausgeglichen ist.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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