Alt 28.12.15, 13:01
Standard Schwache Daten stützen Börse in Tokio
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones) - An den ostasiatischen Börsen hat sich am Montag keine einheitliche Tendenz durchgesetzt. In China und Südkorea ging es deutlich nach unten, während in Tokio der Nikkei-225 um 0,6 Prozent auf 18.873 Punkte stieg, obwohl die japanische Industrieproduktion im November stärker als ohnehin befürchtet gesunken war. Im Handel war zu vernehmen, dass die schwachen Daten die japanische Notenbank nun stärker unter Druck setzten, die Geldpolitik weiter zu lockern. Der industrielle Ausstoß verringerte sich das erste Mal seit drei Monaten, auch die erstmals seit zwei Monaten zurückgegangenen Einzelhandelsumsätze im November untermauern die aktuelle Schwäche der japanischen Volkswirtschaft. "Die Schwäche des Einzelhandels ist ein klarer Beleg, dass die Öffentlichkeit nicht an die aktuelle Politik glaubt", sagte Marktstratege Andrew Sullivan von Haitong International Securities.

Die Erwartung zusätzlicher geldpolitischer Stimuli belastete am Devisenmarkt den Yen, wodurch der Aktienmarkt zusätzlich gestützt wurde. Der US-Dollar stieg auf 120,60 Yen nach Wechselkursen knapp über der Marke von 120 Yen am Freitag. Gegen den regionalen Trend fielen die chinesischen Börsen in Hongkong und Schanghai, der chinesische Leitindex Schanghai-Composite gab 2,6 Prozent auf 3.534 Punkte ab. Auch in Südkorea meldete die Börse in Seoul Abgaben. In Australien und Neuseeland ruhte der Handel wegen des Ausgleichstags zum "Boxing Day" - der Tag nach Weihnachten, an dem Bedienstete von ihren Arbeitgebern Geschenke erhalten.

In China belasteten Pläne der Behörden, registrierte Börsengänge im März durchzuführen. Analysten befürchten, dass Anleger am Aktienmarkt Gelder abziehen, um Mittel für das Neuangebot vorzuhalten. Die politischen Stellen in China hatten Vorschläge gebilligt, nach US-Vorbild ein Registrierungssystem bei Börsengängen ab März einzuführen. Damit sollen die bürokratischen Hürden für Börsengänge reduziert werden. In der Folge könnte eine Flut an Neuemissionen auf die Börse zukommen.

Die Ölpreise kamen nach ihrer jüngsten Rally etwas zurück. Brent sank um 0,5 Prozent auf 37,62 US-Dollar je Fass. Auch der Goldpreis gab leicht nach. Die Feinunze verbilligte sich auf 1.073 US-Dollar nach Kursen um 1.077 am späten Donnerstagabend. Die physische Nachfrage in China dürfte vor dem Neujahrsfest im Februar hoch bleiben, heißt es im Handel.

Am Aktienmarkt in China standen Energiewerte nach dem Auslaufen der jüngsten Ölpreisrally unter Druck. Cnooc und China Petroleum & Chemical gaben um 1,3 und 3,6 Prozent nach. In Hongkong büßten China Telecom 1,6 Prozent ein, der Chairman des Telekommunikationsunternehmens steht unter Korruptionsverdacht. In Tokio stiegen Panasonic um 3,8 Prozent. Laut Berichten plant der Elektronikkonzern den Bau einer Batteriefabrik für Elektroautomobile in China. Die Titel des Faserherstellers Toray Industries kletterten um 1,7 Prozent, nachdem ein Medienbericht einen Gewinnanstieg um über 30 Prozent für die ersten neun Monate per Ende Dezember in Aussicht gestellt hatte.

Die Kursverluste in Seoul gingen vor allem auf das Konto des Schwergewichts Samsung, das sich um 1,5 Prozent ermäßigte. Ursächlich waren Befürchtungen, dass durch die Auflösung von Überkreuzbeteiligungen innerhalb des Samsung-Konglomerats ein Aktienüberhang entstehen könnte. Die Tochter Samsung SDI wird sich auf Geheiß der zuständigen Regulierungsbehörde von einer 2,6-prozentigen Beteiligung an der Holding Samsung C&T trennen. Das Aktienpaket könnte im Ganzen verkauft werden, meinte Analyst H.M. Yang von eBest Investment & Securities. Samsung SDI verbilligten sich um 3,1 Prozent und Samsung C&T um 4,8 Prozent.

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