Alt 03.11.15, 13:25
Standard Zinsbeschluss treibt "Aussie" - Aktienmarkt erholt
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SCHANGHAI (Dow Jones) - Die Börsen in Südostasien haben sich am Dienstag nach den Abgaben zum Wochenstart überwiegend auf Erholungskurs gezeigt. Nach sechs Sitzungen mit Verlusten ging es auch in Australien wieder nach oben. Die australische Notenbank hatte ihren Leitzins auf dem bisherigen Rekordtief bestätigt, was besonders die Kurse der zuletzt unter Druck gestandenen Bankenaktien stützte. Der S&P/ASX-200 gewann 1,4 Prozent. Der Schritt der Zentralbank war überwiegend so auch erwartet worden, dennoch legte der Austral-Dollar zu. Während in Japan wegen eines Feiertages nicht gehandelt wurde, pendelte die Börse in Schanghai um das Vortagesniveau und schloss letztlich knapp behauptet, während es in Hongkong deutlicher nach oben ging. "Investoren haben Probleme, eine Richtung an den Kernlandbörsen vorauszusagen", sagte Chefhändler Gerry Alfonso von Shenwan Hongyuan Securities mit Blick auf den chinesischen Aktienmarkt.

Die australische Zentralbank begründete ihre Zinsentscheidung mit unveränderten Perspektiven für das Wirtschaftswachstum. Allerdings machten die Währungshüter deutlich, dass sie für eventuelle Lockerungsschritte bereitstünden. Marktbeobachter sprachen aber von hohen Hürden für mögliche Zinssenkungen. In einer ersten Reaktion war der "Aussie" bis auf 0,7144 US-Dollar und damit auf das Niveau des Vortages gesunken, nachdem er zuvor bereits zugelegt hatte. Anschließend nahm er seine Aufwärtsbewegung wieder auf und legte auf 0,7199 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit vier Tagen zu.

An den übrigen Handelsplätzen spielte die Zinsentscheidung keine Rolle. Dort versuchten Anleger weiter, die mäßigen Wirtschaftsdaten aus China zu verarbeiten, die am Vortag für Ernüchterung gesorgt hatten. Die Wahrscheinlichkeit weiterer Stimuli sei gestiegen, machte man sich im Handel Mut. "Die Daten deuten auf eine Stabilisierung der chinesischen Volkswirtschaft hin", sagte IG-Marktanalyst Angus Nicholson.

Nach den Verlusten im australischen Bankensektor zu Wochenbeginn und auch schon davor kam es hier zu einer Erholung. Westpac Banking und Macquarie legten um 2 bzw. 1,5 Prozent zu. Händler sprachen mit Blick auf den vorangegangenen Einbruch von einer "Übertreibung". Standard Chartered rutschten in Hongkong um 3,5 Prozent ab, die britische Bank plant nach enttäuschenden Drittquartalszahlen eine milliardenschwere Kapitalerhöhung und die Streichung der Schlussdividende.

Dongfeng Motor Group stiegen um 4,0 Prozent, während Dongfeng Automobile in Schanghai um 4,5 Prozent fielen. Die chinesischen Regulierungsbehörden ermitteln wegen Korruptionsvorwürfen gegen Zhu Fushou, Präsident des staatlichen Automobilherstellers Dongfeng Motor. Das Unternehmen ist der zweitgrößte Branchenvertreter nach Umsatz und unterhält zahlreiche Geschäftsbeziehungen zu ausländischen Wettbewerbern wie Honda Motor und Nissan Motor.

In Schanghai brachen Deluxe Family und Daheng New Epoch Technology nur vom Tageslimit gebremst wie schon am Vortag jeweils um 10 Prozent ein. An beiden Unternehmen ist Ze Xi Capital beteiligt, deren Chef wegen illegaler Handelspraktiken verhaftet worden war. Einen schwachen Tag erwischten auch Einzelhandelswerte. Investoren hätten bei der Erwartung an die künftige Absatzentwicklung eine Eintrübung der Konjunktur eingepreist, hieß es.

In Taipeh auf Taiwan legten Papiere von Anbietern integrierter Schaltkreise befeuert von Übernahmefantasie im Sektor zu. Phison Electronics und Giantplus Technology zogen nur gebremst vom Tageslimit um jeweils 10 Prozent an. In Seoul zogen Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering um 7,7 Prozent an. Am Markt machten Gerüchte die Runde, SK Group könnte die kriselnde Werft übernehmen. In der Spitze war der Kurs um 28 Prozent in die Höhe geschossen. Hyundai Motor und Kia Motors legten um 2,5 bzw. 4,7 Prozent zu. Händler sprachen von der Hoffnung, der Absatz der beiden Automobilhersteller in China - dem wichtigsten Markt - könnte einen Boden gefunden haben. Der China-Absatz beider Konzerne war im Vormonat auf Jahressicht um 4,7 Prozent gestiegen.

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