Alt 16.10.15, 11:37
Standard Hoffnung auf Konjunkturstimuli stützt Börsen
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones) - Mit guten Vorgaben aus den USA ist es auch am Freitag an den ostasiatischen Börsen aufwärts gegangen. Wie schon am Donnerstag setzten Anleger in Schanghai und Hongkong darauf, dass die chinesische Regierung der heimischen Wirtschaft unter die Arme greifen wird, damit diese das diesjährige Wachstumsziel erreichen wird. Ähnliches erhofften japanische Investoren von ihrer Regierung und der Bank of Japan. Spekulationen, dass die Europäische Zentralbank ihre Anleihekäufe ausdehnen werde, hätten ebenfalls eine Rolle gespielt, hieß es. Für den Nikkei-225-Index ging es um 1,1 Prozent auf 18.292 Punkte nach oben. In Schanghai legten die Kurse im Schnitt um 1,6 Prozent zu und in Hongkong um 0,9 Prozent.

China ist bekannt dafür, dass es die Staatsausgaben im letzten Quartal erhöht, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Die Regierung in Peking kündigt entsprechende Maßnahmen in der Regel vor den Parteitagen der Kommunistischen Partei Chinas an. Diese tritt in diesem Jahr in der letzten Oktoberwoche zusammen. Viele Volkswirte erwarten überdies, dass die chinesische Zentralbank im November entweder die Zinsen senkt oder die Mindestreserveanforderungen für die Banken verringert.

Aus am Freitag veröffentlichten Daten geht hervor, dass die Kreditvergabe der chinesischen Banken im September zugenommen hat. Auch das wurde am Aktienmarkt positiv aufgenommen. Andere in jüngster Zeit veröffentlichte Konjunkturdaten hatten eher darauf hingedeutet, dass die Wirtschaft ins Straucheln gerät. Nun warten Anleger gespannt auf die Daten zum Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal, die am Montag veröffentlicht werden sollen.

Gerüchte, dass China seine Ein-Kind-Politik beenden will, beflügelten in Hongkong Aktien von Unternehmen, die Produkte für Babys und Kleinkinder herstellen. China Business News meldete am Freitag unter Berufung auf ungenannte Quellen, dass den höchsten Entscheidungsträgern eine Studie zur Steuerung der Bevölkerungsentwicklung vorgelegt worden sei. Darin werde empfohlen, dass jede chinesische Familie zwei Kinder haben dürfe. Vor zwei Jahren war chinesischen Paaren ein zweites Kind erlaubt worden, sofern einer der beiden Partner ein Einzelkind ist. Der Kurs von Biostime, einem Hersteller von Babynahrung, stieg um 6,8 Prozent. Die Aktie des Kinderwagenherstellers Goodbaby legte um 2,5 Prozent zu.

In Tokio waren unterdessen Aktien der Immobilienbranche gesucht. Sie dürfte von einer neuerlichen geldpolitischen Lockerung profitieren. Einige Marktteilnehmer spekulierten darauf, dass die Bank of Japan sogenannte REITs kaufen werde, heißt es aus dem Handel. Sumitomo Realty & Development verbesserten sich um 4,1 Prozent und Mitsubishi Estate um 0,9 Prozent. Tokyu Fudosan Holdings gewannen 5,2 Prozent.

In Taiwan zeigten sich die Aktienkurse kaum verändert. Die Aktie des Halbleiterkonzerns TSMC fiel um 1,8 Prozent, nachdem das Unternehmen am Vortag nach Börsenschluss angekündigt hatte, seine Investitionen wegen der geringen Nachfrage aus China zurückzufahren.

Am Devisenmarkt machte der Dollar zu Yen und Euro Boden gut, nachdem ein Vertreter der US-Notenbank eine Zinserhöhung der Federal Reserve noch im laufenden Jahr als durchaus möglich bezeichnet hatte. William Dudley, Präsident der New Yorker Fed-Filiale, sagte, er glaube nach wie vor, dass die Zinsen noch vor Ende des Jahres erhöht werden könnten. Der Greenback steigt auf knapp über 119 Yen, nachdem er am Donnerstag bis auf gut 118 Yen abgerutscht war. Für den Euro werden nur noch rund 1,1370 Dollar gezahlt. Am Vortag wurden in der Spitze fast 1,15 Dollar aufgerufen.

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