Alt 15.10.15, 13:08
Standard Hoffnung auf billiges Zentralbankgeld beflügelt
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones) - Nach den Verlusten der Vortage ist es am Donnerstag an den ostasiatischen Börse zu einer breit angelegten Erholung gekommen. Die Gewinne reichten von 0,6 Prozent in Sydney über 1,1 Prozent in Tokio und 2 Prozent in Hongkong bis zu 2,3 Prozent in Schanghai. In den USA hatten die Aktienkurse mit Verlusten auf eine Reihe enttäuschender Konjunkturdaten reagiert. In Asien schürten diese Daten allerdings Erwartungen, dass die US-Notenbank die Zinswende noch länger hinausschiebt.

Das zeigte sich auch am Devisenmarkt, wo der US-Dollar auf breiter Front nachgab. Der Euro näherte sich zeitweise dicht der Marke von 1,15 Dollar. Zur japanischen Währung gab der Greenback auf 118,35 Yen nach. Am Mittwoch kostete der Dollar noch über 1 Yen mehr.

Dass die japanischen Anleger gelassen auf den stärkeren Yen reagierten, der normalerweise speziell Aktien exportorientierter Unternehmen belastet, lag auch daran, dass sie von ihrer eigenen Notenbank neuerliche geldpolitische Lockerungen erwarten, wenn deren Ratsmitglieder Ende des Monats zu Beratungen zusammentreffen. Masayuki Kubota, Chefstratege bei Rakuten Securities, hält es daneben auch für möglich, dass die Regierung die Unternehmenssteuern senkt oder höhere Staatsausgaben beschließt, um die Wirtschaft anzukurbeln.

In ihrem monatlichen Wirtschaftsbericht, der am Mittwoch veröffentlicht wurde, hatte die japanische Regierung eingeräumt, dass die heimische Wirtschaft bei moderatem Wachstum auch einige Schwachstellen aufweise. Nach unten revidierte August-Daten zur japanischen Industrieproduktion bestätigten dies am Donnerstag.

In Hongkong wurde der schwächere Dollar ausdrücklich begrüßt. Er erhöhe den relativen Wert von Rohstoffexporten, sagte Angus Nicholson von IG. Überdies werde die Rückzahlung von in Dollar denominierten Anleihen für in Hongkong ansässige Unternehmen günstiger.

Furore machte in Hongkong die Nachricht von Fusionsverhandlungen zwischen den beiden Logistikunternehmen China Merchants Energy Shipping und Sinotrans & CSC Holdings. Für die Aktien der Töchter Sinotrans und Sinotrans Shipping ging es um 6,9 Prozent und 1,2 Prozent nach oben. China Merchants Energy Shipping gewannen 4,9 Prozent.

Ein optimistischer Ausblick des US-Sportartikelherstellers Nike verhalf ebenfalls in Hongkong dem Kurs von Yue Yuen zu einem Plus von 1,1 Prozent. Yue Yuen fertigt Sportschuhe für Nike, aber auch für adidas.

In Seoul stiegen die Aktienkurse im Schnitt um 1,2 Prozent, nachdem die Bank of Korea den Leitzins auf dem Rekordtief von 1,50 Prozent belassen hat. Die Landeswährung Won gab im Anschluss an die Zinsentscheidung zunächst nach, erholte sich dann aber dank der allgemeinen Dollarschwäche zum Greenback. Zuletzt kostete der Dollar 1.127,47 Won.

Der schwächere Dollar schob in Sydney die schwergewichteten Aktien rohstoffnaher Unternehmen an, was dem Leitindex S&P/ASX-200 zu einem Plus von 0,6 Prozent verhalf. BHP Billiton und Rio Tinto gewannen 1,8 und 2,3 Prozent. Fortescue Metals legten um 6 Prozent zu. Der Eisenerzkonzern rechnet trotz der schwächelnden chinesischen Wirtschaft unverändert mit einer regen Nachfrage. Überdies hat Fortescue in den zurückliegenden Monaten Schulden abgebaut. Der Anstieg des Goldpreises bescherte Newcrest Mining einen Kursgewinn von 5,4 Prozent.

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