Alt 02.10.15, 12:12
Standard Anleger bleiben vor US-Arbeitsmarktbericht in Deckung
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TOKIO (Dow Jones) - Mit einer uneinheitlichen Tendenz haben die Börsen in Asien den letzten Handelstag der Woche beendet. Vor der Bekanntgabe des mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktberichts herrschte unter den Investoren verstärkte Zurückhaltung. Der Markt erhofft sich konkretere Hinweise, wann die US-Notenbank erstmals seit über neun Jahren wieder die Zinsen anheben wird. Die Prognose zum Arbeitsmarkt lautet auf eine Zunahme um 200.000 Stellen.

Die Börse in Hongkong stach dagegen mit einem kräftigen Aufschlag von 3,1 Prozent hervor. Hier wurde mit einem Tag Verzögerung auf den chinesischen Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe reagiert, nachdem am Vortag die Börse geschlossen gewesen war. In Schanghai findet erst am kommenden Mittwoch wieder Handel statt. Der Einkaufsmanagerindex war im September auf 49,8 Punkten nach 49,7 im Vormonat gestiegen. Die Schätzung der Ökonomen hatte auf einen unveränderten Indexstand gelautet. Doch damit lag der Index weiterhin unter der Marke von 50, ab der von einer Expansion der Konjunktur gesprochen wird.

Es herrschte an den Aktienmärkten weiterhin Unsicherheit über eine mögliche Abschwächung der chinesischen Konjunktur. Und auch wann die Fed wieder an der Zinsschraube drehen wird, blieb weiterhin unklar. Zumal die zuletzt erwartete Erhöhung mit dem Hinweis auf Konjunktursorgen verschoben worden war. Diese anhaltende Unsicherheit bescherte vielen Aktienmärkten im abgelaufenen Quartal die schwächste Entwicklung seit vielen Jahren.

Der Nikkei-225 in Tokio schloss mit einer wenig veränderten Tendenz. Der Index gewann 3 Punkte auf 17.225 Punkte. Die Anleger hätten sich vor dem US-Arbeitsmarktbericht zurückgehalten, sagte ein Beobachter. Insgesamt sei der Handel allerdings volatil verlaufen. "Die Phase der Unsicherheit hält an", so Analyst Tomoichiro Kubota von Matsui Securities. Zuletzt hatten die Hoffnungen auf weitere Stimuli durch der Bank of Japan (BoJ) gestützt. Vor diesem Hintergrund rückte bereits das Treffen der japanischen Notenbank in der kommenden Woche in den Fokus. "Die BoJ wird etwas tun müssen, doch ein großer Schritt in der kommenden Woche erscheint unrealistisch", sagte ein Händler.

In Sydney ging es für den S&P/ASX-200 um 1,2 Prozent nach unten. Nach den Aufschlägen an den vergangenen beiden Tagen zeigten sich die Rohstoffwerte mit Abgaben. Rio Tinto verloren 1,7 Prozent und für BHP Billiton ging es um 0,4 Prozent abwärts. Auch die Bankenwerte zeigten sich mit Verlusten. Westpac Banking und Australia & New Zealand Banking Group verloren jeweils 2,1 Prozent und National Australia Bank gaben um 1,4 Prozent nach.

Nach dem US-Arbeitsmarktbericht stehen am Dienstag in Australien zudem weitere wichtige Impulse für den Markt auf der Agenda. Neben wöchentlichen Daten zum Verbrauchervertrauen ist dies vor allem die Sitzung der Notenbank. Hier wird von Analysten mit einer Bestätigung des Zinsniveaus gerechnet. "Seit den jüngsten Aussagen von Notenbankpräsident Stevens vor einigen Wochen hat sich nicht viel verändert", merkte Ökonom Shane Oliver von AMP Capital an. "Allerdings wird es interessant zu sehen, wie die Notenbank auf die gestiegenen Wachstumssorgen in den Schwellenländern reagieren wird", so der Teilnehmer weiter.

Eine kräftige Erholung verzeichnete der Ölpreis. Der Preis für ein Fass der Sorte WTI kletterte auf 45,46 Dollar nach 44,74 Dollar im späten US-Handel am Vortag. Mit der Erholung stand weiterhin der Wirbelsturm Joaquin im Fokus. Sollte er die Ölförderanlagen im Golf von Mexiko treffen, könnte das Ölangebot sinken und die Ölpreise steigen; sollte er aber nur auf Land treffen, dürfte das negativ auf die Ölnachfrage wirken.

Der Goldpreis setzte seine negative Entwicklung fort. Für die Feinunze wurden 1.108 Dollar aufgerufen, fünf Dollar weniger als im späten US-Handel am Donnerstag. Auch hier warteten die Anleger gespannt darauf, ob die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag für eine baldige Zinserhöhung sprechen. Höhere Zinsen machten das keine Rendite abwerfende Gold unattraktiver. Zudem würde ein in der Folge steigender Dollar das Edelmetall belasten. Wenig Bewegung herrscht dagegen am Devisenmarkt, wo der US-Arbeitsmarktbericht den entscheidenden Impuls liefern dürfte. Im Vorfeld neigte der Dollar etwas zur Stärke.

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