Alt 23.07.15, 09:41
Standard Stimmung hellt sich nach Apple-Kater wieder auf
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones) - Überwiegend freundlich zeigte sich das Geschehen an den ostasiatischen Märkten am Donnerstag. Vor allem in China ging es stramm aufwärts, zumal der Staat erneut den Börsianern beisprang. Ein Hauptthema war die angelaufene Berichtssaison, wo vor allem die Zahlen der US-Unternehmen im Blick standen. Nach dem mit Enttäuschung aufgenommenen Quartalsbericht von Apple am Vortag zeigten sich die Anleger indes bereits wieder zuversichtlicher - zumal die Apple-Aktie sich im US-Geschäft mit einem Minus von gut 4 Prozent besser gehalten hatte als von manchen befürchtet.

Am Vortag waren vor allem die Aktien der Apple-Zulieferer sowie generell der Technologiebereich in Mitleidenschaft gezogen worden. Auch die Zahlen von Microsoft hatten belastet. Trotz der Erholungstendenz war am Markt noch Unsicherheit zu spüren. "Die Anleger sind besorgt, was die iPhone-Absatzzahlen für die Lieferkette in der Region und generell für den Export bedeuten", sagte Matthew Sherwood von Perpetual.

In Schanghai rückte die Börse um 2,4 Prozent vor und lag damit den sechsten Tag in Folge im Plus. Händler sagten, dass vor allem die großen Werte aus dem Banken- und Brokerbereich Eingang in die Depots der Anleger fanden. Hier stützten Käufe größerer Eigner, die ihre Anteile erhöhten. Die Regulierer hatten unlängst den Verkauf von Aktien durch Anteilseigner von über 5 Prozent für sechs Monate ausgesetzt, um den Markt zu stützen.

Zu den Maßnahmen gehören auch staatlich gestützte Fonds, die über Käufe den Aktienmarkt stützen. Einstweilen war in der offiziellen People's Daily zu lesen, dass die staatliche Stimulierung der Märkte nur vorübergehend sei. Zuvor war Kritik laut geworden, dass die Eingriffe das angestrebte Ziel der Öffnung der Märkte unterlaufen und ausländische Anleger entmutigen.

In Hongkong stießen die Aktien der Casinobetreiber auf große Gegenliebe, nachdem Sands China im zweiten Quartal die Erwartungen übertroffen hatte. Die Aktie lief um über 7 Prozent nach oben, Wynn Macau und Melco International stiegen um rund 6 bzw 8 Prozent.

In Japan legte der Nikkei um 0,4 Prozent zu auf 20.684 Punkte. Allerdings war das Volumen gering, ein Händler sprach von Sommerflaute. Zudem warteten viele Anleger auf die Zahlenwerke der Unternehmen. Derweil wiesen neue Daten einen Anstieg der nach Japan einreisenden Touristen aus, wovon Aktien der Einzelhändler profitierten. So gewann die Papiere des Elektronikgeräte-Einzelhändlers Bic Camera 7,5 Prozent, die des Kaufhausbetreibers Takashimaya legten um 3,5 Prozent zu. Toshiba fielen 0,9 Prozent, nachdem berichtet wurde, dass ein US-Anleger Klage wegen des Bilanzskandals eingereicht hat.

Etwas Unterstützung kam vom Devisenmarkt, wo der Dollar während des Tokioter Aktienhandels die Gewinne zum Yen vom späten Mittwoch halten konnte. Erst nach Börsenschluss fiel er wieder deutlicher unter 124 Yen zurück.

In Südkorea schloss der Markt kaum verändert, obwohl das Wachstum im zweiten Quartal mit 2,2 Prozent enttäuschte nach 2,5 Prozent im ersten Quartal. Der Ausbruch der MERS-Krankheit hatte die Ausgaben der Verbraucher gedrückt, da viele von ihnen zu Hause blieben. Aber auch der Export zeigte sich schwach. Die Aktie von Hyundai Motor stieg um 5,3 Prozent. Der Autokonzern hatte mitgeteilt, erstmals eine Zwischendividende zu zahlen.

Der Goldpreis verharrte weiter unter der Marke von 1.100 Dollar je Feinunze, auch wenn er sich von seinem Vortagestief um 1.088 Dollar wieder etwas nach oben absetzen konnte.

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

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