Alt 24.06.15, 10:37
Standard Börse Tokio erklimmt höchsten Stand seit 1996
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones) - Hoffnungen auf eine Einigung im griechischen Schuldenstreit haben die ostasiatischen Börsen auch zur Wochenmitte weiter nach oben getragen. Zwischen Griechenland und seinen Gläubigern gibt es zwar nach wie vor Differenzen, doch gibt es Fortschritte in den Verhandlungen, die einen Zahlungsausfall des Landes womöglich in letzter Minute noch verhindern könnten.

In Tokio stieg der Nikkei-225-Index auf den höchsten Stand seit Dezember 1996. Der Index gewann 0,3 Prozent auf 20.868 Punkte. Etwas Rückenwind kam vom am Mittwoch veröffentlichten Protokoll der vorletzten Sitzung der japanischen Notenbank. Daraus geht hervor, dass die Zentralbanker optimistisch sind, was die Inflationsaussichten angeht. Einige Mitglieder des geldpolitischen Rats der Bank of Japan sehen demnach in Preiserhöhungen japanischer Unternehmen "einen großen Schritt weg von einer deflationären Denkweise". Japan steckt seit Jahrzehnten in einer Deflation.

Japanische Aktien laufen seit Oktober 2014 gut. Das verdanken sie den Käufen heimischer Pensionsfonds und dem Mangel an alternativen Anlagemöglichkeiten. So befinden sich etwa die Renditen japanischer Staatsanleihen auf sehr niedrigem Niveau. Und nicht zuletzt treibt der schwächere Yen vor allem die Aktien exportorientierter Unternehmen. Am Mittwoch gibt die japanische Währung zum Dollar nach. Der Greenback kostete rund 124 Yen, am Dienstag um die gleiche Zeit waren es etwa 123,70 Yen.

Unter den japanischen Einzelwerten fielen Konica Minolta gegen den Trend um 3,8 Prozent. Der Konzern kauft das US-Unternehmen Radiant Vision Systems und zahlt dafür laut Medienberichten umgerechnet 216 Millionen Euro. Aktien einiger Regionalbanken profitierten von positiven Analystenkommentaren. Die Deutsche Bank hatte die Kursziele für Chiba Bank und Bank of Yokohama erhöht. Chiba Bank stiegen um 1,7 Prozent und Bank of Yokohama um 0,8 Prozent.

Auch an den chinesischen Börsen legten die Kurse zu. Für den Shanghai-Composite-Index ging es um 2,5 Prozent nach oben, in Hongkong gewann der HSI 0,3 Prozent. Fonds, die sich vorübergehend in Erwartung verschiedener Börsengänge zurückgehalten hätten, seien an den Markt zurückgekehrt, berichteten Händler. Die Analysten von Huatai Securities sind zuversichtlich, dass die jüngste Korrektur, die den chinesischen Aktienmarkt deutlich zurückgeworfen hatte, vorüber ist. Der Markt werde sich von den übertriebenen Verlusten erholen, hieß es.

In der vergangenen Woche hatten Anleger aus Angst vor dem Platzen einer Spekulationsblase massiv chinesische Aktien verkauft. Dazu trug auch bei, dass Peking kreditfinanzierte Aktiengeschäfte stärker kontrollieren will. Am Dienstag fielen die Kurse an der Börse Schanghai im frühen Handel nochmals um fast 5 Prozent, ehe sie sich erholten und im späten Geschäft deutlich ins Plus fanden.

In Hongkong waren Aktien des Energiesektors gesucht. Laut einem Medienbericht wird der Ölkonzern PetroChina für das erste Halbjahr einen deutlich höheren Gewinn ausweisen, als Analysten bislang erwarten. Der Kurs der PetroChina-Aktie stieg um 3,7 Prozent. Für CNOOC ging es um 2,1 Prozent nach oben.

Die australischen Aktien zeigten sich nach dem Anstieg des Vortags kaum verändert. Bankenaktien waren abermals gesucht. ANZ rückten um 0,6 Prozent vor und Commonwealth Bank um 0,5 Prozent. BHP Billiton verloren 0,2 Prozent auf 28,56 Austral-Dollar, obwohl Morgan Stanley das Kursziel für die Aktie um 5 Prozent auf 32 Austral-Dollar erhöht hatte. Nach Börsenschluss in Sydney wurde überdies bekannt, dass Credit Suisse die BHP-Aktie auf Neutral von Underperform hochgestuft hatte.

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