Alt 13.02.15, 12:26
Standard Dampf von allen Seiten - DAX erstmals über 11.000
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Gute Konjunktur- und Unternehmensdaten sowie die Hoffnungen auf ein Ende der Krisen um Griechenland und die Ukraine machen den Börsen zum Wochenausklang Dampf. Der DAX hat am Vormittag erstmals die 11.000er Marke geknackt und einen neuen Rekordstand bei 11.014 Punkten markiert. Damit dürfte die Verschnaufpause der vergangenen zehn Tage beendet sein. Am Mittag liegt der DAX zwar wieder etwas unter der runden Marke, mit 10.988 Punkten verzeichnet er aber immer noch ein Plus von 0,6 Prozent.

Der Euro-Stoxx-50 als führender Index der Eurozone gewinnt sogar 0,9 Prozent, mit 3.450 Punkten steht er auf dem höchsten Stand seit Mitte 2008. In Athen gewinnt der Leitindex gut 6 Prozent. Regierungschef Alexis Tsipras hat nun grünes Licht für eine Experten-Kommission gegeben, laut Beobachtern ein Anzeichen für konkrete Vorbereitungen für das Treffen der Euro-Finanzminister am Montag. Am Ende der möglicherweise langwierigen Verhandlungen sollte dann die Fortsetzung des Hilfsprogramms stehen.

Die deutsche Wirtschaft ist im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal preis- und saisonbereinigt um 0,7 Prozent gewachsen und damit mehr als doppelt so stark wie erwartet. In der Eurozone ist die Wirtschaft im vierten Quartal ebenfalls gewachsen, sogar in Griechenland hat das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal auf Jahresbasis zugelegt.

Und auch der Verlauf der Berichtssaison in Europa stützt die Stimmung: 54 Prozent der Unternehmen aus dem Stoxx-600-Universum haben beim Gewinn je Aktie die Erwartung der Analysten übertroffen, heißt es in einer Studie von J.P. Morgan. Beim Umsatz hätten sogar 63 Prozent positiv überrascht.

Die großen Gewinner stellen am Freitag der Rohstoffbereich und die Bankenbranche, deren Indizes um etwa 2 Prozent zulegen. Credit Agricole gewinnen 4,1 Prozent, Societe Generale 3,8 Prozent und Deutsche Bank 1,8 Prozent. Der Bankenbereich dürfte besonders stark von einer Lösung der Griechenland-Krise profitieren.

Bei den Rohstoff-Aktien legen BHP Billiton, Glencore und Rio Tinto etwa 3 Prozent zu. Anleger setzen auf ein Ende der Rohstoff-Baisse. AngloAmerican ziehen nach überraschend guten Geschäftszahlen um rund 2 Prozent an. Auch Öl-Aktien gehören am Freitag mit einem Plus von 1,3 Prozent zu den Gewinnern.

Auf der Verliererseite ragen ThyssenKrupp mit einem Minus von 4,2 Prozent auf 22,64 Euro heraus. Wie die DZ Bank anmerkt, sind bereinigtes EBIT und Nettoergebnis unter den Erwartungen geblieben. Auch der Free-Cash-Flow enttäuscht, die Schulden sind dagegen gestiegen. ArcelorMittal gewinnen dagegen nach ihren Zahlen 2,3 Prozent.

Im DAX legen Beiersdorf 1,8 Prozent zu, die Ergebnisse zum abgelaufenen Jahr liegen leicht über den Prognosen. Auch Aurubis erholen sich nach ihrem Zahlenwerk um etwa 2 Prozent.

Daneben nutzen die Unternehmen weiterhin die hohe Aufnahmebereitschaft an den Finanzmärkten für Kapitalmaßnahmen. So hat Rocket Internet frisches Geld aufgenommen. Die Start-up-Schmiede brachte gut 12 Millionen Aktien zum Platzierungspreis von 49 Euro bei den Investoren unter und erhöhte damit ihr Grundkapital um 7,8 Prozent auf 165 Millionen Euro. Damit fließen Rocket 589 Millionen Euro zu. Mit dem Geld sollen die strategischen Ziele weiter verfolgt werden. Rocket verlieren 5,2 Prozent.

Ihre Beteiligung an Kion haben laut Händlern KKR und Goldman Sachs reduziert. Insgesamt sollen 4,9 Prozent der Kion-Aktie verkauft worden sein. Die Stücke sollen zu 32,40 Euro untergebracht worden sein. "Dies ist ein Kaufkurs", so ein Händler. Der Überhang sei nun erst einmal weg, zudem habe das Unternehmen gute Zahlen vorgelegt. Kion steigen um 5,6 Prozent.

Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

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