Alt 10.02.15, 13:18
Standard Börsen drehen ins Plus - UBS-Aktie unter Druck
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In einem insgesamt volatilen Handel überwiegen an Europas Aktienmärkten am Dienstagmittag die positiven Vorzeichen. Bereits vor dem Treffen der Eurozone-Finanzminister am Mittwoch zum Thema Griechenland steigen die ersten Investoren am Aktienmarkt wieder ein, heißt es. Im frühen Handel war es noch kräftiger nach unten gegangen. Die Gefahr eines "Grexits" besteht weiter, der Countdown läuft. Das Hilfsprogramm für das hochverschuldete Griechenland läuft Ende des Monats aus. Bereits im März dürfte das Geld in der Staatskasse von Athen knapp werden. Die Societe Generale erwartet, dass sich die Finanzminister zunächst auf einen Zeitplan für die weiteren Verhandlungen einigen werden.

Die Gewinner sind die Verlierer der vergangenen Tage: Aktien und Anleihen aus Griechenland. Während die Renditen der zehnjährigen griechischen Anleihen um 50 Basispunkte auf 10,8 Prozent zurückkommen, steigt die Börse in Athen um gut 2 Prozent. Allerdings war es am Vortag am Aktienmarkt auch um knapp 6 Prozent nach unten gegangen. An den anderen Börsen fallen die Ausschläge überschaubar aus. So steigt der DAX am Mittag um 0,2 Prozent auf 10.689 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,4 Prozent auf 3.363 Punkte nach oben.

Unter Druck stehen dagegen die Papiere der UBS. Die Aktien der Großbank reagieren mit einem Abschlag von knapp 5 Prozent die enttäuschenden Zahlen für das vierte Quartal. Nach Einschätzung von Vontobel sind die Zahlen insgesamt "nicht großartig" ausgefallen. Negativ heben die Analysten aber die "schwachen" Mittelzuflüsse und Margen im Wealth Management hervor. Das Investmentbanking habe sich besser als befürchtet entwickelt. Laut Vontobel dürften die geringeren Mittelzuflüsse auf Abflüsse aus Europa und Unsicherheiten in den Schwellenländern zurückzuführen sein.

Der Bankenindex im Stoxx reduziert sich um 0,2 Prozent. Angeführt wird die Verliererliste unter den Branchenindizes von den Minenwerte, deren Index um 1,8 Prozent abgibt. So verliert die Aktie von BHP Billiton 2,7 Prozent, für Rio Tinto geht es 2,3 Prozent nach unten. Die Analysten der Citigroup sehen die Gefahr, dass das Überangebot noch weiter auf den Preis für Eisenerz drückt.

Der Technologieindex gewinnt dagegen 1,3 Prozent: Gestützt wird die Stimmung für die Branche vor allem von Qualcomm, die einen Rechtsstreit in China beendet haben. Im DAX steigen Infineon um 1,8 Prozent.

Nach einer langen Durststrecke gibt es gute Nachrichten vom britischen Einzelhändler Tesco. Erstmals seit einem Jahr hat der Umsatz wieder zugelegt. Im Januar hat Tesco laut Kantar Worldpanel erstmals seit zwölf Monaten den Umsatz um 0,3 Prozent gesteigert. Es habe den Anschein, als griffen die drastischen Maßnahmen von CEO Dave Lewis allmählich, heißt es im Handel. Lewis hat Filialen geschlossen, Stellen abgebaut und die Preise für Lebensmittel gesenkt. An der Börse gewinnt die Aktie knapp 2 Prozent.

BMW ziehen um 1,8 Prozent an und sind damit größter DAX-Gewinner. Wegen der hohen Nachfrage wird der Automobil-Hersteller in diesem Jahr neue Arbeitsplätze aufbauen. Der stellvertretende Aufsichtsratschef und Betriebsratsvorsitzende Manfred Schoch nannte dem "Münchener Merkur" die Zahl von 5.000 neuen Stellen.

Bei den Einzelwerten in der zweiten Reihe des deutschen Markts stehen Hugo Boss im Blickpunkt. Als "Flucht aus der Beteiligung" bezeichnet ein Händler die beiden Platzierungen von Permira vom Vorabend. Die an institutionelle Investoren veräußerten Aktien seien mit 102 Euro am unteren Ende der Platzierungsspanne an den Markt gekommen, die bei 102 bis 109,60 Euro gelegen habe. Gleichzeitig habe Permira jedoch das Volumen von 7,35 auf 9 Millionen Aktien kräftig aufgestockt. Am Mittag verliert der Kurs 3,5 Prozent auf 105,80 Prozent und notiert damit deutlich oberhalb des Platzierungs-Preis.

Die an die italienische Marzotto-Gruppe für insgesamt 500 Millionen Euro verkauften Boss-Aktien dürften bei einem unterstellten Verkaufspreis von 102 Euro je Aktie knapp 5 Prozent des Aktienkapitals entsprechen, sagt ein anderer Händler. Für den Textil- und Modekonzern dürfte die Beteiligung strategischer Natur sein, was aus Sicht von Hugo Boss zu begrüßen sei.

MTU profitieren mit plus 3,2 Prozent von positiven Analystenaussagen. Aurubis verlieren dagegen 3,5 Prozent, nachdem das Bankhaus Lampe die Aktie laut Händlern auf "Sell" von "Buy" gesenkt hat. Die Societe Generale hat die Telefonica Deutschland auf "Sell" von zuvor "Hold" heruntergenommen, der Kurs fällt um 0,3 Prozent.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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