Alt 09.02.15, 12:55
Standard Angst vor "Grexit" geht wieder um
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Die Angst vor einem griechischen Unfall drückt am Montagmittag auf die Kurse an Europas Börsen. Das Hilfsprogramm für das hoch verschuldete Land läuft Ende des Monats aus. Bereits im März dürfte das Geld in der Kasse von Athen knapp werden. Zugleich scheinen sich die Fronten zwischen Athen und den Gläubigerstaaten weiter zu verhärten. Schwache Wachstumsdaten aus China sind zudem nicht dazu angetan, die Stimmung zu heben. Die Importe nach Chinas sind im Januar um ein Fünftel eingebrochen. Das spricht nicht für kräftiges Wachstum.

Der DAX verliert 1,4 Prozent auf 10.692 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,4 Prozent auf 3.350 nach unten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland die Eurozone verlässt, ist über das Wochenende nach Einschätzung von LNG Capital auf 50 nach zuvor 35 Prozent gestiegen. Nach den Kommentaren vom Wochenende ist klar, dass Ministerpräsident Alexis Tsipras den Sparkurs weiter beenden will. Damit gehe er auf direkten Konfrontationskurs mit den Geldgebern, so Stratege Gary Jenkins. Die Anleger warten nun auf das Treffen der Euro-Finanzminister am Mittwoch.

In Athen geht es mit den Kursen 6,7 Prozent nach unten. An den griechischen Anleihemärkten steigen derweil die Risikoprämien wieder. Die Rendite für die fünfjährigen Benchmarkanleihen steigen auf 16,34 Prozent nach 14,25 Prozent am Freitag. Bei den zehnjährigen Papieren geht es auf 11,17 Prozent nach oben nach 10,31 Prozent. Deutsche Bundesanleihen sind zu Wochenbeginn dagegen gesucht. Für die Bund-Rendite geht es auf 0,33 Prozent nach unten nach Ständen von 0,37 Prozent am Freitag.

Trotz dieser bedrückenden Aussichten für Griechenland und steigender Zinsen in den USA hält sich der Euro zu Dollar und Yen auf niedrigem Niveau, wertet also nicht weiter ab. Wie schon in der vergangenen Woche sind im asiatischen Währungshandel bei Kursen um 1,13 Dollar Euro-Käufer an den Markt gekommen. Allerdings werden die Aussichten für den Euro im Handel übergeordnet weiter negativ gesehen. Nicht nur Griechenland drückt. Nach dem US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag gehen die meisten Beobachter davon aus, dass die US-Notenbank Mitte des Jahres die Zinsen erhöhen wird.

Nachrichten, welche die Aktienkurse bewegen, können Händler am Morgen nur wenige ausmachen. Lufthansa verlieren 3,1 Prozent. Ein Warnstreik der Sicherheitskräfte an den Flughäfen Hamburg, Hannover und Stuttgart hat teils starke Behinderungen zur Folge.

Auch Analystenkommentare hinterlassen ihre Kursspuren: Der europäische Autosektor verliert 2,4 Prozent, belastet von einer Abstufung des weltweiten Autosektors auf "Neutral" durch J.P. Morgan.

BNP Paribas fallen um 3,5 Prozent, nachdem J.P. Morgan die Aktie der französischen Bank auf "Untergewichten" gesenkt hat. Die Citigroup hat Roche auf "Neutral" gesenkt, was den Kurs des Pharmakonzerns um 1,7 Prozent fallen lässt.

Die Berenberg Bank hat die Aktie des Maschinenbauers GEA auf "Halten" von "Kaufen" abgestuft, das drückt den Kurs um 2,5 Prozent nach unten.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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