Der deutsche Aktienmarkt ist in Rekordlaune. Der DAX notierte am Freitag im Verlauf bei 10.208 Punkten und damit so hoch wie nie zuvor. "Das Konjunkturprogramm läuft auf vollen Touren", so ein Aktienhändler mit Blick auf den schwachen Euro. Während die Börse auf ein Hoch kletterte, fiel der Euro auf 1,1520 Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit zwölf Jahren. Aber auch die sicheren Häfen der Bundesanleihen und Gold waren zum Wochenschluss gefragt. Der DAX schloss bei 10.168 Punkten - einem Plus von 1,4 Prozent.

"Der schwache Euro hilft der Wirtschaft in Deutschland und der Eurozone", so ein Marktteilnehmer. "QE ist damit eigentlich zu spät", ergänzt er leise. Mit einem schwachen Euro habe EZB-Präsident Mario Draghi bereits einen guten Job gemacht. An der Börse wird fest damit gerechnet, das die Europäische Zentralbank kommende Woche ein Kaufprogramm für Staatsanleihen (QE) bekannt gibt.

Zu den Gewinnern am deutschen Aktienmarkt gehörten die Automobilwerte. Dies hatte vor allem zwei Gründe: Zum einen brummt das Geschäft. Erstmalig seit Ausbruch der Finanzkrise ist der europäische Automobilmarkt 2014 nach einer sechsjährigen Durststrecke wieder gewachsen. Zudem gehören die Automobilkonzerne zu den großen Profiteuren eines schwachen Euro. BMW und VW stiegen um 2,8 Prozent und Daimler um 2 Prozent.

Den Gewinner des Tages stellte RWE, die Aktie des lange geschmähten Versorgers stieg um 4,4 Prozent. Der Verkauf der Tochter DEA ist nun endlich durch. Käufer ist die russischen Investmentgesellschaft Letter One, der Kaufpreis liegt im Rahmen der Erwartung.

Zu den großen Gewinnern gehörten zudem die Immobilienwerte. Von weiter fallenden Zinsen sollte das "Betongold" profitieren, lautet die Begründung an der Börse. Lufthansa litten unter einer Abstufung durch die Credit Suisse, die Aktie schloss 3 Prozent schwächer.

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