Der große Verfalltermin am Teminmarkt, auch Hexensabbat genannt, sorgte am Freitag für kräftige Kursbewegungen am deutschen Aktienmarkt. Am Mittag liefen zunächst die Futures und die Optionen auf die Indizes aus, am Abend dann die Optionen auf die Einzelwerte. An solchen Tagen ist die Volatilität an der Börse traditionell hoch. Nach einem Kursrücksetzer im DAX um zunächst 200 Punkte ging es am Nachmittag mit Unterstützung der Wall Street nach oben. Am Ende des Tages schloss der Index mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 9.786,96 Punkten.

Der Konsum ist momentan eine Stütze der Wirtschaft. Die Kauflaune der Deutschen ist so hoch wie seit acht Jahren nicht mehr. Das GfK-Konsumklima für Januar sprang auf die Marke von 9,0 Punkten und verbesserte sich gegenüber Dezember um 0,3 Zähler. An der Börse gehörten in Folge die Konsumwerte wie Henkel mit einem Plus von 2,7 Prozent und Beiersdorf mit einem Plus von 1,1 Prozent zu den Gewinnern.

Auf der Verliererseite stand dagegen die Aktie der Lufthansa, die 3,4 Prozent leichter schloss. Belastend wirkte sich zum einen die Gewinnwarnung des Wettbewerbers Air-France-KLM aus. Zum andern schwelt im Hintergrund weiterhin der Streit des Unternehmens mit seinen Piloten.

Aber auch die politischen Spannungen mit Russland hinterließen ihre Spuren am deutschen Aktienmarkt. BASF muss wegen des geplatzten Tauschgeschäfts mit Gazprom die Ziele für dieses Jahr reduzieren. Die Aktie verlor 1,6 Prozent. RWE-Aktien büßten 2,6 Prozent ein. Nachdem ein milliardenschweres Asset-Tauschgeschäft zwischen BASF und Gazprom gescheitert ist, könnte nun auch der Verkauf der Tochter Dea durch RWE an den russischen Oligarchen Mikhail Fridmann scheitern, befürchten Händler.

MorphoSys hat das Schicksal eines Biotech-Unternehmens ereilt: Der Forschungspartner Roche hat das Programm zum Alzheimer-Wirkstoff Gantenerumab in der Phase III abgebrochen. Damit fallen erwartete zukünftige Zahlungen an MorphoSys aus, die Aktie verlor im TecDAX 11 Prozent.

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