Alt 15.12.14, 11:51
Standard Öl- und Gaswerte ziehen Aktien nach oben
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Leicht erholt, allerdings wieder deutlicher unter ihren Tageshochs, zeigen sich Europas Aktienmärkte am Montagmittag. Kurstreiber ist die Erholung im Ölpreis. Nach dem jüngsten Preisverfall scheint dort aktuell ein Boden gefunden zu sein. Die an der Börse gelisteten Aktien der Öl- und Gasunternehmen reagieren mit deutlicheren Kursgewinnen. Der DAX notiert mit einem Plus von 0,3 Prozent bei 9.620 Punkten, war im Verlauf allerdings schon bis auf 9.678 Punkte geklettert. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,4 Prozent auf 3.078 Punkte nach oben.

Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent erholt sich von einem neuen Jahrestief bei 60,28 Dollar auf aktuell 62,43 Dollar. Diese Stabilisierung führt zu einer Erholungsbewegung bei den europäischen Gas- und Ölwerten, der Sub-Index stellt mit einem Plus von 1,0 Prozent zwar den stärksten Gewinner, lag allerdings im Verlauf des Tages auch schon mehr als doppelt so stark im Plus. Für Total geht es um 1,8 Prozent nach oben, für Repsol um 1,6 Prozent.

Die Devisenkurse tendieren seitwärts, der Euro notiert bei 1,2422 Dollar, der Dollar zeigt sich nach der Wahl in Japan kaum verändert bei 118,61 Yen. Der erwartete Wahlsieg der regierenden Liberaldemokraten von Ministerpräsident Abe in Japan wird leicht positiv gewertet. Der Sieg gebe Abe mehr Zeit, die Konjunktur auf Trab zu bringen, heißt es.

Bisher läuft die Konjunktur der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt aber nicht rund, wie auch der neue Tankan-Bericht belegt. Die japanischen Industrie-Unternehmen schauen trotz niedrigem Ölpreis und anderer günstiger Faktoren mit wachsender Vorsicht in die Zukunft. Die Ergebnisse sehen Beobachter als Mahnung an Abe, auf welch wackligen Beinen die Wirtschaft seines Landes steht.

Im Fokus steht zudem die Entwicklung in Athen: In Griechenland beginnen am Mittwoch die Präsidentschaftswahlen. Wegen eines möglichen Siegs der eurokritischen und wenig kompromissbereiten Linken war der Aktienmarkt in Athen vergangene Woche um über 20 Prozent eingebrochen. Die Börse in Athen erholt sich zu Wochenbeginn und legt um 3 Prozent zu.

Im Hinblick auf das nahende Weihnachtsfest dünnt die Nachrichtenlage von Seiten der Unternehmen zunehmend aus. Die Entwicklung der Umsätze des schwedischen Textilhandelsunternehmens H&M gefällt den Analysten von Bernstein. Das Plus im November von 10 Prozent liege leicht oberhalb der Markterwartung von 8,4 Prozent, so Analyst Jamie Merriman. Die Aktie gibt nach anfänglichen Gewinnen nun allerdings leicht nach.

adidas, Deutsche Bank und Infineon liegen im DAX mit jeweils rund 1 Prozent Plus unter anderem an der Spitze der Kursgewinner. Ansonsten sorgen Analysten-Kommentare für Bewegung bei Einzelwerten: RWE verlieren 1,7 Prozent, nachdem die Analysten von BoA-ML den Versorger nach Angaben aus dem Handel auf "Neutral" von "Buy" gesenkt haben. E.ON geben hingegen nur 0,1 Prozent ab. Lanxess steigen 1,1 Prozent, nachdem die Analysten von Baader den Wert laut Händlern auf "Kaufen" nach "Neutral" hochgestuft haben.

Mit einem Plus von 4,3 Prozent liegen Nordex an der TecDAX-Spitze. Im Handel ist von einer sentiment-getriebenen Bewegung die Rede. Der Windkraftanlagenbauer will seinen Marktanteil von 10 Prozent in Deutschland ausbauen. Zugleich will das Unternehmen verstärkt außerhalb Europas wachsen. Ob für 2014 eine Dividende gezahlt wird, ist laut Nordex aber offen.

Airbus im MDAX legen um 0,7 Prozent zu, nachdem ein neuer Auftrag über 55 A330neo an Land gezogen werden konnte. Osram legen um weitere 2,1 Prozent zu, nachdem eine überraschend starke Kurszielerhöhung für die Aktie am Freitag für einen Stimmungsumschwung gesorgt hatte.

Mit Rheinmetall, Axel Springer, Leoni und Kuka liegen zahlreiche Nebenwerte bis zu 2 Prozent im Plus. Händler werten dies als Schnäppchenkäufe vor Jahresende in die zuletzt gefallenen Kurse. Dazu passt die Sentiment-Analyse von Sentix zum deutschen Markt: "Die institutionellen Investoren sehen eine große Chance in dem Rücksetzer, während die Privaten sich von den Märkten einschüchtern lassen", heißt es in der jüngsten Umfrage.

Impulse könnten am Nachmittag von Konjunkturdaten aus den USA ausgehen. Eine große Frage für diese Woche ist, ob die US-Notenbank auf ihrer Sitzung am Mittwoch die Weichen für eine Zinserhöhung im kommenden Halbjahr stellt. "Je nachdem könnten sich im Verlauf der Woche positive Impulse durchsetzen", sagt ein Händler.

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