Am deutschen Aktienmarkt sind die Kurse am Dienstag kräftig gefallen. Der DAX verlor 2,2 Prozent auf 9.794 Punkte und schloss damit nur acht Punkte über seinem Tagestief. In der zweiten Reihe verlor der MDAX 1,4 Prozent, und der TecDAX gab um 2,9 Prozent nach.

"Die Anleger nehmen im großen Stil Gewinne mit", sagte Dirk Gojny von der Essener Nationalbank. "Grund ist die Annahme, die Schuldenkrise in der Eurozone könnte noch lange dauern", sagte er. In Athen brachen die Aktienkurse um 13 Prozent ein, das habe die Schuldenkrise wieder in den Fokus gerückt. Grund ist die Unsicherheit vor der vorgezogenen Präsidentschaftswahl, die möglicherweise auch Neuwahlen des Parlaments notwendig macht.

Problematisch für die Finanzmärkte ist, dass die Linksradikale Partei Syriza in den Umfragen vorn liegt. Syriza lehnt das Sparprogramm der Troika ab und fordert eine radikale Schuldenentlastung. Die Europäische Zentralbank allein könne die Krise nicht lösen, da müssten Strukturreformen her, hieß es weiter.

Unter Druck standen besonders die großen Gewinner der vergangenen Tage. So verloren Lufthansa, einer der Gewinner des niedrigen Ölpreises, 3,6 Prozent, und Bayer 3,9 Prozent. Auch die Finanztitel standen unter Druck, so Deutsche Bank mit einem Minus von 3,7 Prozent.

Im TecDAX brachen Nordex um 6,7 Prozent ein und SMA Solar um 3,8 Prozent. "Die Schwäche der Ölwerte schwappt zunehmend auf die Anbieter erneuerbarer Energien über", sagte ein Händler. Alternative Energien würden mit dem Ölpreisrückgang noch weniger wettbewerbsfähig.

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