Alt 03.12.14, 12:00
Standard Anleger werden vor EZB-Sitzung vorsichtig
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Die mit Spannung erwartete Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag wirft ihren Schatten voraus. An den Börsen in Europa werden die Akteure zunehmend vorsichtig, die Indizes zeigen sich am Mittwochmittag kaum verändert. Ein kleiner Stimmungsdämpfer kam zudem vom schwächer als erwartet ausgefallenen Service-Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Eurozone. Er ist im November auf 51,1 von 51,3 nach unten korrigiert worden.

Der DAX steigt um 0,1 Prozent auf 9.940 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zeigt sich unverändert bei 3.239 Zählern. Eine schärfere Korrektur nach dem PMI verhindert die Erwartung vieler Anleger auf weitere geldpolitische Lockerungen durch die EZB. "Die Spekulationen hinsichtlich weiterer expansiver Maßnahmen bleiben vor dem Hintergrund der heutigen Zahlen tendenziell erhalten", kommentieren die Experten der Helaba.

Der Euro steht daher unter Abgabedruck und ist auf ein Zweijahrestief von 1,2323 Dollar zurückgefallen. Der Euro wird gleich von zwei Seiten in die Mangel genommen. "Das ist nur zum Teil die Erwartung an die Europäischen Zentralbank", sagt Thu Lan Nguyen, Devisenanalystin bei der Commerzbank. Schließlich hätten Mitglieder der US-Notenbank wie William Dudley oder Stanley Fisher darauf hingedeutet, dass die US-Notenbank die Leitzinsen auch schneller erhöhen könnte als vom Markt erwartet. Letzteres macht sich auch im Währungspaar Dollar/Yen bemerkbar. Der Yen ist auf ein Siebenjahrestief zurückgefallen.

Mit Aufschlägen von 2 Prozent sind Infineon Tagesgewinner am deutschen Aktienmarkt. Die Aktie profitiert vom erhöhten Ausblick des Mitbewerbers Microchip Technology.

BMW stehen etwas unter Druck und verlieren 0,9 Prozent. Im Handel wird auf Forderungen verschiedener BMW-Händler aus China verwiesen. Nicht nur verlangten diese bessere Konditionen für sich selbst, sondern beschwerten sich, dass die Absatzziele von BMW in China zu hoch seien. Zudem solle BMW höhere Rabatte gewähren. "Negative Nachrichten vom wichtigsten Wachstumsmarkt hören die Anleger nicht gern", sagt ein Händler. Daimler und VW liegen nach guten Absatzzahlen in den USA knapp im Plus.

Lufthansa klettern um 0,9 Prozent trotz der Verlängerung des Pilotenstreiks. Wie auch bei anderen Branchenwerten stützen der zuletzt eingebrochene Ölpreis und Aussagen des Branchenverbands IATA. Dieser spricht von einer Belebung im Frachtgeschäft und der höchsten Nachfrage seit 2010. Bei der Lufthansa werden zudem Aussagen zum Aufbau einer Billigfluglinie erwartet. Der Branchenindex gewinnt 0,6 Prozent.

Für starke Kursbewegungen sorgen Umstufungen. Im DAX verlieren nach Herunterstufungen adidas 3,2 Prozent, Beiersdorf 1,6 Prozent und Fresenius 1,8 Prozent. Bayer und Novartis legen nach Hochstufungen durch Morgan Stanley dagegen zu. Für Bayer geht es um 0,5 Prozent und für Novartis um 1,7 Prozent nach oben. Nestle leiden unter einer Verkaufsempfehlung durch Goldman Sachs und verlieren 0,7 Prozent.

Salzgitter erholen sich mit 4,4 Prozent zu einem großen Teil von den Vortagesverlusten. Der Röhrenhersteller hat mitgeteilt, gegen Ausfälle aufgrund des von Russland abgesagten Pipeline-Projektes South Stream versichert zu sein.

Ein Kursfeuerwerk von 15 Prozent erlebt die Evotec-Aktie im TecDAX. Das Biotechnologieunternehmen verhandelt mit dem Pharmariesen Sanofi über eine strategische Allianz. Dabei gehe es auch um Meilensteinzahlungen von mindestens 250 Millionen Euro. "Das ist ein Mordsding, auch weil ein Anteil bereits im Voraus bezahlt werden könnte", kommentiert ein Marktexperte. Im Sog von Evotec gewinnen MorphoSys im TecDAX 5,7 Prozent und notieren so hoch wie zuletzt vor 14 Jahren. .

Eine Platzierung von rund 4,4 Millionen Stabilus-Aktien stellt keine Belastung für den Kurs dar. Die Aktien wurden zum Preis von 21,50 Euro das Stück untergebracht. Die Platzierung erhöht den Streubesitz auf rund 79 Prozent. Der Kurs notiert unverändert bei 22 Euro und damit deutlich über dem Platzierungsniveau.

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