Alt 25.11.14, 12:07
Standard Börsen nehmen wieder Fahrt auf
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Europas Börsen bauen bis Dienstagmittag die Gewinne deutlich aus. Damit nimmt die Jahresendrally wieder Fahrt auf. Das minimale Wachstum der deutschen Wirtschaft im dritten Quartal von 0,1 Prozent stellt keinen Belastungsfaktor dar. Nicht nur entsprach die Lesung den Erwartungen. Vor wenigen Wochen hatten Analysten nicht ausgeschlossen, dass die Wirtschaft sogar schrumpfen könnte. Deutschland wäre nach dem BIP-Rückgang im zweiten Quartal damit sogar in eine technische Rezession gefallen. Am Nachmittag steht die Zweitlesung des US-BIP für das dritte Quartal an.

Der DAX steigt 1,1 Prozent auf 9.893 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,9 Prozent auf 3.240 Zähler nach oben. Der Euro bewegt sich zur US-Währung in einer sehr engen Spanne zwischen 1,2415 und 1,2444 Dollar. "Der Euro startete schwach in die neue Woche, konnte sich (...) aber wieder oberhalb der Marke von 1,24 einpendeln", sagt Ralf Umlauf von der Helaba. Um aber wirklich in Fahrt zu kommen, müsse die Gemeinschaftswährung erst über 1,26 Dollar steigen. Bundesanleihen legen zu und sind nicht mehr weit vom Rekordhoch von Mitte Oktober entfernt.

Bankenwerte stellen in Europa erneut den stärksten Sektor mit einem Plus von 2 Prozent. "Hier ist das Nachholpotenzial unter den liquiden Branchen am höchsten und fundamental treiben weiter die Draghi-Aussagen vom Freitag", sagt ein Händler: "Nichts ist besser für die Bankenfantasie als die Aussicht auf noch weitere Lockerungen in der Geldpolitik". Dazu gesellen sich Sonderfaktoren bei einzelnen Instituten wie der Deutschen Bank.

"Angesichts der laufenden Jahresendrally werden alle Titel gekauft, die bisher noch nicht gelaufen sind - und hier ist die Deutsche Bank ganz vorn", so ein anderer Händler. Rund 22 Prozent hinke ihre Performance dem Bankensektor hinterher. Daher sei sie erste Wahl unter den liquiden Blue Chips bei der Aufholjagd. Ihre Aktien steigen um 2,9 Prozent. Für die Commerzbank geht es um 2,2 Prozent nach oben.

Beteiligungsverkäufe bestimmen die Nachrichtenlage am deutschen Aktienmarkt. Bayer will laut Bloomberg das Geschäft mit Blutzuckermessgeräten verkaufen. Es könnte bis zu 2 Milliarden Euro wert sein. Soviel könnte auch E.ON mit einem Verkauf von Beteiligungen in Italien erlösen. Laut Händlern endet für diese die Angebotsfrist, es wird von einem regen Interesse berichtet. Bayer steigen um 1,5 Prozent und E.ON um 3,1 Prozent.

Verkauft werden europaweit Aktien von Rohstoffproduzenten und Ölkonzernen. Das Treffen der OPEC am Donnerstag rückt immer näher. "Sollte sich die OPEC nicht auf eine Drosselung der Produktion einigen, dann fällt der Ölpreis auf 70 Dollar oder gar darunter", sagt ein Händler. Aktuell kostet ein Barrel US-Rohöl der Sorte WTI knapp über 76 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent weniger als 80 Dollar.

Bei den deutschen Nebenwerten fallen die Aktien von Drillisch um 3,7 Prozent. Der Telekommunikationsdienstleister hat 5,2 Millionen eigene Aktien am Markt platziert. Das erhöhte Angebot lastet auf dem Kurs der Aktie. Die Ausschüttung einer Dividende von 10 Cent je Aktie lässt den Kurs von Borussia Dortmund optisch schwächer aussehen, die Aktie handelt 0,8 Prozent niedriger.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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