Alt 19.11.14, 12:44
Standard Börsen drehen klar ins Plus
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Europas Börsen überwinden bis Mittwochmittag die Schwäche des frühen Handels und liegen nun klar im Plus. Der DAX steigt 0,7 Prozent auf 9.517 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,6 Prozent auf 3.139 Zähler nach oben. Damit setzt sich das übergeordnet positive Sentiment durch. Wie die jüngste Umfrage der Bank of America-Merrill Lynch ergeben hat, schätzen institutionelle Anleger die Aussichten für europäische Aktien wieder positiver ein. Weltweit agierende Fondsmanager sind in europäischen Aktien unter dem Strich um 8 Prozent übergewichtet nach 4 Prozent im Oktober.

Im Handel stellt man sich im weiteren Tagesverlauf auf ein ruhiges Geschäft ein. Das Protokoll der Sitzung der US-Notenbank vom 28./29. Oktober wird erst nach dem europäischen Börsenschluss veröffentlicht. Anleger erhoffen sich Informationen darüber, wie sich das Kräfteverhältnis zwischen "Falken" und "Tauben" im Offenmarktaussschuss verschoben hat. "Das eine Lager dürfte auf die Verbesserung am Arbeitsmarkt verweisen, während das andere auf die nach wie vor nur niedrige Inflation verweisen dürfte", heißt es bei Credit Agricole.

Im Devisenhandel zieht der Euro leicht an auf 1,2540 Dollar. Übergeordnet befindet sich das Währungspaar aber seit Tagen in einer Seitwärtsbewegung. Derweil steht der Yen unter Abgabedruck, nachdem der japanische Premierminister Shinzo Abe Neuwahlen ausgerufen hat. Wie Nomura anmerkt, dürften Abes Liberale Demokraten (LDP) zwar wieder die Mehrheit der Sitze im Unterhaus gewinnen. Gleichwohl sei das Wahlergebnis mit Unsicherheiten behaftet und berge das Risiko einer vorerst erhöhten Volatilität des Währungspaares Dollar/Yen.

Die Nachrichtenlage ist vergleichsweise dünn. Die Aktie von Areva bricht um mehr als 16 Prozent ein. Der Hersteller von Atomkraftwerken hat die Ziele für 2015 und 2016 kassiert, unter anderem wegen Verzögerungen bei der Fertigstellung von Nuklearreaktoren in Finnland und beim Hochfahren von Reaktoren in Japan. "Areva kämpft an mehreren Fronten", sagt ein Händler. Zu den operativen Problemen kämen Probleme bei der Refinanzierung. So stehe das Unternehmen bei Standard & Poor's auf "Watch Negative".

K+S bauen die Vortagesgewinne aus, die Aktie legt um 0,6 Prozent zu. Am Vortag war der Kurs gegen 15.00 Uhr MEZ ins Laufen gekommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der russische Kaliproduzent Uralkali mitgeteilt, dass in die Mine Solikamsk-2 verstärkt Salzwasser eintritt und daher alle Arbeiten in der Mine eingestellt werden. Dies wiederum hat am Markt Spekulationen ausgelöst, dass K+S in die dadurch möglicherweise entstehende "Produktionslücke stoßen" und die Kalipreise steigen könnten, wie ein Händler sagt.

Zu den Verlierern am deutschen Aktienmarkt gehört einmal mehr die Aktie von RWE, sie gibt um 0,9 Prozent nach. Im Vorfeld der Quartalszahlen am Donnerstag gibt die ThyssenKrupp-Aktie um 0,7 Prozent nach. Tagesverlierer mit einem Minus von 1 Prozent ist das Beiersdorf-Papier. Die Aktie hat sich zuletzt sehr stark entwickelt und leidet nun unter Gewinnmitnahmen.

Die Berichtssaison liefert nur noch vereinzelt Impulse. Gagfah liegen nach Zahlenvorlage 1 Prozent höher im Markt. Positiv entwickelt sich die Leerstandsquote des Bestandshalters in Immobilien, die zum Ende des dritten Quartals bei 3,6 Prozent gegenüber 4,8 Prozent zum Ende gleichen Zeitraums des Vorjahres lag. Wegen deutlich niedrigeren Zinszahlungen wurde zudem das nachhaltige Betriebsergebnis (FFO) in den ersten neun Monaten des Jahres deutlich gesteigert.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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