Alt 18.11.14, 12:27
Standard Starker ZEW-Index treibt Aktienkurse hoch
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Aufwärts geht es am Dienstag an Europas Aktienmärkten. Vor allem deutsche Werte sind gesucht. Der DAX legt am Mittag um 1,2 Prozent zu auf 9.414 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,9 Prozent auf 3.112 Zähler. "Es ist eine marktbreite Bewegung durch alle Branchen, gleichzeitig steigt auch der Euro", sagt ein Händler. Dies sei ein klares Zeichen, dass der europäische Aktienmarkt als Ganzes gekauft werde. Kurstreiber dürfte neben dem überraschend starken ZEW-Index weiterhin die Hochstufung europäischer Aktien vom Vortag durch J.P. Morgan sein.

Die Analysten hatten am Montag Europas Aktien wegen ihrer eklatanten Kursschwäche im Vergleich zum US-Aktienmarkt von "Untergewichten" auf "Übergewichten" gleich um zwei Stufen erhöht. "Nimmt man dann noch die vorherrschende Untergewichtung von Europa in den institutionellen Portfolios dazu, gibt es einen ordentlichen Nachholbedarf", sagt der Händler.

Rückenwind für Aktien und Euro kommt auch von der Konjunktur. Die monatlich vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) veröffentlichten Konjunkturerwartungen sind im November erstmals in diesem Jahr gestiegen und haben die Erwartungen deutlich übertroffen. Der Euro ist daraufhin bis auf 1,2540 Dollar gestiegen, nachdem er im asiatischen Handel noch rund einen US-Cent niedriger handelte.

"Der ZEW-Index nimmt den Sorgen vor einer möglichen Rezession in Europa weiter den Wind aus den Segeln", sagt ein Händler. Der ZEW-Index werde als Vorlauf für den ifo-Index gewertet und Deutschland wiederum als Konjunkturlokomotive für den Euroraum gesehen. Am Rentenmarkt treten Bundesanleihen auf der Stelle, zehnjährige Papiere werfen eine Rendite von 0,8 Prozent ab.

Die Aktien legen auf breiter Front zu, alle 30 DAX-Schwergewichte verzeichnen Kursgewinne. Deutsche Bank steigen um 1,2 Prozent. Die Bank emittiert für mindestens 1 Milliarde US-Dollar Wertpapiere, um so das Kernkapital aufzustocken. Die Analysten der BNP Paribas schätzen, dass die Dollar-Anleihe mit einem Kupon von 7,5 Prozent ausgestattet wird.

Auch an den anderen europäischen Börsen sind Kursverlierer die Ausnahme. easyjet-Aktien beispielsweise fallen um 1,2 Prozent. Für Enttäuschung unter Investoren sorgt, dass der Billigflieger trotz reichlich Cash noch keine Sonderdividende zahlen will.

Eine Hochstufung auf "Neutral" von "Untergewichten" durch J.P. Morgan lässt die Aktie des spanischen Ölkonzerns Repsol um 2,1 Prozent zulegen. Exane BNP hat Michelin auf "Underperform" gesenkt, was den Kurs um 1,9 Prozent nachgeben lässt. Airbus verlieren 2,5 Prozent, nachdem die Credit Suisse die Bewertung der Aktie mit "Underperform" aufgenommen hat.

Bei den deutschen Nebenwerten verbessern sich WireCard um 3 Prozent. Der Bezahldienstleister kooperiert mit dem Kreditkartenkonzern Visa im Geschäft mit Prepaid-Karten und expandiert damit in Südostasien. Sixt verteuern sich sogar um 5,6 Prozent. Der Autovermieter hat im dritten Quartal mehr verdient als man am Markt erwartet hatte.

Zooplus fallen dagegen um 5,2 Prozent. Das Unternehmen erhöht das Kapital um 10 Prozent, das zusätzlichen Aktienangebot lastet auf dem Kurs.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.de

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