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Einen Ausverkauf hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch erlebt. Die Kurse gerieten am Nachmittag immer stärker unter Druck, der DAX büßte am Ende 1,7 Prozent auf 9.211 Punkte ein. Das ist der tiefste Stand seit mehr als einer Woche. An der Wall Street ging den Kursen nach einer vierwöchigen Rally etwas die Puste aus. Auf hohem Niveau nahmen Anleger dort Gewinne mit. Dem konnten sich auch die deutschen Aktien nicht entziehen, zumal es keinerlei positive Impulse für die Börse gab.
Christian Gritzka vom Vermögensverwalter Knapp Voith warnte vor weiteren "Schockwellen" wie Anfang Oktober: Die Aktienkurse seien der Konjunktur zu weit vorausgelaufen. "Kann sich der deutsche Leitindex in den kommenden Wochen nicht über 8.900 Punkten halten, heißt es statt einer Jahresend-Rally Kragen hochklappen und einen unangenehmen Herbst bis Weihnachten erleben", sagte Jens Klatt von Daily FX. Verkauft wurden allen voran die Versorger E.ON und RWE. Erstere hatten im frühen Handel noch zugelegt, gestützt von guten Quartalszahlen des Stromkonzerns. Dann drehte der Kurs jedoch mit dem schwachen Gesamtmarkt ins Minus und verlor am Ende 3,4 Prozent. RWE fielen um 3,5 Prozent, der Konzern veröffentlicht am Donnerstag den Bericht für die ersten neun Monate. Deutsche Post büßten 3,2 Prozent ein. Beim Gewinn liegen die Bonner im dritten Quartal leicht unter der Konsensschätzung von Analysten. Die Citigroup wies darauf hin, dass der Anstieg des Gewinns auch Folge einer niedrigeren Steuerquote sei, also nicht operativer Natur. Schwache Ergebnisse der italienischen Banca Popolare di Milano und milliardenschwere Strafzahlungen für mehrere angelsächsische Großbanken und die UBS wegen Devisenmanipulationen lasteten auf dem Bankensektor. Commerzbank fielen um 2,8 Prozent und Deutsche Bank um 1,9 Prozent. Die britische Finanzaufsicht will Kreisen zufolge nicht gegen die Deutsche Bank vorgehen. Bei den Nebenwerten standen Jenoptik und Heidelberger Druck nach Bekanntgabe von Quartalsberichten auf den Verkaufslisten ganz oben. Jenoptik büßten 5,7 Prozent ein und Heidelberger Druck 8,9 Prozent. Eine Abstufung von Rhön-Klinikum auf "Halten" von "Kaufen" drückte den Kurs um 4,3 Prozent. Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com DJG/bek/ros Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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