Alt 12.11.14, 09:49
Standard Börsen starten im Minus - Anleger vorsichtig
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Mit einem stärkeren Rücksetzer sind die Börsen in Europa am Mittwoch in den Handel gestartet. Damit geht die schwache Performance der europäischen Indizes vor allem gegenüber der Wall Street in eine neue Runde. Auch der Euro steht gegenüber dem Dollar unter Druck und belegt, dass Anleger weiter Geld aus Europa abziehen. Einen Impuls könnte die Industrieproduktion aus der Eurozone liefern, die um 11.00 Uhr zur Veröffentlichung ansteht. Der DAX verliert im frühen Handel 1,1 Prozent auf 9.263 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,0 Prozent auf 3.074 Zähler nach unten.

Mailand stellt mit einem Abschlag von 1,6 Prozent den größten Verlierer. Der Leitindex dort wird vor allem durch die Schwäche der Bankenwerte belastet, nachdem die Banca Popolare enttäuschende Quartalszahlen vorgelgt hat. Banca Popolare di Milano liegen mit 4 Prozent Minus am Ende des Sektors. Dies belastet auch andere italienische Institute mit bis zu 2,6 Prozent Abschlag. Daneben belasten die Zahlungen von fünf Banken an drei Regulierer wegen der Manipulationsvorwürfe am Devisenmarkt. Die Institute müssen rund 3,3 Milliarden US-Dollar an die Regulierungsbehörden in den USA, Großbritannien und der Schweiz zahlen. Der europäische Sektor fällt um 1,3 Prozent. Europaweit stehen darüber hinaus vor allem Aktien der Automobilhersteller unter Druck, der Sektorindex notiert 1,5 Prozent schwächer.

Die schwache Konjunktur in Europa führe dazu, dass Anleger mit Käufen zögerten, heißt es im Handel. Wie es um die Konjunkturentwicklung bestellt ist, dürfte der Bericht des Sachverständigenrats in Deutschland zeigen: Die so genannten Wirtschaftsweisen könnten die Prognosen für Deutschland auf 1,2 Prozent in diesem und auf 1 Prozent Wachstum im kommenden Jahr senken, wie die "Süddeutsche Zeitung" schreibt.

Andererseits stützen gerade die schwachen Wirtschaftserwartungen die Aussicht auf eine noch lockerere Geldpolitik in Europa. Auch in Großbritannien könnten Inflations- und Wachstumsaussichten gesenkt werden und zwar von der Bank of England. "Tatsächlich ist es schwierig, derzeit potenzielle Auslöser für eine Korrektur in Aktien zu finden", sagt Jens Klatt von DailyFX.

Die Quartalszahlen des Versorgers E.ON werden im Handel als positiv gewertet. "Das ist überraschend stark", sagt ein Händler mit Blick auf Gewinne und Barmittelfluss. An der Börse könnte damit wieder darauf gesetzt werden, dass der Versorger seine Dividende anhebt. Die Aktie legt gegen den Trend um 0,2 Prozent zu.

Die Deutsche Post ist nach dem dritten Quartal auf Kurs. Die Quartalszahlen sind für DZ-Bank-Analysten Dirk Schlamp solide ausgefallen, ohne Überraschungen nach oben oder nach unten. Die Umsätze gefielen, das EBIT verfehle leicht seine Erwartung. Ein Blick auf die Bereiche zeige, dass das Express-Geschäft überzeuge, das Frachtgeschäft dagegen leicht enttäusche. An der Börse verliert die Aktie um 0,2 Prozent.

Als "im erwarteten Rahmen der Erwartungen" liegend bezeichnen Händler die Geschäftszahlen von Deutsche Wohnen, die Aktie verliert um 0,4 Prozent. Die wichtige Kennziffer FFO habe die Erwartungen genau getroffen. Der Gewinn liege dagegen etwas höher als erwartet. "Bei den Zahlen zeigt sich deutlich der Einfluss der immer besseren Refinanzierungsbedingungen", sagt ein Händler mit Verweis auf das Niedrigzinsumfeld. Zudem seien die Leerstandsquoten weiterhin extrem gering.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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