Alt 15.10.14, 17:18
Standard XETRA-SCHLUSS/Kurse brechen ein - Schwarzes Börsenjahr droht
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Auf rasante Talfahrt sind Aktien am Mittwoch gegangen. Der DAX brach um 2,9 Prozent auf 8.572 Punkte ein und rutschte auf den tiefsten Stand seit zwölf Monaten. Grund waren gleich mehrere enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA. Das Jahr 2014 droht immer mehr zu einem schwarzen Jahr für Aktien zu werden. Seit Jahresbeginn hat der deutsche Leitindex nun bereits 10 Prozent verloren. Keiner der 30 DAX-Titel konnte sich am Mittwoch dem starken Abwärtsdruck entziehen. Die Börsenumsätze sind hoch, es steht also echter Verkaufsdruck hinter den Verlusten.

Am frühen Nachmittag meldete das US-Handelsministerium einen überraschend starken Rückgang der Umsätze im Einzelhandel im September. Der private Konsum steuert den bei weitem größten Beitrag zum Wachstum in den USA bei. Gleichzeitig meldete das Arbeitsministerium einen Rückgang der Erzeugerpreise im September. Und schließlich brach ein viel beachteter Frühindikator für die Wirtschaftsaktivität in der Region New York im Oktober regelrecht ein.

Daraufhin trennten sich Händler in großem Stil von Aktien. Verkauft wurden vor allem konjunkturabhängige Titel sowie Bankenaktien. Beide gelten unter Risikoaspekten als verlustträchtige Investments. So büßten Commerzbank, Deutsche Bank, Deutsche Post, Infineon und ThyssenKrupp zwischen 3,3 und 5 Prozent ein.

Auch die Stromversorger E.ON und RWE wurden verkauft, beide Aktien verloren knapp 4 Prozent. Sollte die Konjunktur erlahmen, dürfte eine sinkende Stromnachfrage der Industrie die Erträge der Versorger spürbar belasten.

Kursgewinner musste man in diesem Umfeld mit der Lupe suchen. ProSiebenSAT.1 legten um 1,1 Prozent zu. Die Senderkette erfüllt schon in diesem Jahr die ursprünglich erst für 2015 angestrebten Ziele. Grund hierfür ist vor allem ein gutes Digitalgeschäft im dritten Quartal.

Lufthansa hielten sich trotz eines Streiks bei der Tochter Germanwings mit einem Abschlag von 1,3 Prozent noch recht gut. Allerdings hat die Aktie in den vergangenen vier Monaten bereits mehr als 40 Prozent verloren.

Die Papiere des Duisburger Stahlhändlers Klöckner & Co verloren 5,8 Prozent. Händler führten dies auf eine Abstufung der Aktie durch die Bank of America Merrill Lynch zurück.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

DJG/bek/raz

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