Der Start in die Woche ist geglückt: Der deutsche Aktienmarkt legte am Montag um 0,3 Prozent auf 8.812,43 Punkte zu. Am Morgen war der Himmel noch voller Wolken. Ein Kursabsturz bis auf 8.699.60 Punkte führte den DAX zunächst auf ein neues Jahrestief. Doch dann kamen zögerlich die ersten Käufer an den Markt, gerne spricht man an der Börse dann von Schnäppchenkäufern. Nach dem Ausverkauf der letzten Wochen erscheinen einige Aktien vergleichsweise preiswert.

Für eine Erholung am deutschen Aktienmarkt spricht die aktuelle Bewertung. Der DAX ist gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis der von ihm abgebildeten 30 deutschen Konzerne nun billig, so billig wie seit zwei Jahren nicht mehr. Denn in ihren Gewinnschätzungen haben sich die Rezessionsängste noch nicht niedergeschlagen. Und möglicherweise wird das auch so bleiben. Die Berichtssaison zum dritten Quartal wird zeigen, ob die Gewinnerwartungen erreichbar sind.

Den Tagesgewinner im DAX stellte mit einem Plus von 2,0 Prozent die Aktie der Commerzbank. An der Börse setzt sich mehr und mehr die Meinung durch, dass die Hürde Bankenstresstest genommen wird. Infineon verloren dagegen 2,1 Prozent, nachdem die Analysten von J.P. Morgan die Aktie auf "Neutral" gesenkt und das Kursziel auf 6 nach zuvor 10 Euro zusammengestutzt hatten. Abgaben waren zudem in den eher defensiven Titeln wie Fresenius und Beiersdorf zu beobachten.

Bei den Einzelwerten in der zweiten Reihe gab es zum Wochenstart einige Ausreißer. GEA will die Marge bis 2017 deutlich erhöhen, das wird an der Börse gerne gehört, die Aktie schoss um 4,2 Prozent auf 33,17 Euro in die Höhe. Im TecDAX legte die Aktie von RIB-Software um 8,6 Prozent zu. Ein Vertrag mit der Bahn sowie die Pläne der Bundesregierung, die Kosten bei Großprojekten wie dem Flughafen Berlin oder dem Bahnhof Stuttgart 21 endlich in den Griff zu bekommen, brachten Fantasie in die Aktie.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/cln

Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.