Alt 24.09.14, 10:12
Standard Schwacher ifo-Index drückt Aktienkurse nicht mehr
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Trotz eines schwachen ifo-Idex erholt sich der DAX am Mittwoch von den Tagestiefs. Das liegt nach Einschätzung eines Händlers allerdings nicht daran, dass irgendetwas Positives aus dem ifo herauszulesen sei, sondern an der sehr niedrigen Erwartungshaltung der Anleger. Nun komme es zu Shorteindeckungen. Das wichtige deutsche Konjunkturbarometer ist im September auf 104,7 gefallen von 106,3 im August. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 105,8 gerechnet. Der Dax verliert 0,1 Prozent auf 9.585 Punkte, der Euro-Stoxx gibt ebenfalls 0,1 Prozent ab. "Eine Belebung der deutschen Wirtschaftsaktivität zeichnet sich in den kommenden Monaten nicht ab", sagt Ulrich Wortberg von der Helaba.

Der DAX hat seit Wochenbeginn um rund 250 Punkte oder 2,5 Prozent nachgegeben. Die Kursausschläge haben zuletzt stark angezogen und an den Optionsmärkten sind die Prämien gestiegen. Beides deutet auf eine wachsende Nervosität unter den Anlegern hin.

Bundesanleihen steigen nach dem schwachen ifo-Index. "Von den Konjunkturdaten dürften Bundesanleihen im Tagesverlauf Unterstützung erfahren, da sie angefangen mit dem ifo-Index allesamt enttäuschen werden", war sich Dirk Gojny von der National-Bank schon vor dem ifo-Index sicher. Nach diesem werden der belgische Geschäftsklima-Index und die Neubauverkäufe in den USA veröffentlicht.

Schwach zeigt sich nach wie vor der Euro, der mit 1,2854 US-Dollar bezahlt wird. Die Gemeinschaftswährung verharrt seit Montag auf niedrigem Niveau unter 1,29 Dollar. "Die Konjunktursorgen und damit das Risiko, dass die EZB (…) ein breit angelegtes Anleihenkaufprogramm auflegt, bleiben eine Belastung für den Euro", sagt Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. Allerdings habe das Abwärtstempo des Euro zum Dollar zuletzt deutlich nachgelassen.

Am deutschen Aktienmarkt steht ein Neuling im Fokus. Der Börsengang der Start-up-Schmiede Rocket Internet wird größer als bislang vermutet. Das Unternehmen will einen Anteil von 24 Prozent für bis zu rund 1,5 Milliarden Euro an die Börse bringen. Die Marktkapitalisierung des gesamten Unternehmens würde dann rund 6,2 Milliarden Euro erreichen. Erstnotiz soll am 9. Oktober sein. "Die Nachfrage nach den Rocket-Aktien dürfte gewaltig sein", sagt ein Händler.

Merck steigen um 2,4 Prozent, angetrieben von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank, die zudem das Kursziel für die Aktie um 6 auf 85 Euro erhöht hat. Auch die Commerzbank rät zum Kauf von Merck. Eine Gewinnwarnung des niederländischen Logistikers TNT lässt deren Aktien um 11 Prozent einbrechen und drückt auch Deutsche Post um 1 Prozent nach unten.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

DJG/bek/raz

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