Die Angst vor einer Eskalation der Ukrainekrise hat am Donnerstag den deutschen Aktienmarkt belastet. Der DAX fiel um 1,1 Prozent auf 9.463 Punkte. Damit beendete der DAX die Erholung der vergangenen Tage, mit der er am Mittwoch zeitweise auf den höchsten Stand seit Ende Juli gestiegen war.

Verlierer Nummer eins waren Lufthansa mit einem Minus von 2,6 Prozent. "Die Perspektiven verschlechtern sich", sagte Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler mit Blick auf den Abbruch der Gespräche mit der Pilotenvereinigung Cockpit. Zwar koste der Streik von Germanwings am Freitag den Konzern nur 2 bis 3 Millionen Euro. Zu befürchten sei aber eine Ausweitung des Ausstandes und eine teure Kompromisslösung, so ein Anstieg der Gehälter um mehr als 5 Prozent.

Daneben standen mit der Ukrainekrise auch die Automobilwerte unter Druck. "Bei den Russland-Aktivitäten liegen die Autohersteller im oberen Drittel der DAX-Unternehmen", so der Metzler-Analyst. Leoni fielen um 2,8 Prozent, der Zulieferer betreibt in der Ukraine ein Werk. Daimler gaben um 1,6 Prozent nach, VW um 1,2 Prozent und BMW um 1,1 Prozent.

Allerdings gab es auch positive Stimmen: "Möglicherweise ist der Markt nun erst einmal sauber", sagte ein Händler. "Mit dem Rückschlag sind zittrige Hände aus dem Markt geschüttelt worden", ergänzte er.

Zudem blieb die Spekulation einer weiteren geldpolitischen Lockerung durch die Europäische Zentralbank dem Markt erhalten. Neue deutsche Inflationsdaten fielen mit einer unveränderten Jahresteuerung von 0,8 Prozent erneut niedrig aus.

Im TecDAX profitierten Drägerwerk mit einem Plus von 1,2 Prozent von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank. Auch die Aktien von Xing zogen an. Der TecDAX selbst gab wie der MDAX ähnlich stark nach wie der DAX.

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