Alt 06.06.14, 09:48
Standard Kurse stehen vor US-Daten auf der Stelle
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Europas Börsen sind am Freitag wenig verändert in den Handel gestartet. Mehr Dynamik könnte am Nachmittag mit Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichtes für Mai aufkommen. Nach dem Lockerungspaket der Europäischen Zentralbank (EZB) ist die Stimmung der Börsianer gut, auch wenn sich das nicht in stärker steigenden Aktienkursen widerspiegelt. "Die EZB hat trotz der hohen Erwartungen nicht enttäuscht", sagt Gary Yau von der Credit Agricole. Der Maßnahmenkatalog sollte sich positiv auf das Wirtschaftswachstum in der Eurozone auswirken, wobei insbesondere die Peripherie profitieren sollte, so der Analyst.

Der DAX gewinnt 0,1 Prozent 9.959 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 steigt 0,1 Prozent auf 3.269 Zähler. Stärkere Bewegungen sind an den Anleihemärkten auszumachen. Ein von der EZB angedachtes ABS-Anleihekaufprogramm dürfte vor allem der Peripherie der Eurozone zu Gute kommen. Die Rendite spanischer Benchmarkanleihen gibt 9 Basispunkte auf 2,73 Prozent nach, für die entsprechenden italienischen Titel geht es 9 Basispunkte auf 2,84 Prozent nach unten. Sowohl die italienischen als auch die spanischen Renditen bewegen sich damit in der Nähe ihrer Jahrestiefs. Bundesanleihen rentieren 3 Basispunkte niedriger bei 1,38 Prozent.

Der Euro wird am Morgen wenig verändert auf seinem erhöhten Niveau von 1,3650 Dollar gehandelt. Der überraschende Anstieg des Euro trotz der Lockerungsmaßnahmen der EZB am Vortag wird im Handel vor allem mit technischen Faktoren erklärt. "Buy the rumours, sell the facts" hat nach Einschätzung der Credit Agricole eine Rolle gespielt, nachdem die Einheitswährung im Vorfeld der EZB-Sitzung mehr als 4 Cents gegen den Dollar verloren habe. Stärkere Bewegungen könnte am Nachmittag die Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten auslösen.

Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen rechnen mit einem Plus von 210.000 Beschäftigten. Für die Arbeitslosenquote sagen die Volkswirte dagegen einen leichten Anstieg auf 6,4 Prozent vorher. Sollte die US-Wirtschaft mehr als 240.000 Jobs geschaffen haben, dürften Anleiherenditen sowie der Dollar nach den Daten steigen, erwarten die Marktstrategen von Nordea. Bei einem Wert unter 200.000 sei dagegen mit Druck auf Dollar wie auch Anleihen zu rechnen.

Die Nachrichtenlage von Unternehmensseite ist dünn. In Frankreich steht für den Aktienindex CAC-40 zum 23. Juni eine Veränderung an. Die Aktie des Automobilzulieferers Valeo kommt in den Benchmark-Index, die Titel von Vallourec müssen den Index dafür verlassen, heißt es von der Euronext. Valeo-Aktien legen in Paris um 3 Prozent zu, während es für Vallourec-Aktie um 1,7 Prozent nach unten geht.

Für die Aktie der Deutschen Bank geht es 2,7 Prozent oder 0,78 auf 27,80 Euro nach unten. Heute beginnt der Handel mit Bezugsrechten für die neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung. Der Preis eines Bezugsrechts liegt laut der LBBW bei 1,57 Euro je Anteilsschein. Grundsätzlich begrüßen die Analysten die Kapitalstärkung und gehen von einer erfolgreichen Platzierung aus. Die LBBW hat die Aktie der Deutschen Bank auf Kaufen von zuvor Halten hochgestuft.

Weiter nach unten geht es für die Aktie von Südzucker. Sie fällt um 2,2 Prozent auf 14 Euro und damit auf den niedrigsten Stand seit über vier Jahren. Im Handel wird auf die Schwäche am Zuckermarkt verwiesen. Der Juli-Kontrakt fiel an der ICE um 1,2 Prozent auf 16,83 US-Cents und damit auf den niedrigsten Wert seit sieben Wochen. Die Internationale Zucker-Organisation erwartet, dass die Zuckerproduktion in diesem Jahr per 30. September die Nachfrage um 4,4 Millionen Tonnen übersteigen wird. "Die Lager sind prall gefüllt", so Newedge.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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