Alt 29.05.14, 12:35
Standard Impulsarmer Handel am Feiertag
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Wie zu erwarten, verläuft der Handel an Europas Börsen an Christi Himmelfahrt sehr ruhig. Die meisten Handelsplätze sind zwar regulär geöffnet, lediglich die Börsen in Wien und Zürich bleiben geschlossen. Doch traditionell sind an solchen Feiertagen die Handelsumsätze dünn, was größere Kursbewegungen verursachen könnte. "Gerade wegen der dünnen Umsätze ist ein Sprung des DAX über die 10.000er-Marke jederzeit möglich", sagt ein Händler. Möglicherweise liefern die US-Börsen am Nachmittag die dafür nötigen Impulse.

Das Kursbarometer DAX notiert mit einem Abschlag von 2 Punkten bei 9.937 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent auf 3.243 Punkte nach unten. Die Börsen in Madrid gibt 0,3 Prozent nach. Die spanische Wirtschaft ist im ersten Quartal gewachsen - wenn auch auf Jahressicht nicht ganz so stark, wie zunächst erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich in den ersten drei Monaten gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent. In der ersten Veröffentlichung war noch ein BIP-Wachstum von 0,6 Prozent berichtet worden.

Im Blick des Marktes steht weiter der Rutsch der weltweiten Renditen. In den USA sind die zehnjährigen Treasurys am Vortag auf ein Jahrestief gefallen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen notieren am Mittag wenig verändert bei 1,34 Prozent. Der Markt hofft hier auf weitere Lockerungsmaßnahmen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Die Notenbank hält ihre nächste Sitzung am kommenden Donnerstag.

Der Goldpreis ist weiter im freien Fall und notiert bei 1.254 Dollar. Damit handelt er auf dem niedrigsten Stand seit Anfang Februar. Gnanasekar Thiagarajan, Direktor bei Commtrendz Research, sieht den Goldpreis in Richtung 1.223/30 Dollar fallen. Als Gründe nennt er die schwächere Nachfrage aus China, den festeren Dollar wie auch die wirtschaftliche Erholung in den USA.

Unternehmensnachrichten gibt es von der Deutschen Telekom im Hinblick auf die Entwicklung in den USA. Nach den jüngsten Fusionen von Telekom- und Kabelnetz-Unternehmen setzt sich Sprint-Chairman Masayoshi Son dafür ein, dass der US-Regulierer auch Sprint die Übernahme von Wettbewerber T-Mobile US erlauben sollte. Der Markt für Internetzugänge werde derzeit von nur noch drei Anbietern dominiert und es gebe keinen weiteren gewichtigen Wettbewerber. Deshalb müsse die von ihm erhoffte Übernahme von T-Mobile US möglich gemacht werden, forderte Son. Die Aktie der Deutschen Telekom steigt leicht um 0,2 Prozent.

Abwärts geht es für die Aktien der britischen Baumarktkette Kingfisher nach der Bekanntgabe von Zahlen für das erste Quartal. Der Kurs fällt um 4,7 Prozent. Zwar sei ein gutes Wachstum auf vergleichbarer Basis erzielt worden, heißt es bei den Analysten von Oriel Securities. Jedoch sei dies nicht von einem entsprechenden Gewinnwachstum begleitet worden. Der Umsatzanstieg sei zudem durch den milden Winter begünstigt worden. Die Analysten der Citigroup sehen die Verluste in China und Rumänien als den Hauptgrund für den geringer als erwarteten Gewinnausweis.

Im MDAX steigt die Metro-Aktie 2,5 Prozent. "Die Aktie scheint völlig auskonsolidiert zu haben, jetzt reichen schon kleine Kauforders für Kursgewinne, aber sogar die sind für einen Tag wie heute richtig gut", sagt ein Händler. Zudem reiche die Entspannung der Lage im Russland/Ukraine-Konflikt, um wieder Hoffnung auf ein baldiges IPO der Cash & Carry-Sparte zu wecken. Die Metro-Aktie gewinnt 2,2 Prozent auf 30,33 Euro und liegt damit an der MDAX-Spitze.

Ansonsten bewegen besonders Analystenkommentare die Kurse. Die Analysten der BNP Paribas haben die Aktie der Commerzbank (minus 2,9 Prozent) auf "Neutral" gesenkt, die Aktie stellt den größten Verlierer in DAX. Ansonsten haben sich die Analysten der Citigroup den Versorgersektor vorgenommen und die Aktien von Endesa (minus 2,5 Prozent) und Enel (minus 1,8 Prozent) auf "Sell" gesenkt. Der Sektor der Versorger stellt mit einem Abschlag von 0,5 Prozent neben Banken den größten Verlierer in Europa.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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