Alt 28.05.14, 12:39
Standard DAX ziert sich vor 10.000er Marke
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Weiter nur knapp im Plus zeigt sich der deutsche Aktienmarkt am Mittwochmittag. Obwohl der DAX zur Eröffnung mit 9.958 Punkten den dritten Tag in Folge ein neues Rekordhoch markiert hat, schreckt er vor der Marke von 10.000 Punkten zurück. Für leichte Verstimmung sorgt der überraschende Anstieg der Arbeitslosigkeit in Deutschland. Da der US-Index S&P-500 am Vortag aber auf ein Allzeithoch geklettert war, ist es für Teilnehmer nur eine Frage der Zeit, bis die runde Marke im DAX fällt. Der DAX steigt um 0,1 Prozent auf 9.953 Zähler, der Euro-Stoxx-50 notiert unverändert bei 3.244 Punkten.

Für lange Gesichter sorgt der deutsche Arbeitsmarkt im Mai. Er belebte sich nur vordergründig: Bereinigt um saisonale Einflüsse stieg die Arbeitslosenzahl sogar um 24.000 an. Volkswirte waren dagegen von einen Rückgang um 15.000 Personen ausgegangen.

Unterstützung für die Aktienbörsen liefert aber weiter die US-Notenbank. Fed-Gouverneur Lockhart sagte, es werde noch einige Monate dauern, bis man von einem stabilen Wachstum in den USA überzeugt sein kann. Daher müsse die Fed nach Beendigung des Anleihekaufprogramms mit einer restriktiveren Geldpolitik "geduldig" sein. Der Euro notiert mit 1,3620 Dollar kurz vor seinen Februar-Tiefs.

Unternehmensnachrichten gibt es vor allem in der zweiten Reihe. Osram enttäuscht mit einer gekappten Umsatzprognose. Die Aktien stürzten darauf am Morgen um 10 Prozent und notieren immer noch 6 Prozent tiefer. Wegen des beschleunigten Rückgangs im traditionellen Geschäft rechnet der Leuchtmittelhersteller nur noch mit einem geringen Umsatzwachstum. Die Analysten der UBS und der Citigroup kappten darauf ihre Kursziele deutlich. Auch Philips leiden wegen ihrer Lichtsparte unter den Aussagen und fallen um 2,1 Prozent.

Händler sehen in dem scharfen Osram-Einbruch die Reaktion auf "die Art und Weise der Kommunikation" bei der Umsatzwarnung. Das Unternehmen hatte zwar einen Rückgang im klassischen Lichtgeschäft erwähnt, den Ausblick im Rahmen der schwachen Erstquartalszahlen aber unverändert gelassen. "Jetzt, nur ein paar Wochen später, senken sie den Umsatzausblick. Das kommt bei Investoren nicht gut an", sagt ein Händler.

Deutsche Post fallen nur wegen ihres Dividendenabschlags um 2,5 Prozent. Auch GFK, Wacker Neuson und Porsche schütten ihre Dividende an die Aktionäre aus.

Hugo Boss notieren 2 Prozent tiefer. Hier nutzt der Finanzinvestor Permira die gute Performance der Aktie zum weiteren Ausstieg aus dem Modeunternehmen. Red & Black Lux, eine Gesellschaft im Mehrheitsbesitz von Permira, warf dazu fast vier Millionen Aktien im Volumen von rund 400 Millionen Euro auf den Markt.

Lufthansa profitieren von guten Zahlen der Luftfahrtorganisation IATA und legen 1,1 Prozent zu. Laut IATA ist das Frachtaufkommen im April im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent gestiegen. Für Europa sieht sie "positive Hinweise auf ein starkes zweites Quartal". Lufthansa sind mit ihrer Cargo-Tochter selber stark im Frachtgeschäft engagiert. IAG legen um 1,6 Prozent zu, Air France-KLM um 0,2 Prozent.

Telecom Italia springen um 4,4 Prozent nach oben. Die Aktien wurden von Goldman Sachs auf die Conviction-Buy-Liste genommen. Schlecht kommen dagegen die Zahlen des niederländischen Einzelhandelskonzerns Ahold an. Die Aktien fallen 3,3 Prozent. "Die Lage bei Ahold hat sich im Vergleich zum Schlussquartal 2013 kaum verändert", sagt ein Händler. Eine Erholung der Umsätze und Margen sei noch nicht in Sicht.

Auch für die Aktie von Südzucker läuft es momentan nicht rund. Die Aktie gibt 1,4 Prozent nach. Sie fällt per 30. Mai nicht nur aus dem Benchmark-Index von Morgan Stanley, sondern auch aus dem Stoxx-600-Index.

Kontakt zum Autor: michael.denzin@wsj.com

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