Alt 22.05.14, 09:49
Standard Vorsichtige Einkäufer bremsen Aktienkurse etwas
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Schwache Konjunkturzahlen aus der Eurozone halten am Donnerstag die Aktienkurse im Zaum. Zwar melden Europas Börsen überwiegend leichte Kursaufschläge; diese halten sich jedoch in engen Grenzen. Der DAX legt um 0,2 Prozent auf 9.720 Punkte und der Euro-Stoxx-50 um 0,1 Prozent auf 3.183 Punkte. Im frühen Handel konnten die europäischen Aktienkurse noch etwas stärker zulegen. Rückenwind erhielten sie von einer überraschend gut ausgefallenen Umfrage unter Einkaufsmanagern in China.

Umfragen unter Einkäufern in deutschen und französischen Unternehmen haben im Mai die Erwartungen von Volkswirten größtenteils verfehlt. Sie gelten als wichtiger Frühindikator für die Aktivität der Unternehmen in den kommenden Monaten. Allerdings spricht die konjunkturelle Schwäche in der Eurozone nach Ansicht von Beobachtern gleichzeitig dafür, dass die Europäische Zentralbank im Juni die geldpolitischen Impulse noch einmal verstärkt. Davon profitieren die Aktienmärkte tendenziell.

Der Euro reagiert kaum auf die Daten. Er bewegt sich zum US-Dollar in einer engen Spanne zwischen 1,3653 und 1,3688 Dollar. Am Mittwoch war die Gemeinschaftswährung erstmals seit September 2013 auf die gleitende Durchschnittslinie der vergangenen 200 Handelstage zurückgefallen. Für Händler ist dies eine wichtige technische Unterstützung, von der sich der Euro zunächst wieder nach oben absetzen konnte.

Am Rentenmarkt legen Bundesanleihen leicht zu. Sollte die EZB angesichts der nach wie vor stotternden Konjunktur in der Eurozone die Zinsen senken und zusätzliche Liquidität bereit stellen, dürften Rentenpapiere gesucht sein.

Abseits der Konjunkturdaten machen Händler am deutschen Aktienmarkt nur wenige kursbewegenden Impulse aus. Der Kurs der Deutschen Bank legt am Tag der Hauptversammlung leicht zu. Die Aktionäre sollen grünes Licht dafür geben, dass die Boni der Vorstände und Investmentbanker künftig doppelt so hoch sein dürfen wie deren Fixgehalt. Sollten die Aktionäre dagegen stimmen, könnte die Bank die Festgehälter dieser Mitarbeiter deutlich erhöhen.

Commerzbank-Aktien steigen um 1,8 Prozent, nachdem das Bankhaus Lampe die Aktie hochgestuft hat. SAP handeln 1,7 Prozent oder 0,94 Euro niedriger. Der Abschlag ist komplett auf die Dividendenausschüttung von einem Euro je SAP-Aktie zurückzuführen.

Aktien von Lanxess gewinnen 1,2 Prozent. Auf der Hauptversammlung des Chemiekonzerns stellt sich der mit Vorschusslorbeeren bedachte neue Chef Matthias Zachert erstmals den Aktionären und dürfte erläutern, wie er den Konzern aus der Krise führen will.

Positive Analysen von Goldman Sachs und Jefferies zur Aktie von Klöckner & Co treiben den Kurs um 3,4 Prozent nach oben. Aktien des Telekomdienstleisters Drillisch fallen um 7 Prozent oder 1,93 Euro zurück. Hiervon sind 1,60 Euro dem Dividendenabschlag geschuldet.

Roche geben um 0,4 Prozent nach. Die Schweizer haben am Morgen mitgeteilt, dass chinesische Behörden die Produktionsanlagen des Pharmariesen in der Stadt Hangzhou untersucht haben. Die Hintergründe der Untersuchung seien noch unklar, sagte ein Sprecher von Roche.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

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