Alt 27.09.13, 12:32
Standard Börsen bauen Verluste aus
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Ernüchternde Wirtschaftsdaten aus der Eurozone und eine nur mäßig aufgenommene Auktion italienischer Staatspapiere drücken am Freitagmittag auf die Stimmung an Europas Börsen. Der Geschäftsklimaindex in der Eurozone hat sich im September nur leicht auf minus 0,20 von zuvor minus 0,22 Punkte verbessert. Volkswirte hatte eine stärkere Aufhellung auf minus 0,10 vorausgesagt. Daneben belastet der Haushaltsstreit in den USA. Nach wie vor zeichnet sich keine Lösung zwischen Demokraten und Republikanern ab.

Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,4 Prozent auf 2.910 Punkte. Für den DAX geht es 0,4 Prozent auf 8.626 nach unten. In Mailand büßen die Notierungen gleich 0,9 Prozent ein. Italien musste bei einer Auktion von Staatsanleihen zum Teil etwas höhere Zinsen zahlen. Die Investoren sorgen sich um die politische Stabilität des Landes, nachdem Parteikollegen von Silvio Berlusconi aus Protest von ihren Abgeordnetenposten zurückgetreten sind.

Damit wollen sie den Druck auf die Regierung Letta erhöhen, um einen Ausschluss Berlusconis aus dem Senat nach der Verurteilung wegen Steuerbetrugs zu verhindern. Für zehnjährige Anleihen musste der Staat 4,50 Prozent zahlen nach 4,46 Prozent bei der vorigen Auktion im August. Für die Rendite italienischer Benchmarkanleihen zehnjähriger Laufzeit geht es am Sekundärmarkt nach der Auktion um 7 Basispunkte auf 4,40 Prozent nach oben. Dagegen fällt die entsprechende deutsche Renditen um 3 Basispunkte auf 1,79 Prozent.

Am Devisenmarkt notiert der Euro wenig verändert um das Niveau von 1,35 zum Dollar. Einerseits sind die politischen Spannungen in Italien negativ für die Einheitswährung. Andererseits wird der Euro vom Haushaltsstreit in den USA gestützt. Der US-Kongress muss bis Ende September einen neuen Haushalt verabschieden, sonst wird der Staat seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr vollständig nachkommen können. Daneben gilt es, die Schuldenobergrenze von 16,7 Billionen Dollar bis zum 17. Oktober anzuheben.

Überraschend gut ausgefallene Quartalszahlen von Nike verleihen der Aktie des deutschen Wettbewerbers adidas Rückenwind. Die Aktie steigt um 0,6 Prozent, nachdem Nike nachbörslich in den USA sogar um über 6 Prozent nach oben geschnellt waren. adidas hatte erst in der Vorwoche seine Prognose kassiert und dies mit negativen Währungseinflüssen erklärt. Dies dürfte nun aber bereits eingepreist sein, so ein Händler. Schwächster Wert im DAX ist mit einem Minus von 2,7 Prozent die Aktie von Heidelberg Cement, die unter einer Herabstufung durch HSBC leidet.

Die Aktie der französischen Luftfahrtgesellschaft Air France-KLM wird von einer geplanten Kapitalerhöhung bei der italienischen Fluglinie Alitalia belastet. Alitalia hatte am Donnerstag bekannt gegeben, bei Investoren und Geldgebern insgesamt mindestens 455 Millionen Euro einsammeln zu wollen. Im ersten Halbjahr hatte das Unternehmen einen Verlust von knapp 300 Millionen Euro eingeflogen. Air France-KLM hält einen Anteil von 25 Prozent an Alitalia. Air France-KLM-Titel verlieren 1,3 Prozent.

Mit Aufschlägen von mehr als 10 Prozent macht die Aktie des Windturbinen-Herstellers Vestas einen Kurssprung. An der Börse wird das Joint Venture mit Mitsubishi Heavy gefeiert. Während Vestas das Know-how in das Gemeinschaftsunternehmen einbringt, zahlt der japanische Partner in einer ersten Tranche 100 Millionen Euro ein. Der deutsche Wettbewerber Nordex meldete unterdessen einen Auftrag zur Lieferung von 18 Windkraftanlagen. Die Aktie gewinnt daraufhin 3,7 Prozent.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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