Am Donnerstag haben die Zentralbanken die erste Geige gespielt. Die Bank of England und die EZB gaben die Ergebnisse ihrer geldpolitischen Ratssitzungen bekannt: Wie erwartet ließen beide Notenbanken ihre Geldpolitik unverändert. Eine Reihe guter Konjunkturdaten aus Deutschland und den USA bestätigten zudem den Trend einer langsamen Wirtschaftserholung. Der DAX schloss nach vielen Richtungswechseln 0,5 Prozent im Plus bei 8.235 Punkten.

Die guten US-Konjunkturdaten legten nahe, dass die US-Notenbank ihre Anleihekäufe bereits im September zu drosseln beginnt. Das stärkte den Dollar. Zudem belasteten die zurückhaltenden Aussagen der EZB zur künftigen Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone den Euro. In Folge gab die Gemeinschaftswährung nach und war am Abend mit 1,3115 Dollar so günstig wie zuletzt Mitte Juli. Die Zinsen am Anleihemarkt zogen angesichts der künftig strafferen US-Geldpolitik deutlich an. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg über 2 Prozent. So hoch rentierten sie zuletzt im März 2012.

Am Aktienmarkt standen Automobilwerte im Fokus, die vom guten US-Absatz profitierten. BMW verkaufte besonders gut, die Aktie erhielt zudem von Bank of America-Merrill Lynch eine Kaufempfehlung. Das führte zu einem Kursaufschlag von 6 Prozent. Auch die Aktien von Daimler und VW gewannen, auch wenn bei VW der US-Absatz leicht sank.

Das Siemens-Papier stieg um 2,9 Prozent nach einer Kaufempfehlung durch Barclays. Die gebeutelte RWE-Aktie legte 3,7 Prozent zu, nachdem J.P. Morgan bei ihr nicht mehr zum Verkauf geraten hatte. K+S-Aktien verloren, obwohl der DAX-Verbleib des Titels nun gesichert ist. Osram und Evonik feierten den Aufstieg in den MDAX mit einem Plus, die RTL Group gab trotz Aufstieg nach. Puma, SGL Carbon und BayWa müssen dafür den MDAX verlassen. Süss Microtech flogen überraschend aus dem TecDAX.

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