Alt 07.06.13, 12:09
Standard Nervöses Pendeln vor US-Arbeitsmarktdaten
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Nervös um die Nulllinie pendeln Europas Börsen vor dem mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht. Die Lage am amerikanischen Arbeitsmarkt sorgt schon seit Wochenbeginn für Nervosität und starke Schwankungen an den Finanzmärkten. Denn es geht um die zentrale Frage, ob und wann die US-Notenbank die Wertpapierkäufe reduziert. Sind die Konjunkturdaten gut, würden Spekulationen um ein rascheres Ende der üppigen Liquiditätsspritzen der Fed ins Kraut schließen. Aktien geben in diesem Fall nach. Der DAX verliert 0,3 Prozent auf 8.077 Punkte, der Euro-Stoxx-50 notiert kaum verändert bei 2.656 Zählern.

Enttäuschen dagegen die Zahlen aus den USA die Erwartungen, setzen Anleger wieder vermehrt auf Risiko und kaufen unter anderem Aktien. Denn sie kalkulieren in diesem Szenario mit neuen Impulsen der US-Notenbank. Gegenwärtig kauft die Fed jeden Monat für 85 Milliarden Dollar Wertpapiere. Dieses Geld fließt auch in Aktien.

Indes ist an den Märkten immer häufiger zu hören, die Fed könne diese Wertpapierkäufe auch dann mindern, wenn der Arbeitsmarkt sich nicht wie erhofft belebt. Grund hierfür ist die zunehmende Sorge der Notenbanker, dass die ultralockere Geldpolitik Blasen an den Märkten begünstigt. "Die Fed will ein wenig die Luft aus den Märkten lassen", sagt ein Händler. Große Banken wie Goldman Sachs und die Deutsche Bank halten es daher für möglich, dass die US-Notenbank ihre Käufe schon im Herbst verringert.

An den Devisenmärkten korrigiert der Euro nach seiner Vortagsrally leicht auf 1,3240 US-Dollar. Am Donnerstag war er erstmals seit Ende Februar über 1,33 Dollar gesprungen. Vorsichtig optimistische Kommentare von EZB-Präsident Mario Draghi hatten keine baldige Leitzinssenkung in der Eurozone nahegelegt. Das ließ den Euro in nur vier Handelsstunden um fast zwei US-Cent nach oben schießen.

Auch hier richtet sich der Fokus nun allein auf den US-Arbeitsmarkt. "Die für das Umfeld verhältnismäßig ausgeprägte Dollar-Schwäche hängt mit dem heute anstehenden Arbeitsmarktbericht in den USA zusammen", sagt Lutz Karpowitz. Nachdem die US-Konjunkturdaten im Laufe der Woche enttäuscht hätten, setze der Markt nun auch auf einen schwachen Arbeitsmarktbericht. Darauf könnte auch der kräftige Anstieg des Yen zu Dollar und Euro hinweisen. Japans Währung gilt als vergleichsweise sicherer Hafen.

An Europas Aktienmärkten werden Papiere von Chemiekonzernen verkauft. Die Citigroup hat den Sektor auf "Untergewichten" gesenkt. Aktien von BASF und Lanxess fallen deutlich zurück, Lanxess stellen mit minus 3 Prozent den Tagesverlierer im DAX. Der Sektor-Index verliert 0,5 Prozent.

Gesucht sind dagegen Telekomaktien. Hier reichen die Kursgewinne von 1,3 Prozent für France Telecom und Telecom Italia über 2,2 Prozent für BT Group bis zu 4,9 Prozent für KPN. Der Telekomsektor zählt zu den Nachzüglern, seit Jahresbeginn sind die Papiere im Schnitt um 3 Prozent gefallen. Aktuell legt der Sektor wieder 0,9 Prozent zu und stellt damit den Tagesgewinner.

Sky Deutschland im MDAX brechen um 7,5 Prozent auf 4,71 Euro ein. Eine extrem negative Analyse des Nebenwerte-Spezialisten Hauck & Aufhäuser vom Vortag belastet die Aktie. Das Bankhaus sieht ein Kursziel von 1,50 Euro.

DJG/mod/raz

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