Alt 08.02.13, 16:59
Standard Positive Daten aus den USA und China stützen Aktien
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Positive Vorgaben der europäischen Börsen, überraschend gute Handelsdaten aus China und ein unerwartet niedriges Handelsbilanzdefizit in den USA stützen zum Wochenschluss die Wall Street. Die Nachrichtenmischung hievt den Dow-Jones-Index zumindest temporär wieder über die Schlüsselmarke von 14.000 Punkten. Obwohl für den Nordosten der USA heftige Schneestürme vorausgesagt sind, läuft der Handel reibungslos, wie der Betreiber der New York Stock Exchange versichert. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,3 Prozent auf 13.981 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,4 Prozent zu und der Nasdaq-Composite rückt um 0,8 Prozent vor.

"Die Handelsbilanz liefert Raum für eine Aufwärtsrevision der BIP-Daten zum vierten Quartal. Die Dollarabwertung macht die Vereinigten Staaten auf den Exportmärkten wettbewerbsfähiger", kommentiert Chefvolkswirt Kent Engelke von Capitol Securities die US-Handelsdaten. Die Daten dokumentierten darüber hinaus die neue Stärke der USA auf den globalen Energiemärkten. Denn das Handelsbilanzdefizit ist zum Jahresende vor allem wegen schwacher Ölimporte um ein Fünftel gesunken und damit weitaus deutlicher als vorhergesagt. Die Ölimporte sanken im November auf den niedrigsten Stand seit 1997, während die Ölexporte einen neuen Höchststand erreichten.

Frohe Kunde erreicht den US-Aktienmarkt zudem aus China, wo der Exportmotor trotz der flauen Weltkonjunktur auf Hochtouren läuft. Im Januar erreichte der Zuwachs der Ausfuhren das höchste Niveau seit April 2011 und strafte damit deutlich schwächere Prognosen Lügen. Auch die chinesischen Importe zogen signifikant an.

Am US-Rentenmarkt zeigen die US-Handelsdaten ebenfalls Wirkung. Die Hoffnung auf eine Aufwärtsrevision der BIP-Daten für das Schlussquartal 2012 belastet die Notierungen der US-Staatsanleihen. Die Rendite zehnjähriger Treasurys steigt auf 1,98 Prozent. Der Rückgang des Handelsbilanzdefizits war immerhin der stärkste seit rund vier Jahren. Am Devisenmarkt ist der Euro wieder unter die Marke von 1,34 Dollar gefallen. Die Gemeinschaftswährung kostet 1,3379 Dollar.

Die China-Daten beflügeln unterdessen den Ölpreis: "Der Haupttreiber ist die Spekulation auf eine steigende Nachfrage aus China", sagt Ölanalyst Gene McGillian von Tradition Energy. Das Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI steigt auf 96,44 Dollar nach einem Vortagesschluss von 95,83 Dollar. Der Höhenflug bei der europäischen Referenzsorte Brent setzt sich derweil unvermindert fort, das Fass kostet 118,74 Dollar nach einem Vortagessettlement von 117,24 Dollar. Beim Goldpreis preisen Anleger mit den positiven Konjunkturdaten weitere Lockerungen der globalen Geldpolitik aus, die Feinunze sinkt auf 1.669 Dollar nach zuletzt 1.671 Dollar.

Am Aktienmarkt laufen die Titel aus dem Technologiesektor besonders gut. Die Papiere des Halbleiterkonzerns Microchip Technology schießen nach einer angehobenen Unternehmensprognose um 8,1 Prozent nach oben. Aktien der Ratingagentur Moody's stehen unter Druck, Viertquartalsumsatz und Ausblick auf das laufende Jahr sind gut ausgefallen. Allerdings sorgen sich die Anleger, dass Moody's - ebenso wie der Wettbewerber Standard & Poor's - wegen des Vorwurfs zweifelhafter Bonitätsnoten verklagt werden könnte. Anfang der Woche war bekannt geworden, dass das US-Justizministerium gegen S&P eine entsprechende Klage vorbereitet. Die Anteilsscheine büßen 4,8 Prozent ein.

Der Kurs von McDonald's steigt um 0,8 Prozent, obwohl die Schnellrestaurantkette für Januar einen bereinigten Umsatzrückgang um 1,9 Prozent gemeldet hat. Das US-Geschäft lief aber besser als erwartet. Aktien von LinkedIn schnellen um 18,3 Prozent nach oben. Quartalszahlen und Ausblick des sozialen Netzwerks sind überraschend gut ausgefallen. Besser als erwartet hat auch AOL abgeschnitten, die Aktie zieht um 8,4 Prozent an. Nach einem enttäuschenden Studienergebnis zu einem Hoffnungsträger brechen die Anteilsscheine von EnteroMedics um 56 Prozent ein.

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