Alt 10.01.13, 18:24
Standard China sorgt für positive Grundstimmung am Aktienmarkt
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Ermutigende Nachrichten aus Übersee werden auch an der Wall Street vernommen. Sie verhelfen den Aktienkursen mit Ausnahme der Technologiewerte am Donnerstag zu moderaten Gewinnen. Allerdings geben die Indizes einen Großteil ihrer Aufschläge in einer schnellen Abwärtsbewegung wieder ab. "Wir haben einen sehr große Verkaufsauftrag im S&P-Future gesehen. Es ist nur zu hoffen, dass es sich nicht um einen erneuten Fehler handelt", sagt ein Händler. Die Nachrichtenlage spreche nicht für Abgabedruck. Der Dow-Jones-Index steigt bis zum Mittag (Ortszeit) um 0,1 Prozent. Der S&P-500 gewinnt 0,2 Prozent und der technologielastige Nasdaq-Composite dreht ins Minus und büßt einen Punkt ein.

Daten aus China sorgen für eine positive Grundstimmung. Die chinesische Exportwirtschaft hat im Dezember einen überraschend starken Schub erhalten. Die Ausfuhren schnellten auf Jahressicht in die Höhe und übertrafen dabei die Marktprognosen. Es war zugleich der stärkste Zuwachs seit sieben Monaten. "Der konjunkturelle Abschwung in China dürfte hinter uns liegen. Die heutigen Daten bringen etwas mehr Gewissheit", sagt Marktstratege Jim Baird von Plante Moran Financial Advisors.

In Europa zapfte Spanien erfolgreich den Kapitalmarkt an und milderte die Sorgen über eine Verschärfung der Schuldenkrise. Für lange Gesichter sorgt indes der US-Arbeitsmarkt. Denn die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe ist in der vergangenen Woche gestiegen, obwohl Volkswirte einen Rückgang prognostiziert hatten. Gleichzeitig lag aber die Zahl der US-Bürger, die länger als eine Woche Unterstützung bezogen, auf dem niedrigsten Stand seit über vier Jahren.

Beflügelt vom chinesischen Export zieht der Ölpreis an. Schließlich rangiert das Land beim Ölverbrauch auf Platz zwei - gleich hinter den USA. Zudem hat der weltgrößte Erdölförderer Saudi-Arabien im Dezember die Produktion gedrosselt. Die Nachrichten treiben den Ölpreis auf ein 16-Wochenhoch. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich auf 94,08 Dollar nach 93,10 Dollar zum Vortagessettlement. Auch die europäische Referenzsorte Brent verteuert sich, das Fass wird mit 112,20 Dollar gehandelt.

Der Euro erhält mit den Schlagzeilen aus Europa einen deutlichen Schub. Nach der überraschend guten Auktion spanischer Staatsanleihen sprang die Gemeinschaftswährung zunächst über die Marke von 1,31 Dollar und mit den Aussagen des EZB-Präsidenten Mario Draghi zum Zinsentscheid der Zentralbank legte sie nochmals zu. Draghi hat Zinssenkungsfantasien zunichte gemacht. Der Euro geht bei 1,3215 Dollar um. Der abwertende Dollar lässt den Goldpreis deutlich steigen, die Feinunze verteuert sich auf 1.677 Dollar nach 1.658 Dollar am Vortag.

In die entgegengesetzte Richtung bewegen sich die Notierungen der US-Staatsanleihen. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen klettert in der Folge auf 1,90 Prozent. Am Rentenmarkt belasten die US-Arbeitsmarktdaten. Laut Händlern fokussiert sich der Markt auf die Tiefststände bei den US-Bürgern, die über längere Zeit Unterstützung beziehen.

Der Blick auf die Einzelwerte fällt unspektakulär aus. Apple steht möglicherweise vor einem Durchbruch auf dem größten Smartphone-Markt der Welt. Der Technologiegigant könnte mit China Mobile kooperieren. Die Aktie steigt um 0,3 Prozent. Ford-Aktien ziehen um 1,7 Prozent an. Der Automobilkonzern verdoppelt seine Quartalsdividende auf 0,10 Dollar. Der Kurs von Microsoft fällt um 0,8 Prozent, Morgan Stanley hat die Aktien des Softwareriesen zurückgestuft.

Die Aktien der Bekleidungskette Aeropostale brechen um 6,5 Prozent ein, nachdem erste Aussagen des Unternehmens zum vierten Quartal die Erwartungen enttäuscht haben. Schwache Ausblicke drücken auch die Aktien von Tiffany und Molycorp um 3,6 bzw 22,1 Prozent.

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