Alt 09.11.12, 15:59
Standard Q3 bei Barrick Gold unter Erwartungen – Panasonic und Sharp unter Druck
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In dieser Handelswoche richteten die Marktteilnehmer gespannt ihre Aufmerksamkeit auf die Präsidentschaftswahl in den USA. Im Vorfeld war mit einem knappen Ergebnis gerechnet worden. Am Ende fiel die Entscheidung dann aber eindeutig zugunsten von Barack Obama aus.
Die Handelswoche begann recht ruhig, da der überwiegende Teil der Marktbeobachter die Wahlergebnisse abwarten wollte. Der Gewinner des Tages kam aus dem Biotech-Sektor. Nachdem BioMarin Pharmaceutical (924801) positive Forschungsergebnisse bekanntgegeben hatte, erlebten die Börsianer bei der Aktie ein Kursfeuerwerk von 31 Prozent.

Am Wahldienstag war die Stimmung am Markt freundlich. In der Käufergunst standen Aktien, die vom Sieg des jeweiligen Kandidaten profitieren würden. So waren die Kohlewerte stark gefragt, in der Hoffnung, dass der republikanische Herausforderer Mitt Romney das Rennen machen würde. Die Aktie des Internetanbieters AOL (A0YECX) schoss mit einem Kursgewinn von 22 Prozent den Vogel ab. Der Grund hierfür lag in den besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen.

Am Mittwoch herrschte Katerstimmung und Ernüchterung am Aktienmarkt. Der Dow Jones musste einen Kursverlust von mehr als zwei Prozent hinnehmen und schloss sogar zum ersten Mal nach drei Monaten unter 13.000 Punkten. Besonders stark betroffen waren die Kohleförderer. So verloren Alpha Natural Resources (A0D8FJ) und Arch Coal (908011) zwölf Prozent an Wert. James River Coal (A0DP3S) erlitten Verluste in Höhe von dreißig Prozent. Diese Werte konnten in den Vorwochen noch deutlich zulegen. Mit dem alten und neuen Präsidenten Barack Obama werden es die Kohleförderer weiterhin schwer haben, da dieser alternative Energien favorisiert. Die Aktien von United Technologies (852759) verloren drei Prozent, weil sie nun nicht von der, von Romney in Aussicht gestellten, Aufstockung des Verteidigungshaushaltes profitieren werden.

Börse Stuttgart TV: Nach der US-Wahl dominiert Angst vor 'fiscal cliff'

Am Ende war es doch klarer als im Vorfeld erwartet: Barack Obama bleibt Präsident der USA. Sollte es so etwas wie einen Obama-Effekt an den Börsen gegeben haben, so ist dieser relativ schnell verpufft. Die Angst vor der “fiskalischen Klippe” dominiert. Kann Obama diese Klippe noch umschiffen? Was sind die größten Herausforderungen der zweiten Amtszeit?

Wolfgang Juds, Credo Vermögensmanagement, sprach darüber bei Börse Stuttgart TV.

Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=8117

Auch bei den Gold- und Silberproduzenten befinden wir uns aktuell in der Berichtssaison. Zum Leidwesen der Anleger konnten die meisten Produzenten die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen. Barrick Gold (870450) berichteten am vorherigen Donnerstag und büssten von 31,25 Euro auf 28,37 Euro ein, um an den beiden darauffolgenden Tagen nochmals bis auf 27,50 Euro zu verlieren. Auf diesem Niveau griffen jedoch Schnäppchenjäger vermehrt zu. Der Wert notiert aktuell wieder bei 28,37 Euro. Einen fast identischen Kursverlauf zeigte Newmont Mining (853823), die ihr Zahlenwerk ebenfalls am Donnerstag der Vorwoche vorlegten. Auch hier zeigten sich die Anleger enttäuscht und schickten die Aktie des Weltmarktführers in den Keller. Der Kurs sackte um elf Prozent auf 47,63 Euro ab. Auch der Branchenprimus der Silberproduzenten präsentierte in dieser Woche sein Zahlenwerk. Silver Wheaton (A0DPA9), die schon seit einiger Zeit dem schwächelnden Silberpreis trotzen konnten, markierten vergangenen Freitag mit 31,85 Euro noch ein 52 Wochenhoch. Nach den auf den ersten Blick doch recht schlechten Zahlen wurde der Silberproduzent um 6,5 Prozent auf 29,78 Euro nach unten gedrückt. Doch auch hier griffen sofort die Schnäppchenjäger zu. Am Donnerstagmorgen notierte die Aktie bei 31,40 Euro. Die gesamte Brache der Silberproduzenten zeigt momentan eine auffällige relative Stärke, sowohl gegenüber dem Silberpreis, als auch gegenüber den Goldproduzenten. Anfang Oktober erreichte der Silberpreis mit 35,35 Dollar sein Verlaufshoch. Diesen Montag wechselte die Feinunze für nur 30,60 Dollar (13,4 Prozent weniger) den Besitzer. Im Vergleich dazu notieren Fortuna Silver (A0ETVA) mit 4,18 Euro nur vier Prozent unter ihrem Verlaufshoch und First Majestic (A0LHKJ) mit 17,85 Euro nur 2,9 Prozent darunter. Auch Panamerican Silver (876617) notieren mit 17,65 Euro nur 3,9 Prozent unter ihrem Verlaufshoch. Silver Standard (858840) ist hierzu eine kleine Ausnahme. Der Wert notiert mit 11,43 Euro rund elf Prozent unter seinem Verlaufshoch. Dennoch kann auch hier eine Outperformance gegenüber dem Silberpreis festgestellt werden.

Die Quartalsberichtssaison in Japan geht ihrem Ende entgegen und die Nervosität der Anleger lässt langsam nach. Der NIKKEI 225 gab um 109 Zähler nach und schloss am Donnerstag bei 8.837 Punkten. Im Fokus standen die Unterhaltungselektronik-Giganten Sony Corp. (853687), Panasonic Corp. (853666) und Sharp Corp. (855383). Panasonic gab in der Spitze um bis zu sechs Prozent nach, konnte sich aber von den Tiefstständen wieder leicht erholen. Der Druck auf der Aktie lässt dennoch nicht nach. Man muss abwarten, ob die Umstrukturierungsmaßnahmen, die eingeleitet worden sind, auch greifen. Sharp hingegen kämpft sogar ums Überleben. Äußerungen der Firmenspitze, dass ein Weiterbestehen der Firma nicht bestimmt vorausgesagt werden kann und dass der japanische Staat entweder zu einer teilweisen Schuldenübernahme oder gar zu einer Verstaatlichung gezwungen sein könnte, ließen den Aktienkurs um mehr als zehn Prozent absacken. Obwohl Sony mit seiner Umstrukturierung schon am weitesten fortgeschritten ist, wurde auch diese Aktie in Mitleidenschaft gezogen. Der Abschlag von drei Prozent fiel aber sehr moderat aus.

Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV (874341) hat im dritten Quartal 2012 sein Ergebnis um mehr als ein Drittel auf 786 Millionen Euro (EBIT) gesteigert. Analysten gingen allerdings von einem etwas höheren Ergebnis aus. Eine gestiegene Produktion und ein starkes Raffineriegeschäft waren die Hauptgründe für die positive Entwicklung. Die Aktie stieg in einem, zunächst positiven Gesamtmarkt, um knapp zwei Prozent an, verlor diesen Gewinn jedoch wieder und liegt momentan bei 27,45 Euro.

In dieser Woche standen unter anderem die Quartalszahlen des Rückversicherers Swiss Re (A1H81M) auf dem Plan. Die Anleger wurden dann auch in einem schwierigen Marktumfeld nicht enttäuscht und ließen sich von einem Gewinn im dritten Quartal von 2,18 Milliarden Dollar überraschen. Dieser Gewinnsprung um 62 Prozent resultiert aus einem Ausbleiben größerer Schäden und dem Verkauf der US-Tochter Reassure America Life Insurance Company, die einen Einmalgewinn in Höhe von 823 Millionen Dollar bescherte. Auch die Prämieneinnahmen konnten um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert werden. Die Schaden-Kosten-Quote, eine wichtige Kennzahl der Rückversicherer, lag bei 69,3 Prozent und damit deutlich unter einhundert Prozent. Offene Fragen bleiben nach wie vor zu den Schäden durch den Hurrikan “Sandy”, da die Schätzungen nach Angaben des Unternehmens sehr komplex sind. Die Aktie stieg im Vormittagshandel auch dementsprechend um etwa 2,50 Prozent.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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