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Die Vorgaben für eine Erholung an der Wall Street sind eigentlich gut. So lagen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 10.000 unter der Prognose und auch das Defizit der US-Handelsbilanz lag deutlicher unter den Erwartungen. Doch die Sorge um die "Fiskalklippe" und ein mögliches Scheitern der Verhandlungen lasten weiter auf den Indizes. "Es dreht sich alles um die Fiskalklippe", so David Joy von Ameriprise Financial. "Je länger die Unsicherheit anhält, umso mehr wird sie auf der Konjunktur und den Investment-Entscheidungen der Anleger lasten", ergänzt der Analyst.
Nachdem der Dow-Jones-Index am Vortag das dickste Minus des Jahres verzeichnet hatte, geht es nun weiter nach unten, wenn auch mit gebremsten Tempo. Der Dow-Jones-Index, der S&P-500 und der Nasdaq-Composite fallen um jeweils 0,2 Prozent. Der S&P-500 steuert zudem auf die wichtige Marke von 1.380 Punkten zu. Sollte diese unterschritten werden, ergebe sich weiteres Abwärtspotenzial, warnen Analysten. Positiv wird eine erfolgreiche spanische Anleihe-Platzierung zur Kenntnis genommen, doch eine Stütze für den Markt ist diese nicht. Zudem hat sich EZB-Präsident Mario Draghi eher gemäßigt zur Zukunft der europäischen Wirtschaft geäußert. "Nach den zurückhaltenden Aussagen zu Deutschland ist das nicht wirklich verwunderlich", sagt Annalisa Piazza von Newegde. Die Analystin hält Zinssenkungen in den kommenden Monaten für möglich. Der Euro zeigt sich gegenüber dem Dollar recht volatil, aber weiter unter der Marke von 1,28 Dollar. Aktuell notiert die Devise bei 1,2735 Dollar. Auch der Öl- und der Goldpreis notieren um die Stände des Vortages. "Man ist weiterhin besorgt über die anstehenden Verhandlungen zwischen Republikanern und Demokraten bezüglich der Steuer- und Ausgabenpolitik", sagt ein Händler an der Rohstoffbörse Nymex. Zudem nehme der Markt nach dem deutlichen Fall des WTI-Ölpreises am Vortag um fast 5 Prozent eine kleine Auszeit. Aktuell notiert ein Barrel der Sorte WTI bei 84,70 Dollar, nach 84,44 Dollar am Vortag. Der Goldpreis gibt um 0,1 Prozent auf 1.717 Dollar je Feinunze nach. Der US-Anleihemarkt tritt ebenfalls auf der Stelle. Hier ist das Interesse der Anleger auf die Auktion 30-jähriger Notes im weiteren Verlauf gerichtet. Es werde vor allem geschaut, ob es ähnlich wie bei Auktion zehnjähriger Papiere am Vortag zu einer gesunkenen Nachfrage kommt. Die Rendite zehnjähriger Titel liegt bei 1,68 Prozent. Bei den Einzelwerten gewinnen die Aktien des Chipherstellers Qualcomm 6,6 Prozent. Qualcomm, die Chips vor allem für Mobilfunkgeräte baut, hatte starke Absatzzahlen ausgewiesen. Bei Gewinn und Umsatz ließ das Unternehmen die Prognosen hinter sich. Dagegen setzt die Apple-Aktie ihre Abwärtstendenz fort und verliert weitere 1,9 Prozent. Hintergrund sind Produktionssorgen beim neuen iPhone 5. Am Vortag hatte ein Zulieferer in China erklärt, man komme mit der Nachfrage aufgrund von Problemen bei der Qualität nicht mit. Ein Analyst hält die jüngsten Abgaben in der Aktie allerdings für übertrieben. Im Dow-Jones-Index stehen vor allem die Konsumwerte unter Abgabedruck, während es bei den Finanzwerten nach den deutlichen Verlusten des Vortage zu einer leichten Erholung kommt. So gewinnen die Aktien von J.P.Morgan 1,1 Prozent. Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com DJG/DJN/ros/raz Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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