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Mit leichten Aufschlägen werden die Kurse an Wall Street zur Eröffnung erwartet. Das Sentiment dürfte durch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestützt werden. Zwar haben mehr US-Amerikaner einen solchen Antrag gestellt, doch blieb die Zahl unter den Prognosen des Marktes. Das Interesse richte sich allerdings bereits auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag.
Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of England haben ihre Zinsniveaus wie erwartet bestätigt, und auch die Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi haben nach Aussage von Händlern bislang keine Überraschungen gebracht. "Das die Wirtschaft im 3. Quartal lahmt, zeigen die schwachen Einkaufsmanager-Indizes", so ein Händler. Auf der Unternehmensseite könnten Facebook in den Fokus des Marktes rücken. Das soziale Netzwerk hat mitgeteilt, dass die Nutzerzahl die Marke von einer Milliarde überschritten hat. Der Future auf den S&P-500 legt um 0,5 Prozent zu, der auf den Nasdaq-100 steigt um 0,4 Prozent. Doch zeigen sich einige Teilnehmer leicht enttäuscht, dass die EZB von einer eher aktiven in eine abwartende Position gewechselt ist. EZB-Präsident Draghi sehe den Handlungsbedarf nun bei den europäischen Politikern, sowohl auf der nationalen als auch auf der europäischen Ebene, heißt es von der Helaba. Draghi habe klar gemacht, dass die EZB keinen Blanko-Scheck auszustellen gedenke, sondern eine strikte Einhaltung der Reformversprechen einfordert. Mit Spannung werde zudem auf das jüngste Protokoll der Sitzung des Offenmarktauschusses der US-Notenbank im weiteren Verlauf gewartet. Die Blicke des Marktes sind zudem weiter auf die Entwicklung in Spanien gerichtet. Das Land hat bei der Auktion von Anleihen mit Laufzeiten von zwei, drei und fünf Jahren Laufzeit am Donnerstag gute Ergebnisse erzielt. Die Renditen sanken überwiegend im Vergleich zu den vorangegangenen Versteigerungen und das angebotene relativ hohe Volumen von bis zu vier Milliarden Euro wurde problemlos ausgeschöpft. Wäre die Auktion schlecht verlaufen, hätte dies den Druck auf das schuldenüberfrachtete Land erhöht. So kann Spanien vorerst weiter auf Zeit spielen. Der Ölpreis erholt sich etwas von den deutlichen Abgaben des Vortages und notiert wieder knapp unter der Marke von 89 Dollar. Am Vortag hatte der Preis für Öl der Sorte WTI den größten Tagesverlust seit Dezember vergangenen Jahres verzeichnet. Als Grund für die Erholung verweisen Händler unter anderem auf die wieder zunehmenden geopolitischen Sorgen wegen der Auseinandersetzungen zwischen der Türkei und Syrien. Zwar sei Syrien mit einer Kapazität von 360.000 Barrel pro Tag kein großes Förderland, doch könnte der Konflikt die Stabilität in der Region gefährden, so ein Teilnehmer. Aktuell notiert der Ölpreis bei 88,95 Dollar je Barrel, nach 88,14 Dollar am Vortag. Der Euro zeigt sich nach den Aussagen von EZB-Präsident Draghi volatil, notiert aber weiter knapp unter der Marke von 1,29 Dollar. Der Goldpreis markiert dagegen ein neues Jahreshoch bei 1.794,85 Dollar je Feinunze und profitiert dabei von der anhaltenden Erholung der Gemeinschaftswährung. Aktuell notiert die Feinunze bei 1.787,42 Dollar, ein Plus von 0,5 Prozent. Der US-Anleihemarkt zeigt sich mit leichten Abgaben. Die Rendite zehnjähriger Papiere liegt bei 1,63 Prozent. Hier belasten die besseren wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten. Auf Unternehmensseite ist die Nachrichtenlage recht übersichtlich. Die Aktien von Nuvasive brechen vorbörslich um 33 Prozent ein. Der Spezialist für Medizintechnik hat mit seinem neuen Umsatzausblick für das dritte Quartal dem Markt eine herbe Enttäuschung bereitet. Nur noch mit 147 Millionen Dollar sei zu rechnen, so Nuvasive, zuvor war ein Umsatz in Höhe des Zweitquartals - 154,5 Millionen Dollar - in Aussicht gestellt worden. Die Analystenprognosen hatten nur knapp darunter gelegen. Applied Materials legen vor der Startglocke um 0,4 Prozent zu. Der Halbleiter-Riese will 900 bis 1.300 Stellen abbauen, das wären 6 bis 9 Prozent der Belegschaft. Damit sollen jährliche Einsparungen in Höhe von 140 bis 190 Millionen Dollar erzielt werden, die Kosten für den Umbau beziffert das Unternehmen mit 180 bis 230 Millionen Dollar. Die Facebook-Aktie legt vor Handelsbeginn um rund 2 Prozent zu. Wie das soziale Netzwerk mitteilte, wurde nun die Zahl von einer Milliarde Nutzer erreicht. Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com DJG/DJN/ros Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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