Beitrag gelesen: 429 x |
||
Hewlett-Packard hat die Wall Street mit einem pessimistischen Ausblick geschockt, der die Aktie des Computerkonzerns abstürzen ließ. Gute Konjunkturdaten verhinderten aber Schlimmeres. Der heimische Dienstleistungssektor ist im September überraschend gewachsen, auch wenn der entsprechende ISM-Index nicht in allen Komponenten überzeugte.
An dem Bild einer nur langsam wachsenden US-Wirtschaft ändere der ISM-Index zwar nichts, doch immerhin laufe es in den USA besser als in anderen Volkswirtschaften, meinte ein Marktteilnehmer. Überraschend gut war auch der Arbeitsmarktbericht des privaten Dienstleisters ADP ausgefallen. Demnach wurden im vergangenen Monat in der US-Privatwirtschaft mehr Stellen geschaffen als erwartet. Der Bericht gilt als Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, der am Freitag veröffentlicht wird. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,1 Prozent auf 13.495 Punkte. Der S&P-500 gewann 0,4 Prozent auf 1.451 Punkte. Der Nasdaq-Composite legte um 0,5 Prozent auf 3.135 Punkte zu. Das Umsatzvolumen war mit 0,67 (Dienstag: 0,60) Milliarden Aktien nur wenig lebhafter. Den 1.508 Kursgewinnern standen 1.518 -verlierer gegenüber, während 108 Titel unverändert schlossen. Wegen der guten Wirtschaftsdaten waren Staatsanleihen, bei Konjunktursorgen traditionell Zufluchtsort der Investoren, nicht gefragt. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg leicht auf 1,618 Prozent. Der Ölpreis gab kräftig nach, obwohl die USA überraschend einen Rückgang ihrer Ölvorräte gemeldet hatten. Analysten hatten mit einer neuerlichen Zunahme gerechnet. Allerdings stieg die tägliche Ölproduktion der USA auf den höchsten Stand seit Dezember 1996. In Verbindung mit den jüngsten enttäuschenden Konjunkturdaten aus Europa und China weckte das Befürchtungen, dass ein Überangebot auf eine sinkende Nachfrage treffen könnte. Der Preis für das Barrel WTI fiel um 4,1 Prozent bzw 3,75 Dollar auf 88,14 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent verbilligte sich um 3,0 Prozent bzw 3,40 Dollar auf 108,17 Dollar. Der Goldpreis stieg in einer ruhigen Sitzung um 0,2 Prozent auf 1.779,80 Dollar. Vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag wollten Anleger sich beim Gold nicht festlegen, sagten Händler. Zudem sei die physische Nachfrage aus Asien derzeit eher gering. Der Euro gab zum US-Dollar leicht nach und kostete im späten US-Handel 1,29xx Dollar. Der Dollar profitierte von dem überraschend guten ISM-Index. Der Aktienkurs von Hewlett-Packard (HP) brach um 13 Prozent auf 14,91 Dollar ein. Die Ertragslage des Computerherstellers wird sich erst einmal verschlechtern, ehe es wieder aufwärts geht. Die Ziele für das neue Geschäftsjahr, die HP-Chefin Meg Whitman auf einer Analystenveranstaltung vorstellte, lagen unter den Erwartungen des Marktes. Die Aktien des Wettbewerbers Dell verbilligten sich um 4,7 Prozent auf 9,43 Dollar Gewinnmitnahmen ließen den Kurs von MetroPCS um 9,8 Prozent auf 12,24 Dollar fallen. Am Dienstag hatten die Titel rund 18 Prozent gewonnen, nachdem bekannt geworden war, dass die Deutsche Telekom ihre Tochter T-Mobile USA mit MetroPCS fusionieren will. Während es gestern noch hieß, die Verhandlungen befänden sich in einem frühen Stadium, wurden heute schon Details der Transaktion bekannt. Außerdem haben die Aufsichtsräte von Telekom und MetroPCS den Zusammenschluss gebilligt. Die Aktien von Leap Wireless, dem wichtigsten Wettbewerber von MetroPCS im Prepaid-Geschäft, stürzten um 17,9 Prozent auf 6,23 Dollar ab. Am Dienstag hatten die Titel von der Hoffnung profitiert, dass auch Leap Wireless zum Übernahmeziel - möglicherweise von Sprint Nextel - werden könnte. Nach Meinung von Analysten ist das Unternehmen dafür aber inzwischen zu teuer, nachdem der Kurs zuletzt stark gestiegen war. Sprint-Aktien legten um 6,1 Prozent auf 5,20 Dollar zu. Auch Apple standen erneut im Blickpunkt. So haben nach Aussage von mit dem Vorgang vertrauten Personen, die asiatischen Zulieferer des Unternehmens mit der Produktion eines neuen, etwas kleineren iPad begonnen. Damit wolle Apple wettbewerbsfähig bleiben, da Google und amazon derzeit bereits kleinere und günstigere Alternativen zum iPad anbieten. Die Apple-Aktie gewann 1,5 Prozent auf 671,45 Dollar. Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com DJG/DJN/cln Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|