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Mit dem Näherrücken der Bilanzsaison werden die Anleger an den US-Aktienmärkten defensiver. Zwar wird erst in der kommenden Woche der Aluminiumkonzern Alcoa den inoffiziellen Startschuss zur Berichtssaison der US-Unternehmen geben, doch erhielten die Anleger am Dienstag einen ersten, ziemlich bitteren Vorgeschmack mit den enttäuschenden Quartalszahlen des Düngemittelherstellers Mosaic. Hinzu kam, dass Spanien die Bitte um EU-Finanzhilfe abermals hinausgeschoben hat. Glanzlichter in diesem düsteren Umfeld setzte MetroPCS. Das Unternehmen verhandelt mit T-Mobile USA, einer Tochter der Deutschen Telekom, über ein Gemeinschaftsunternehmen.
Der Dow-Jones-Index fiel um 0,2 Prozent auf 13.482 Punkte. Der S&P-500 gewann 0,1 Prozent auf 1.446 Punkte, und der Nasdaq-Composite ging um 0,2 Prozent höher bei 3.120 Punkten aus dem Handel. Das Umsatzvolumen war mit 0,57 (Montag: 0,67) Milliarden Aktien abermals sehr niedrig. Auf 1.600 Kursgewinner kamen 1.402 -verlierer. Unverändert schlossen 130 Titel. Im frühen Handel hatten die Aktienkurse zunächst von einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters profitiert, laut der Spanien schon am Wochenende einen Hilfsantrag an die EU stellen könnte. Das wäre die Voraussetzung dafür, dass die Europäische Zentralbank mit dem Kauf spanischer Staatsanleihen beginnt, um auf diese Weise die Zinslast des Landes zu mildern. Später dementierte der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy die unmittelbare Notwendigkeit eines Hilfsantrags, was die Kurse etwas unter Druck setzte. Positiv aufgenommen wurde indessen, dass die australische Zentralbank den Leitzins gesenkt hat. Die Zinssenkung um 25 Basispunkte erfolgte überraschend und wird an den Märkten als australischer Beitrag zur konzertierten Aktion der großen Notenbanken im Kampf gegen die weltweite Konjunkturschwäche gelobt. In den vergangenen Wochen haben schon die Europäische Zentralbank, die Bank of Japan und die US-Notenbank ihre Geldpolitik gelockert. Am Anleihemarkt zeigten sich die Notierungen nach anfänglichen Verlusten im späten Handel mit kleinen Kursgewinnen. Staatsanleihen profitierten von der Ungewissheit um Spanien und den skeptischen Erwartungen an die Bilanzsaison. Die Rendite zehnjähriger Treasurys sank leicht auf 1,615 Prozent. Wachsende Risikoscheu der Anleger drückte den Ölpreis. Zudem wird die US-Regierung am Mittwoch Daten zu ihren Ölvorräten veröffentlichen. Viele Anleger fürchten, dass die Lagerbestände abermals gestiegen sein könnten. Die US-Referenzsorte WTI verbilligte sich um 0,6 Prozent bzw 0,59 Dollar auf 91,89 Dollar. Die europäische Sorte Brent gab um 0,6 Prozent bzw 0,62 Dollar auf 111,57 Dollar nach. Gewinnmitnahmen ließen den Goldpreis um 0,4 Prozent auf 1.175,60 Dollar fallen. Am Montag war der Preis für die Feinunze Gold im Verlauf auf den höchsten Stand seit Jahresbeginn gestiegen. Der Euro profitierte von der Erwartung, dass Spanien bald um Hilfe bitten wird, und behielt den größten Teil seiner Gewinne zum US-Dollar auch nach dem Dementi des spanischen Ministerpräsidenten. Im späten US-Handel kostete die Gemeinschaftswährung etwa 1,2920 Dollar. Am Aktienmarkt fiel der Kurs des Düngemittelherstellers und K+S-Konkurrenten Mosaic um 3,9 Prozent auf 55,76 Dollar. Umsatz und Ergebnis des ersten Geschäftsquartals hatten die Erwartungen der Analysten verfehlt, weil das Unternehmen weniger Phosphatdünger verkaufte und für seine Produkte auch noch niedrigere Preise erzielte. Die Aktien von MetroPCS verteuerten sich dagegen um 17,8 Prozent auf 13,57 Dollar. Die Deutsche Telekom bestätigte, dass ihre Tochter T-Mobile USA mit MetroPCS über einen Zusammenschluss verhandelt. Die Gespräche seien aber noch in einem frühen Stadium. Die Aktien von Ford Motor gaben um 1,4 Prozent auf 9,79 Dollar nach. Der Automobilkonzern hat im September etwas weniger Fahrzeuge verkauft. Der Kurs des Indexbetreibers MSCI brach um 26,8 Prozent auf 26,21 Dollar ein. Die US-Fondsgesellschaft Vanguard, die Vermögen von rund zwei Billionen US-Dollar verwaltet, will sparen und wird daher 22 ihrer Indexfonds künftig nicht mehr an den MSCI-Indizes ausrichten. Index-Lizenzgebühren machten einen wachsenden Teil der Kosten eines Fonds aus, kommentierte Gus Sauter, Chief Investment Officer bei Vanguard, die Entscheidung. Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com DJG/DJN/cln Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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