Alt 30.08.12, 00:57
Standard Nach Auf und Ab ein kleines Plus
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Nicht Fisch, nicht Fleisch - so waren die Vorgaben an Wall Street am Mittwoch und so war auch die Tendenz bei den Aktienindizes. Die sommerliche Flaute tat ihr übriges. Am Ende überwog jedoch ein leicht positiver Eindruck. Der Dow-Jones-Index gewann 4 Punkte auf 13.107. Der S&P-500 legte um 0,1 Prozent zu auf 1.410 Stellen, der Nasdaq-Composite gewann ebenfalls 0,1 Prozent auf 3.081 Zähler. Das Umsatzvolumen blieb mit 0,51 (Dienstag: 0,52) Milliarden Stück weiterhin niedrig. Den 1.799 (1.691) Kursgewinnern standen 1.175 (1.287) -verlierer gegenüber, während 139 (143) Titel unverändert schlossen.

Das Beige Book, der Konjunkturbericht der USA, zeichnete ein eher verschwommenes Bild. Am Markt wurde beklagt, dass der Mischmasch der Aussagen kein klares Signal für oder gegen eine stärkere Aktivität der US-Notenbank lieferte. So war von moderatem Wachstum die Rede, doch auch vom Schwächeln einiger Regionen. Der Immobilienmarkt wiederum entwickelt sich den Aussagen zufolge positiv. Das belegten auch die am Mittwoch publizierten ausstehenden Hausverkäufe, die stärker ausgefallen waren als erwartet. Das vorbörslich mitgeteilte Bruttoinlandsprodukt - es war die zweite Lesung - traf dagegen mit plus 1,7 Prozent exakt die Prognosen.

Angesichts der fehlenden Impulse fanden Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi eine gewisse Resonanz. Er hat unkonventionelle Maßnahmen zur Verteidigung des Euro gerechtfertigt und eine vertiefte Wirtschafts- und Währungsunion gefordert. In einem Beitrag für die Wochenzeitung Die Zeit schrieb Draghi, die EZB müsse gelegentlich über die "üblichen geldpolitischen Maßnahmen" hinausgehen. Auch das Treffen der Notenbanken in Jackson Hole ab Freitag blieb im Hinterkopf der Investoren präsent. Hiervon erhoffen sich die Teilnehmer Näheres zu künftigen Anleihekäufen der Federal Reserve.

Am Devisenmarkt legte der Dollar zum Euro leicht zu; der Euro fiel auf 1,2528 Dollar. Die Bewegungen blieben allerdings in einem bescheidenen Rahmen. Sollte die EZB auf ihrer Sitzung am 6. September Details zu weiteren Anleiheankäufen bekannt geben, sei ein Anstieg der Gemeinschaftswährung bis auf 1,26 Dollar möglich, so Kengo Suzuki, Devisen-Stratege von Mizuho Securities. Der Goldpreis fiel auf 1.655 Dollar je Barrel, da die Investoren im Vorfeld der Bernanke-Aussagen am Freitag Zurückhaltung walten ließen.

Die US-Anleihen gaben etwas nach, so dass die Rendite der Zehnjährigen auf 1,65 Prozent stieg. Die verhalten positiven Konjunkturdaten des Tages brachten die Hoffnung auf weitere Anleihekäufe der Federal Reserve etwas zum Schwinden. Der Ölpreis tendierte leichter. Das Barrel der US-Sorte WTI schloss bei 95,49 Dollar, ein Minus von 0,9 Prozent gegenüber dem Settlement am Vortag. Hier belasteten die Lagerbestandsdaten, die höher ausgefallen sind als erwartet. Und nachdem der Tropensturm Isaac bei Louisiana auf Land getroffen ist, wird mit einer schnellen Normalisierung der Ölförderung gerechnet, so die Commerzbank.

Gesucht waren Telekom- und Konsumwerte, während Energie- und Versorgertitel verkauft wurden. General Motors beabsichtigt in Russland bis zu eine Milliarde Dollar zu investieren, um die Produktion weiter auszubauen. Die Aktie des Automobil-Konzerns gewann 1,7 Prozent. Die Aktie von Dycom Industries brach dagegen um gut 19 Prozent ein. Das Unternehmen hatte enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt. Dycom, die verschiedene Dienstleistungen für Versorger und Telekomunternehmen anbietet, hat in ihrem vierten Geschäftsquartal nur 0,39 US-Dollar je Aktie verdient, während Analysten im Schnitt mit 0,41 Dollar gerechnet hatten.

Yelp-Papiere sprangen um fast 23 Prozent nach oben - und dies, obwohl nach der 180-Tagefrist nach dem Börsengang nun 52,7 Millionen Aktien frei zum Verkauf stehen. Etliche Investoren hatten jedoch auf fallende Kurse gesetzt und mussten nun ihre Shortpositionen eindecken. Die WellPoint-Aktien steigerten sich um 7,7 Prozent. Die CEO des Krankenversicherers, Angela Braly, ist am Dienstag von ihrer Position zurückgetreten. Nun soll es der bisherige Leiter der Rechtsabteilung, John Cannon, als Interim-CEO richten.

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