Alt 29.08.12, 00:45
Standard Seitwärts nach impulsarmem Handel
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Nach einem richtungsarmen Auf und Ab hat die Wall Street den Dienstag mit einer uneinheitlichen Tendenz beendet. Neue Konjunkturdaten lieferten kein geschlossenes Bild und die Teilnehmer verharrten weiter in Wartestellung. Grund für die zögerliche Haltung war das am Freitag beginnende Treffen der Notenbanker in Jackson Hole. Der Dow-Jones-Index fiel um 0,2 Prozent auf 13.103 Punkte. Der S&P-500 gab 0,1 Prozent nach, der Nasdaq-Composite gewann 0,1 Prozent. Das Umsatzvolumen blieb mit 0,52 (Montag: 0,50) Milliarden Stück weiterhin niedrig. Den 1.691 (1.438) Kursgewinnern standen 1.287 (1.575) -verlierer gegenüber, während 143 (109) Titel unverändert schlossen.

Nur vorübergehend hatten Daten zum Verbrauchervertrauen belastet, die hinter den Prognosen zurückblieben. Dagegen überbot der Case-Shiller-Hauspreisindex die Erwartungen. "Der Eindruck ist, dass sich der Immobilienmarkt sehr langsam aus seinem äußerst gedrückten Zustand erholt", sagte Richard Sichel von Philadelphia Trust.

In Jackson Hole wird vor allem mit Spannung auf die Rede von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke gewartet. Allerdings wird EZB-Präsident Mario Draghi an dem Treffen überraschend nicht teilnehmen. Dies wurde vom Sprecher der Zentralbank mit "dem großen Arbeitspensum in den kommenden Tagen" begründet. Am 6. September steht immerhin die nächste EZB-Sitzung an. "Die Investoren hoffen, dass Bernanke eine weitere Runde des Quantitative Easing ankündigt", sagt David Morrison von GFT Markets.

Überraschend fest zeigte sich der Euro gegenüber dem US-Dollar und dem britischen Pfund. "In einem vergleichsweise dünnen Handel sehen wir Kaufinteresse im Euro", so ein Devisen-Händler. Für die Stärke nannte er mehrere Gründe. Zum einen seien die Auktionen von spanischen und italienischen Staatsanleihen am Vormittag sehr gut verlaufen. Zum anderen verwies der Händler auf die Aktienmärkte, die sich in einem eher negativen Nachrichtenumfeld recht gut hielten. Der Euro notierte bei 1,2567 Dollar. Der Goldpreis tendierte bei 1,666,64 je Feinunze und damit ein Stück über seinem Stand am Morgen. Teilnehmer begründeten dies mit dem nachgebenden Dollar.

Die US-Anleihen zeigten sich gut behauptet. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel auf 1,64 Prozent. Auch der Ölpreis legte leicht zu. Investoren zeigten sich zunehmend besorgt, dass der Tropensturm Isaac zu einer vorübergehenden Einstellung der Ölförderung im Golf von Mexiko führen könnte. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI schloss bei 96,33 Dollar, ein Plus von 0,9 Prozent gegenüber dem Settlement vom Vortag.

Unter den Aktien zeigten sich Boeing mit 0,2 Prozent leicht im Plus. Das Unternehmen hat eine dritte Produktionslinie für den Dreamliner in Betrieb genommen. Für die Aktie von PVH ging es um 4,9 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat sich optimistisch zu seinen Ertragsaussichten geäußert. PVH, unter deren Dach Modemarken wie Tommy Hilfiger und Calvin Klein beheimatet sind, rechnet für das laufende Jahr mit einem Gewinn je Aktie von 6,25 bis 6,32 Dollar. Die Konsensschätzung der Analysten lag bislang bei 6,23 Dollar.

Lexmark International sausten um 13,7 Prozent nach oben. Das Unternehmen plant im Zuge einer Restrukturierung die Streichung von 1.700 Stellen, das sind 13 Prozent der Belegschaft. Sanderson Farms verteuerten sich um 8,5 Prozent. Mit den Zahlen zum dritten Quartal hat das Unternehmen die Analystenprognosen hinter sich gelassen. Grund sind die gestiegenen Preise für Geflügelprodukte. Die Aktie des Wettbewerbers Tyson Foods gewann 4,3 Prozent.

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